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Brandzeichen

Brandzeichen

Titel: Brandzeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Connor
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eigenen Erinnerungen sind völlig verzerrt und lückenhaft.«
    »Sie hat sich bisher an überhaupt nichts mehr erinnert. Die Polizei hat damals Gott weiß was angestellt, um etwas aus ihr herauszubekommen.«
    »Juliet ist inzwischen eine reizende junge Dame geworden, aber sie wird immer noch von diesem Ereignis in ihrer Vergangenheit verfolgt. Ich möchte ihr helfen. Sie ist eine hervorragende Mitarbeiterin.«
    »Was genau macht sie eigentlich?«, fragte Mrs. Torkel.
    »Sie kümmert sich um unsere Muschelsammlung und denkt darüber nach, wie man Schulkindern etwas über dieses Meeresgetier beibringen kann«, sagte Diane.
    »Sie hat immer gerne Muscheln mit mir gesammelt. Jetzt nennt sie sie allerdings Mollusken. Ich weiß nicht, was das ist. Was genau möchten Sie denn wissen?«
    »Sie hat mir von einer Puppe erzählt und dass Sie ihr gesagt hätten, sie habe sie gestohlen.«
    »Glauben Sie, dass diese etwas mit ihrer Entführung zu tun haben könnte?«
    »Vielleicht«, sagte Diane.
    »Ich wüsste nicht, wie. Sie wurde in Arizona entführt, und sie hat diese Puppe hier in Florida bekommen.«
    »Ich dachte mir, dass es ihr vielleicht hilft, wenn sie sich an diese Zeit in ihrem Leben erinnert«, sagte Diane. »Hat sie diese Puppe nicht kurz vor ihrer Entführung bekommen?«
    Diane vermutete das nur, aber sie hatte das Gefühl, dass sie damit richtiglag.
    »Tatsächlich, das stimmt. Sie war bei mir nur einen Monat vor ihrer Entführung zu Besuch. Eines Tages kam sie mit dieser Puppe heim. Sie hatte mit einem Kind gespielt, das sie am Strand kennengelernt hatte. Ich wohne ja hier in Glendale-Marsh direkt am Strand. Es war eine schöne Puppe, und die Leute geben doch so etwas Schönes nicht einfach so her.«
    »Wissen Sie, wo sich die Puppe jetzt befindet?«, fragte Diane.
    »Sicher. Bei mir. Ich habe sie ihr abgenommen. Ich habe ihr erzählt, sie dürfe nicht mit etwas spielen, das sie gestohlen hat. Ich wollte sie dem Kind zurückgeben, dem sie sie abgenommen hatte, aber ich habe nie herausfinden können, mit wem sie da gespielt hat. Ich fragte einige kleine Mädchen am Strand, aber keine kannte Juliet. Vielleicht war es das Kind einer Touristenfamilie. Wir sind hier ja eine Feriengegend. Die Familien kommen und mieten sich kleine Strandhäuschen. Bei uns herrscht ein ständiges Kommen und Gehen. Würde es Juliet helfen, wenn ich Ihnen die Puppe schicke?«
    »Ja, ich glaube, das könnte hilfreich sein«, sagte Diane.
    »Ich möchte Juliet wirklich gerne helfen. Ich sehe sie viel zu selten. Sie glaubt, dass ich ihr die Schuld am Tod ihrer Mutter gebe. Vielleicht war das sogar einmal so. Ich weiß es nicht. Anna Marie war mein einziges Kind, und es ist schrecklich hart, ein Kind zu verlieren. Wie alt sie auch sind, sie bleiben immer dein Kind. Als Juliet entführt wurde, hat das Anna Marie umgebracht – diese ganze Angst und diese Sorgen. Sie hat das nie überwunden. Sie war kein sehr starkes Mädchen.«
    Mrs. Torkel schwieg eine ganze Weile. Diane wartete geduldig.
    »Ich schicke Ihnen diese Puppe. Ich hole nur einen Füllfederhalter, um mir Ihre Adresse aufzuschreiben.«
    Diane hörte Raschelgeräusche, als ob sie in einer Schublade herumkramte.
    »Jetzt … nein, die Tinte ist eingetrocknet. Einen kleinen Moment noch.«
    Diane hörte, wie sie den Hörer hinlegte. Im Hintergrund lief der Fernseher. Es hörte sich wie eine Soap an. Nach einer Minute kam sie zurück.
    »Hier, der hier schreibt. Schießen Sie los.«
    Diane gab ihr die Museumsadresse durch.
    »Mrs. Torkel«, fragte Diane, als sie die Adresse aufgeschrieben hatte, »diese Frage mag Ihnen jetzt seltsam erscheinen, aber hat es in der Zeit, als Juliet bei Ihnen war, irgendwelche Morde in Ihrer Umgebung gegeben?«
    »Hier in Glendale-Marsh? Aber nein. Ich weiß nicht, ob wir hier jemals einen Mord hatten. Wir sind nur ein kleiner Ferienort. Die Leute machen hier mit ihren Familien Urlaub. Und die Leute, die das ganze Jahr hier leben, kennen sich alle. Nein, bei uns ist noch nie ein Mord passiert. Hat Juliet so etwas erzählt?«
    »Nein, nein, das hat sie nicht. Es war nur so eine Idee von mir. Vielen Dank für das Gespräch«, sagte Diane.
    »Sagen Sie Juliet, sie soll mich einmal anrufen. Georgia liegt doch gar nicht so weit von Florida entfernt. Vielleicht kann sie mich mal besuchen, dann können wir zusammen am Strand Muscheln sammeln, wie wir es früher getan haben.«
    »Ich werde es ausrichten«, sagte Diane. »Noch einmal vielen Dank.«
    Sie legte den

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