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Brandzeichen

Brandzeichen

Titel: Brandzeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Connor
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anderes Bett allerdings nicht belegt war. Sie war froh darüber. Das Letzte, was sie jetzt brauchen konnte, war ein Zimmergenosse. Dann betrat David den Raum.
    »Mir geht’s gut«, rief sie ihm zu, als er durch die Tür trat.
    »Ich habe mit dem Arzt gesprochen«, sagte er. »Er meinte, wenn es heute Nacht keine Komplikationen gibt, kannst du morgen Vormittag nach Hause gehen. Soll ich Frank anrufen?«
    »Das mache ich selber. Wenn du ihn anrufst, macht er sich nur Sorgen. Was war mit dem Impala-Tatort?«
    »Ich habe nicht viel gefunden. Es war felsiges Gelände, deshalb gab es keine Reifenspuren. Der Wagen war völlig ausgebrannt. Trotzdem habe ich ihn in unser Lager transportieren lassen. Vielleicht hat doch etwas die Flammen überstanden. Wer, glaubst du, hat dich überfallen?«
    Diane schaute ihn ein paar Sekunden unverwandt an. »Verdammt. Gib mir mal bitte meine Jacke.«
    Er holte ihre Jacke aus dem kleinen Schrank auf ihrer Seite des Raumes und reichte sie ihr. Sie suchte in ihren Taschen.
    »Sie ist weg«, sagte sie dann. »Hast du in meinem Büro eine Klarsichthülle gefunden, in der ein Stück Papier steckt?«
    »Ich bin gar nicht in deinem Büro gewesen. War das etwas Wertvolles? War es das, was Korey dir gegeben hat?«
    »Ja«, antwortete sie, »es war Koreys Fälschung. Nein, es war nicht wertvoll.«
    »Kann er dir eine neue herstellen?«, fragte David.
    »Warum sollte er?«, fragte Diane zurück.
    »Um die gestohlene zu ersetzen, ich weiß nicht. Wofür war sie überhaupt gedacht?«, erkundigte er sich.
    »Es war ein Köder. Ich wollte, dass der Puppenräuber anbeißt und sie sich besorgt – allerdings nicht auf diese Weise. Das Lockmittel wirkte schneller als geplant.«
    »Und was hattest du geplant?«, fragte David nach.
    »So ganz hatte ich das noch nicht ausgearbeitet. Ich hätte eventuell einen Artikel über die Puppe und die Geheimbotschaft, die sie enthielt, in die Zeitung setzen lassen. Ich wollte sie einfach irgendwie darüber informieren, dass ich jetzt dieses Geheimpapier besitze. Ich dachte, sie würden dann Kontakt zu mir aufnehmen. Das Ganze war noch nicht ganz durchdacht.«
    »Na ja, Kontakt zu dir aufgenommen haben sie jetzt ja – und einen ziemlich handgreiflichen dazu«, sagte er.
    Diane griff sich an den Kopf. »Das haben sie in der Tat.«
     
    Diane wachte sehr früh auf und fühlte sich bereits viel besser als am Abend zuvor. Nur ihre gesamte hintere Kopfhaut war überempfindlich und schmerzte. Die Krankenschwester kam herein, um Temperatur und Blutdruck zu überprüfen.
    »Kann ich jetzt heimgehen?«, fragte Diane.
    »Der Doktor hat mir darüber noch keine Anweisungen erteilt. Aber er kommt bald auf seiner Visite bei Ihnen vorbei«, antwortete sie.
    Als die Schwester gegangen war, brachte eine Frau ihr ein Tablett mit Frühstück: Rühreier, Schinken, Toast, Orangensaft und Cornflakes.
Wirklich üppig,
dachte Diane erfreut. Kurz darauf betrat ein Polizeibeamter das Zimmer. Es war einer der Polizisten, die die Zugänge zum Leichenzelt überwacht hatten. Er hatte Block und Bleistift in der Hand und trug eine Zigarette hinter dem Ohr.
    »Sie sollten mit dem Rauchen aufhören«, sagte sie und aß ein Stück Schinkenspeck. »Das schadet Ihrer Gesundheit.«

[home]
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    I ch weiß, dass Rauchen eine üble Angewohnheit ist, Ma’am«, sagte er. »Ich hatte schon vor längerer Zeit damit aufgehört, aber jetzt nach dieser Explosionstragödie leider wieder angefangen.«
    »Wissen Sie, warum keiner der drei Gerichtsmediziner, Webber, Pilgrim oder Rankin, rauchen?«, sagte Diane. »Wissen Sie, warum?«
    Er schüttelte den Kopf.
    »Weil sie alle immer wieder aus erster Hand mitbekommen, wie eine Raucherlunge aussieht«, sagte Diane.
    »Na ja, ich werde wahrscheinlich wieder damit aufhören. Im Moment bin ich aber hier, um Ihre Aussage aufzunehmen«, sagte er.
    Diane erzählte ihm in Kurzform, was ihr zugestoßen war, ohne dabei Goldschätze, Puppen, Geheimbotschaften oder historische Hurrikans zu erwähnen. Später würde sie alles Garnett erzählen, aber jetzt war es noch zu früh – vor allem, da sich ihr Verstand im Moment auf etwas ganz anderes konzentrierte.
    »Hat er irgendetwas mitgenommen?«, fragte der Polizist.
    »Da muss ich erst einmal im Safe meines Büros nachsehen. Ich werde die Polizei benachrichtigen, wenn etwas fehlen sollte. Warum tragen Sie eigentlich Ihre Zigarette hinter dem Ohr?«, sagte sie dann, um das Gespräch irgendwie auf die Doral zu lenken, die ihr seit

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