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Brandzeichen

Brandzeichen

Titel: Brandzeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Connor
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vermuten, dass sie jemand aus irgendeinem unbekannten Grund entführt oder ermordet hat.«
    »Haben sie jemals in Glendale-Marsh ihren Urlaub verbracht?«, fragte Diane.
    »Ich kann mich nicht erinnern, dass diese Stadt in der Fernsehsendung erwähnt wurde«, sagte Jin.
    »Rufen Sie bitte den verantwortlichen Ermittler in diesem Fall an, und fragen Sie ihn danach. Versuchen Sie, von ihm noch ein paar weitere Informationen zu bekommen«, sagte Diane.
    »Glaubst du, dass die Sebestyens diese Toten waren, die Juliet gesehen hat?«, fragte David.
    »Ja, das tue ich tatsächlich«, sagte Diane. »Wie wäre es mit dieser Hypothese: Juliet besuchte ihre Großmutter, die am Strand von Glendale-Marsh lebt. Dort schloss sie Freundschaft mit einem kleinen Mädchen, der Tochter einer Touristenfamilie. Der Stammbaum, den uns Beth gerade vorgestellt hat, zeigt ja, dass Melissas Vater Quinn Leo Parrishs Großneffe war; Quinns Großmutter war Leos Zwillingsschwester. In den Briefen, die Leo seiner Schwester nach Hause schickte, steckte unter anderem diese Geheimbotschaft. Vielleicht schickte er ihr auch noch ein Buch. Beide wurden dann quasi Familienerbstücke. Als Leo nicht mehr aus dem Krieg zurückkam, konnte niemand mehr diesen Code knacken. Quinn wuchs dann mit dieser Geschichte über Großonkel Leo und seinen in Florida verborgenen Schatz auf, und er lehrte Mathematik an einem Community College. Vielleicht steckt diese Fähigkeit, mit Zahlen und Geheimschriften umzugehen, in der Familie. Er entzifferte dann Onkel Leos Geheimbotschaft und fuhr nach Glendale-Marsh, um den Schatz zu heben.«
    »Und wie kommt dann diese Puppe ins Spiel?«, fragte Frank.
    »Ich bin mir nicht sicher. Vielleicht hat Quinn die Geheimbotschaft in der Puppe seiner Tochter versteckt, oder vielleicht war es auch das kleine Mädchen selbst.«
    »Warum würde ein Kind so etwas tun?«, fragte Jin.
    Frank lachte.
    »Ich sagte ja, es sei nur eine Hypothese«, antwortete Diane. »Vielleicht wusste sie, dass diese Geheimbotschaft wichtig ist. Vielleicht diente die Puppe als Kurier. Wie dem auch sei, Melissa wusste bestimmt Bescheid, denn sie erzählte Juliet ja, dass diese Puppe ein Geheimnis habe. So etwas erzählt nur ein Kind dem anderen. Kein Erwachsener hätte Juliet das erzählt.«
    »Da bin ich ganz deiner Meinung«, sagte Frank.
    »Außer Quinn wusste noch jemand von dem verborgenen Schatz – tatsächlich wussten sogar viele Leute davon –, aber dieser eine wusste außerdem, dass Quinn einen konkreten Anhaltspunkt hatte, wo dieser Schatz zu finden war«, sagte Diane.
    »Vielleicht hat Quinn es selbst jemandem erzählt«, sagte David.
    »Nicht, wenn Quinn diese Geheimbotschaft in der Puppe versteckt hat«, sagte Neva. »Das sieht mir eher nach Geheimhaltung aus.«
    »Okay, vielleicht hat jemand, der die Geheimbotschaft suchte, so wie Beth Leo Parrishs Nachfahren aufgespürt«, sagte David.
    »Das ist durchaus möglich«, bestätigte Diane.
    »Auch andere Verwandte müssen von dem Schatz gewusst haben«, sagte Frank. »Zum Beispiel diejenigen, die in Glendale-Marsh geblieben waren. Selbst wenn sie Leos Schwester nicht sehr nahestanden, wussten sie, dass er ihr so etwas anvertrauen würde. Immerhin waren sie ja Zwillinge. Und sie könnten dann diese Geschichte von einer Generation zur nächsten weitergegeben haben, wie es Leos Familie getan hat.«
    »Oh, diese Möglichkeit gefällt mir«, sagte David. »Das ist ein guter Gedanke.«
    »Wer immer es auch war«, fuhr Diane fort, »er folgte Quinn Sebestyen nach Florida, versuchte, von ihm die Information zu bekommen, und brachte am Ende dessen ganze Familie um. Juliet wollte dann ihre neue Freundin besuchen und fand sie tot und in Plastikplanen eingewickelt vor. Sie rannte heim zu ihrer Großmutter, wobei sie vielleicht sogar von den Mördern verfolgt wurde.«
    »Und wie ist Juliet an diese Puppe gelangt?«, fragte Jin.
    »Ihre Großmutter dachte, sie habe sie gestohlen. Als sie Juliet fragte, woher sie diese habe, behauptete Juliet, ein befreundetes Kind habe sie ihr gegeben. Juliet selbst erinnert sich heute kaum noch an diese Zeit«, sagte Diane. »Wir werden das vielleicht niemals erfahren. Aber die Mörder konnten Juliet oder die Puppe nicht mehr in Glendale-Marsh erwischen, weil sie inzwischen nach Arizona zurückgekehrt war. Sie folgten ihr, um die Puppe zu bekommen, ohne zu wissen, dass sie die Großmutter in Florida behalten hatte. Sie hatten wahrscheinlich Angst, dass Juliet sie erkannt haben

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