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Brandzeichen

Brandzeichen

Titel: Brandzeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Connor
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Nummernschild zu erwischen«, sagte Diane, während sie den Telefonhörer abhob.
    Stefan zoomte die Rückseite des Impala heran. Allerdings war aus diesem Kamerawinkel nur eine unscharfe Teilansicht des Nummernschilds zu erkennen.
    »Schicken Sie trotzdem auch dieses Bild an David ins Kriminallabor. Er kann es vielleicht klarer machen. Und schauen Sie, ob Sie nicht auch ein Bild vom Innenraum bekommen können. Das senden Sie dann auch ans Kriminallabor.«
    »Aber Sie werden auf keinen Fall sein Gesicht sehen können«, meinte Stefan, »nicht einmal im Rückspiegel.«
    »Keine Widerrede … Tun Sie, was Diane Ihnen sagt«, herrschte ihn Chanell an.
    Diane wählte die Notrufnummer.
    »Hier ist die Notrufzentrale der Stadt Rosewood. Um was für einen Notfall handelt es sich?«
    »Hier spricht Diane Fallon. Ich bin die Leiterin des hiesigen Kriminallabors. Ich wurde gerade vor etwa zehn Minuten auf dem Parkplatz des Labors mit einer Pistole bedroht und ausgeraubt.«
    »Wurden Sie verletzt, Ma’am?«
    »Keine Verletzungen. Wir brauchen keine ärztliche Hilfe.«
    »Ist der Täter immer noch auf dem Gelände, Ma’am?«
    »Nein. Hier besteht keine Gefahr mehr. Der Täter verließ den Tatort in einem relativ neuen dunkelblauen Chevrolet Impala, möglicherweise ein 99er Modell. Wir wissen nicht, wohin er gefahren ist. In seinem Wagen befanden sich außer ihm noch eine oder mehrere Personen.«
    »Kennen Sie das Kennzeichen des Wagens, Ma’am?«
    »Im Moment nicht. Vielleicht können wir es aus den Aufzeichnungen unserer Sicherheitskameras rekonstruieren.«
    »Eine Minute bitte, Ma’am. Ich bin gleich zurück. Legen Sie bitte nicht auf.«
    Gleich danach konnte Diane auf Chanells Polizeifunkempfänger den Polizeialarm hören. Einige Sekunden später meldete sich die Telefonistin wieder.
    »Ma’am, sind Sie noch dran?«
    »Ja.«
    »Wir haben Beamte losgeschickt. Sie sollten in spätestens zehn Minuten bei Ihnen sein. Können Sie mir eine Beschreibung des Täters geben?«
    »Es war ein männlicher Weißer, etwa ein Meter achtzig groß, wahrscheinlich mittleren Alters, mit einer heiseren, rauhen Stimme. Er trug eine schwarze Skimütze, einen dunkelblauen dicken Wintermantel und eine Sonnenbrille. Bewaffnet war er allem Anschein nach mit einer silberfarbenen automatischen Armeepistole, Kaliber .45, Modell 1911, die er nach dem Überfall in seine Manteltasche steckte.«
    »Einen Augenblick bitte, Ma’am. Bitte legen Sie nicht auf.«
    Diane wurde wieder kurzzeitig in die Warteschleife versetzt. Währenddessen hörte sie, wie die von ihr gemeldete Täterbeschreibung und die Warnung »Bewaffnet und gefährlich« über den Polizeifunk verbreitet wurde. Danach wurde sie wieder mit der Telefonistin verbunden.
    »Videobänder unserer Sicherheitskameras haben die Tat aufgezeichnet«, sagte Diane. »Bitte sorgen Sie dafür, dass jemand unverzüglich Chief Garnett mitteilt, dass der Täter der Verdächtige im Mordfall Joana Cipriano sein könnte.«
    »Ja, Ma’am. Ein Beamter muss gerade bei Ihnen eingetroffen sein.«
    In diesem Moment betrat tatsächlich ein Rosewooder Polizeibeamter das Sicherheitsbüro. Diane bedankte sich noch einmal bei der Telefonistin und legte den Hörer auf.
    »Chanell«, sagte Diane, »könnten Sie bitte diesen Polizeibeamten hier über alles informieren? Ich muss sofort jemanden aufsuchen. Erzählen Sie ihm auch, dass in dem geraubten Päckchen eine etwa dreißig Zentimeter große, dunkelhaarige Puppe war, die ein grünes Seidenkleidchen mit weißem Pelzbesatz trägt. Der Täter hat sie wahrscheinlich dabei, falls man ihn aufspüren sollte. Rufen Sie mich, wenn Sie mich brauchen.«
    Diane verließ das Sicherheitsbüro und ging schnellen Schrittes zum Restaurant hinüber, in der Hoffnung, dass Juliet und ihre Großmutter noch da waren.
    »Möchten Sie einen Tisch, Dr. Fallon?«, begrüßte sie die Empfangsdame.
    »Danke, ich suche jemanden.« Als sich ihre Augen an die gedämpfte Beleuchtung gewöhnt hatten, sah sie Juliet und ihre Großmutter gerade von ihrem Tisch in einem der Séparées aufstehen. Sie ging zu ihnen hinüber.
    »Juliet, warum bleiben Sie und Ihre Großmutter nicht noch einen Moment sitzen?«
    Diane zog sich einen Stuhl vom Nachbartisch heran und setzte sich zu ihnen.
    Wo fange ich jetzt an?,
fragte sie sich.
    »Jemand hat gerade die Puppe gestohlen«, sagte sie dann.
    »Was?«, sagte Juliet. »Die Puppe gestohlen? Warum das denn?«
    »Ich hatte Ihnen doch gesagt, Sie sollten aufpassen, dass

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