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Brandzeichen

Brandzeichen

Titel: Brandzeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Connor
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Ich war in Arizona, dort gibt es nicht die ganze Vegetation, die sie erwähnt hat.«
    »Dort gibt es eine Menge Vegetation«, sagte Laura, »nur nicht von der Art, wie du sie kennst.«
    »Ich würde dich auf jeden Fall bitten, mir hinterher mitzuteilen, welche Schlüsse du aus ihrer Beschreibung ziehst«, sagte Diane.
    »Du möchtest der Sache unbedingt auf den Grund gehen, nicht wahr?«, sagte Laura.
    »Ich bin nur gründlich«, entgegnete Diane. »Da gibt es noch etwas, das ich dir erzählen muss. Ich habe ihre Großmutter angerufen. Sie hat mir erzählt, dass Juliet sie im Monat vor ihrer Entführung besucht hat.«
    »Tatsächlich?«, sagte Laura. »Das ist ja interessant. Genauso, wie du vermutet hast.«
    »Damals hat sie auch die Puppe bekommen, von der ihre Großmutter behauptet hat, sie habe sie gestohlen.«
    »Okay, das ist nicht weniger interessant. Was noch?«
    »Ich bat ihre Großmutter, mir die Puppe zu schicken. Sie hat sie dann persönlich vorbeigebracht. Sie war dabei, als Juliet ihren Flashback hatte.«
    »Vielleicht wurde der von dieser Puppe ausgelöst …«
    »Sie hat die Puppe gar nicht gesehen. Sie war noch eingepackt. Ursprünglich wollte ich dir die Puppe geben, damit du sie in deine Therapie einbauen kannst oder so. Aber dann hat ihre Großmutter etwas über diese Puppe gesagt, das mich an Sachen erinnert hat, die ich als Kind gemacht habe. Sie meinte, die Puppe habe ein Geheimnis.«
    »Und?«, drängte Laura, als Diane eine kleine Pause machte.
    »Erinnerst du dich noch, wie ich mit meinen Puppen gespielt habe?«
    »Du meinst, wie du ihnen die Köpfe abgerissen hast?«
    »Wirklich lustig. Nein, das waren die Barbiepuppen meiner Schwester. In meinen habe ich kleine Geheimbotschaften versteckt.«
    »Stimmt, ich erinnere mich. Du warst eine Kreuzung zwischen Dr. Frankenstein und Mata Hari«, sagte Laura. »Aus diesem Grund bin ich wahrscheinlich Psychiaterin geworden – um
deine
Kindheit zu verstehen, und nicht meine.«
    »Du bist heute wieder ganz schön eingenommen von dir, meine Liebe. Aber warte erst einmal ab, bis ich fertig bin.«
    Diane erzählte ihr, wie sie Juliets Puppe auseinandergenommen und dann den Zettel entdeckt hatte.
    »Du machst Witze. Du hast tatsächlich etwas gefunden?«
    Diane lächelte mit einer gewissen Befriedigung über Lauras Erstaunen.
    »Jetzt muss ich das Ganze nur noch entschlüsseln, vorausgesetzt, es ist nicht nur eine bedeutungslose Ansammlung von Großbuchstaben – was es wahrscheinlich ist.«
    »Du hast mich schon wieder überrascht. Schicke mir die Puppe, und ich spreche mit Juliet darüber«, sagte Laura.
    »Okay. Ich bringe sie vorbei.« Diane legte auf, zog ihren Mantel an und holte das Päckchen aus ihrer Schublade.
    »Andie«, sagte sie, als sie an deren Büro vorbeiging. »Ich bringe Laura Hillard ein Päckchen vorbei. Ich bin spätestens in einer Stunde zurück. Rufen Sie bitte das Kriminallabor an, und sagen Sie David, dass er dort auf mich warten soll.«
    »Geht klar.«
    Diane ging zu ihrem Auto und öffnete es unterwegs mit der Fernbedienung. Draußen war es immer noch kalt. Sie meinte, sie hätte im Wetterbericht gehört, dass es bald wärmer werden würde. Als sie gerade die Autotür öffnen wollte, spürte sie die Mündung einer Pistole in ihrem Rücken.

[home]
    42
    D iane konnte es zuerst gar nicht glauben. Hier direkt vor dem Museum, wo ständig Menschen vorbeikamen, richtete jemand eine Pistole auf sie? Das musste ein verunglückter Scherz sein. Aber dann hörte sie diese Stimme – eine kehlige Mischung aus Alter und jahrzehntelangem Rauchen.
    »Geben Sie mir einfach nur das Päckchen«, sagte er. »Wenn Sie sich weigern, werde ich auf diese Leute schießen, die hinter uns gerade aus dem Bus steigen.«
    Diane hatte vorhin gesehen, wie der Bus auf den Museumsparkplatz eingebogen war. Sie reichte ihm das Päckchen über die Schulter.
    »So ist es gut. Jetzt müssen Sie nur noch fünf Minuten hier vor Ihrem Auto stehen bleiben, ohne sich umzudrehen, bis wir weg sind. Wenn Sie sich weigern, eröffne ich das Feuer auf diese Leute. Nicken Sie, wenn Sie verstanden haben.«
    Diane nickte. Sie spürte, wie der Druck auf ihren Rücken verschwand, und hörte Schritte, die sich allmählich von ihr entfernten. Sie hielt den Kopf vollkommen still. Sie wollte auf keinen Fall die Sicherheit dieser Museumsbesucher gefährden. Gleichzeitig suchte sie mit den Augen nach einer glatten Fläche auf ihrem Auto, in der sich eventuell die Gestalt ihres

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