Brandung des Herzens
genug. Er würde niemals ausreichen. Willow wußte es ebensogut wie Caleb. Ihre Hand wanderte zögernd an seinem Körper herab, blindlings forschend, um die Vereinigung zu vollenden, auf die er sie vorbereitet hatte. Schlanke Finger fanden Caleb, betasteten ihn vorsichtig, liebkosten ihn dann mit einer Aufrichtigkeit, die ihn so überwältigte, daß er knapp davor war, alle Vorsicht zu vergessen. Er erzitterte unter dem Ansturm der Leidenschaft, die sein Inneres aufwühlte und darauf drängte, von aller Zurückhaltung befreit zu werden.
Mit einem erstickten Laut der Begierde legte Caleb seine Hand auf ihre, als er Willow auf seine Schenkel herabzog und sein schmerzendes Fleisch gegen ihren Schoß drückte, behutsam die weichen Blütenblätter teilte und noch weicheres Fleisch darunter berührte, während er einen Fingerbreit in sie eindrang, bevor er seine Selbstbeherrschung wiederfand und sich zwang, innezuhalten.
Aber er konnte sich nicht dazu zwingen, sich ganz aus ihr zurückzuziehen.
»Willow«, murmelte er dumpf. »Stoß mich weg.«
Sie schloß die Hand um seinen Schaft, aber nicht, um seiner Aufforderung zu gehorchen. Der Druck seines harten Fleisches in ihrem Schoß war köstlich. Sie wollte mehr von ihm, viel mehr. Instinktiv zog Willow die Knie hoch und schob ihn noch ein wenig tiefer in ihren Körper.
»Nein!« rief Caleb und packte Willows schmale Taille mit beiden Händen, um sie an ihren aufreizenden Bewegungen zu hindern. »Wenn ich dir deine Unschuld nehme, wirst du dich selbst eines Tages ebensosehr hassen, wie du mich hassen wirst.«
Erschauernd schloß Willow die Augen und schob ihre Hüften noch ein Stückchen weiter vor, zog Calebs Schaft noch tiefer in sich hinein.
»O Gott!« stöhnte er. »Tu’s nicht, Willow.«
»Ich kann nichts dagegen tun. Ich habe dich mein ganzes Leben lang gebraucht, und ich wußte es noch nicht einmal. Ich liebe dich, Caleb Black.« Sie beugte sich vor und küßte ihn sehnsüchtig. »Ich liebe dich.«
Qual erfaßte Calebs Herz, schien ihn innerlich zu zerreißen, bis er am liebsten seinen Protest gegen die Grausamkeit des Schicksals laut herausgeschrien hätte. Willow liebte ihn... und sobald er Reno gefunden hatte, würde sich ihre Liebe in Haß verwandeln.
Aber es war zu spät für Bedauern, zu spät für Erklärungen, zu spät für alles, als die süße Macht der Leidenschaft Besitz von ihnen ergriff und sie alles um sich herum vergessen ließ.
»Offne die Augen, Willow. Ich will dich sehen. Ich möchte mich später daran erinnern, wie es war, von dir geliebt zu werden, weil du mich eines Tages hassen wirst, so sicher wie Sonne und Mond.«
Calebs Stimme klang rauh vor Erregung. Langsam schlug Willow die Augen auf. Liebe leuchtete aus ihnen, Leidenschaft verschleierte ihren Blick. Sie schaute Caleb in die Augen, als er tiefer in sie eindrang. Er wollte sie fragen, ob er ihr Schmerzen bereitete, aber seine Stimme versagte. Er hatte Frauen mit Zuneigung genommen, mit Zärtlichkeit, mit Lust, und dennoch hatte er niemals zuvor die erschütternde Intimität des Liebesaktes auf die Weise erlebt, wie er sie jetzt mit Willow erlebte -freimütig und offen, während sie einander in die Augen blickten und er den exakten Moment sehen und spüren konnte, als er ihr die Unschuld nahm und sie zur Frau machte. Er hörte ihre lustvollen kleinen Schreie, als er noch tiefer in sie eindrang und sie vollständig ausfüllte, fühlte jedes elementare Erschauern ihres Körpers ebenso intensiv, als wäre es sein eigener Körper, der vor Lust erbebte.
Alles in ihm drängte danach, ihr zu sagen, wie bezaubernd und schön sie war, wieviel ihm das Geschenk ihrer Unschuld bedeutete, aber er konnte kein Wort hervorbringen. Willow schmiegte sich glatt und fest um ihn, und der Honig ihrer Leidenschaft war heißer als das Wasser. Sanft stieß Caleb in sie hinein, hörte, wie ihr der Atem stockte, und zwang sich, in seiner Bewegung innezuhalten.
»Tue ich dir weh?« fragte er gedämpft.
»Nein«, keuchte Willow. »Es fühlt sich wundervoll an... so wundervoll. Wie züngelnde Flammen. O Gott, ich kann es nicht ertragen. Hör nicht auf... du darfst niemals mehr aufhören!«
Willows gebrochene Worte ließen die Welt um sie herum zurückweichen, ließen nur das Feuer der Leidenschaft zurück, das sie beide verzehrte. Caleb fand ihren Mund in einem Kuß, der zärtlich und fordernd zugleich war. Seine Finger gruben sich fest in ihre Hüften, fühlten, wie das überwältigende Zittern, das
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