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Brandzeichen

Brandzeichen

Titel: Brandzeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Connor
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erzählte ihm jetzt alle Entwicklungen, die sich im Meth-Labor-Fall seit ihrem letzten Treffen ergeben hatten.
    »David hat mir mitgeteilt, dass jetzt das GBI den ganzen Fall übernommen hat. Darüber sind wir alle sehr erleichtert«, schloss sie ihren Bericht.
    »Ihnen gelingt es sicher eher, Gerichtsbeschlüsse zur Einsichtnahme von vertraulichen Unterlagen zu erreichen. Dies ist der einzige Weg, um herauszufinden, wer hinter diesem Labor steckt. In solchen Fällen gilt der Satz: Folge immer dem Geld.« Frank nippte an seinem Wein. »Also im Moment geht ihr davon aus, dass jemand Rache für die Opfer nehmen will?«
    »Ja, aus diesem Grund habe ich Garnett auch mitgeteilt, dass ich mich über meine Laborarbeit hinaus nicht mehr an den Untersuchungen beteilige. Ich glaube, er war erleichtert, das zu hören. Manchmal stecke ich meine Nase doch in Sachen, die mich seiner Meinung nach eigentlich gar nichts angehen. Allerdings haben wir uns in letzter Zeit wohl eher als Sesseldetektive betätigt.«
    »Ich kann gut verstehen, dass Garnett über die letzte Verbrechenstheorie nicht gerade begeistert ist. Aber immerhin hat der Täter anscheinend den Falschen getötet und jetzt auch noch Jin niedergeschlagen. Das ist das Problem bei der Selbstjustiz. Solche Leute erkennen einfach keine Beschränkungen an und gleichen sich deshalb allmählich immer mehr den Leuten an, gegen die sie vorgehen.«
    »Ich weiß«, stimmte Diane zu.
    »Warum reden wir eigentlich nicht einmal über etwas anderes als Verbrechen? Das scheint im Moment unser einziges Gesprächsthema zu sein. Willst du übers Wochenende mit mir wegfahren?«
    »Das würde ich schon gerne, aber ich spare mein ganzes Geld für die Parisreise«, sagte Diane.
    Frank lachte. »Wir könnten in die Berge fahren, vielleicht nach Gatlinburg. Das geht dann auf mich. Ich habe gerade meine Spendierhosen an.«
    »Ich denke darüber nach. Es klingt verlockend, aber ich möchte erst diese Fälle abschließen. Wir untersuchen noch das Beweismaterial des Cipriano- und des Stanton-Mordes. Und ich suche immer noch nach den Gegenständen, die man aus dem Museum gestohlen hat. Uns fehlen immer noch Objekte im Wert von etwa zwanzigtausend Dollar, wozu unter anderem eine Muschelschale gehört, die allein viertausend Dollar kostet.«
    »Jemand würde so viel für eine Muschelschale ausgeben?«, fragte Frank verblüfft.
    »Sie ist riesig«, sagte Diane.
    »Zugegeben, aber … viertausend Dollar?«
    »Sie ist auch äußerst selten.«
    »Ist sie golden?«, fragte Frank.
    »Dann wäre es eine Kaurimuschel.«
    Als sie gerade ein Stück Brot abbrechen wollte, um es in eine kleine Schale mit Olivenöl zu tunken, klingelte das Telefon.
    »Verdammt«, sagte sie. »Na ja, ich gehe wohl besser ran.«
    Sie stand auf und ging ins Wohnzimmer hinüber. Die Anruferkennung zeigte, dass der Anruf aus dem Krankenhaus kam. Diane hob den Hörer ab.
    »Dr. Fallon, hier ist Jesse Kincaid.«
    »Mr. Kincaid! Alles in Ordnung mit Darcy?«
    »Sie macht gute Fortschritte. Sie bat mich, Sie anzurufen. Sie scheint mit Ihnen über etwas Wichtiges reden zu müssen und hätte gerne gewusst, ob Sie nicht morgen Vormittag einmal im Krankenhaus vorbeikommen könnten. Sie hat uns ein wenig davon erzählt, und wir haben ihr geraten, reinen Tisch zu machen. Das ist wohl der einzige Weg, diese Angelegenheit zu bereinigen.«

[home]
    38
    D arcy Kincaids Krankenhauszimmer stand voller Blumensträuße.
    »Viele stammen von Leuten, die Darcy nicht einmal kennt«, sagte Mrs. Kincaid. »Es waren so viele, dass wir einige an andere Patienten weitergaben, damit wir uns hier überhaupt noch bewegen können. Die Leute scheinen Darcy wirklich zu mögen.« Sie rieb sich nervös die Hände.
    Sie wünscht sich wohl, dass auch ich sie weiterhin mögen werde,
dachte Diane.
    »Die Blumen sind wirklich schön«, sagte sie.
    Darcy setzte sich in ihrem Bett auf. Ihre Mutter hielt ihr die Hand. Ihr Vater stand hinter seiner Frau am Kopfende des Bettes seiner Tochter.
    Darcys Gesicht war immer noch schwarz und blau, mit leichten Anflügen von Grün und Gelb. Ihre Augen waren allerdings nicht mehr so geschwollen, wie sie Diane in Erinnerung hatte. Ihre dunklen Haare waren sauber gekämmt und fielen ihr wie ein Vorhang über die Schulter. Diane nahm an, dass ihre Mutter sie gekämmt hatte.
    »Wie fühlen Sie sich?«, fragte Diane.
    »Ganz gut«, sagte Darcy. »Viel besser als vor ein paar Tagen.«
    Diane zog sich einen Stuhl heran und setzte sich an das

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