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Brandzeichen

Brandzeichen

Titel: Brandzeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Connor
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ich werde sie umbringen,
dachte sie.
Ich bekomme allmählich einen ganz speziellen Ruf.
    Bevor sie das Gebäude verließ, schaute sie noch einmal beim Kriminallabor vorbei. David, Jin und Neva saßen an dem großen runden Tisch und schauten Berichte durch.
    »Wir haben einfach nichts in der Hand, Leute«, sagte Jin gerade, als Diane das Labor betrat.
    »Das möchte ich nun aber gar nicht hören«, sagte Diane. »Da muss es einfach etwas geben. Was schaut ihr euch da an?«
    »Einige Spurenberichte sind gerade vom GBI zurückgekommen«, sagte Jin. »Auf McNairs Leiche hat man keine fremden Fasern gefunden. Das einzig Interessante war ein etwa zwanzig Zentimeter langes blondes Haar. Es könnte seiner Frau gehören, das wissen sie noch nicht. Bisher konnten wir keine Verbindung zwischen dem Tatort des Joana-Cipriano-Mordes und den beiden anderen Tatorten finden. Tatsächlich gibt es auch keine Beweisspuren, die auf einen Zusammenhang zwischen dem Mord an McNair und dem an Stanton hindeuten.«
    »Alles, was wir in Stantons Bootshaus gefunden haben, gehörte seiner Familie«, ergänzte Neva. »Ich glaube nicht, dass der Mörder das Bootshaus überhaupt betreten hat.«
    »Der Meinung bin ich auch«, sagte David. »Ich glaube, er kam mit dem Boot, erschoss ihn und fuhr dann übers Wasser davon.«
    »Und warum hat dann keiner ein Boot gehört?«, fragte Diane.
    »Ein kleiner Elektromotor«, sagte David. »Der verursacht nur ein leises Summen.«
    »Aber sind die nicht sehr langsam?«, fragte Diane.
    »Schrittgeschwindigkeit, zugegeben. Das ist aber schnell genug, um zur nächsten kleinen Bucht zu gelangen und in ein Auto umzusteigen, das dort auf einen wartet«, sagte David.
    »Das klingt aber ziemlich riskant«, gab Diane zu bedenken.
    »Auf diesem See angeln die Leute öfter auch nachts«, sagte David. »Da fällt ein solch kleines Boot überhaupt nicht auf.«
    »Mitten im Winter?«, fragte Diane. Dann zuckte sie die Achseln. »Na ja, diese Theorie ist auch nicht schlechter als alle unsere bisherigen. Aber wohin führt uns das alles?«
    »Wie ich gerade sagte, als Sie hereinkamen«, meldete sich Jin erneut zu Wort, »wir haben einfach nichts in der Hand.«
    »Und was haben die Ermittler der Kripo?«, fragte Diane.
    »Weniger als wir«, sagte Jin. »Wir haben den GBI -Bericht als Erste bekommen.«
    »Sie müssen mehr haben«, sagte Diane. »Sie haben doch McNairs Leben, seine Freunde und Feinde und seine Familie überprüft. Das Gleiche gilt für Stanton. Sie müssen dabei doch auf etwas gestoßen sein.«
    »Sie sagen, sie hätten nichts«, meinte Neva. »Allerdings könnte man meinen Quellen auch verboten haben, irgendwelche Informationen weiterzugeben.«
    »Ich werde mit Garnett reden«, sagte Diane. »Sie müssen einfach etwas haben.«
    »Möchtest du meine Meinung hören?«, meldete sich David zu Wort. »Es war der Onkel. Er verfügt über genug Einfluss, um die Untersuchung im Sande verlaufen zu lassen. Und ich wette, dass er auch hinter dieser Drogensache steckt.«
    »Geht heim und schlaft euch mal richtig aus. Vielleicht fällt euch dann morgen etwas Geniales ein. Ich zumindest mache mich jetzt auf den Weg.«
    Diane ging vom Kriminallabor ins Museum hinüber, an der Dinosaurier-Aussichtsplattform vorbei und fuhr mit dem Aufzug ins Erdgeschoss hinunter. Sie ging dann in Richtung des Ostausgangs, vor dem ein weiteres Museumsfahrzeug auf sie wartete. Der Museumsladen war geschlossen. Nur noch die Nachtbeleuchtung brannte. Sie schaute zum Regal mit den »Dora the Explorer«-Puppen hinüber und erinnerte sich an Juliets Traum. Was hatte es nur mit den Puppen auf sich? Sie ging am Primaten-Saal vorbei und hatte wieder einmal ein schlechtes Gewissen, dieser Museumsabteilung nicht genug Zeit zu widmen, deren Kuratorin sie immerhin war. Seit einigen Tagen ging ihr schon die Idee für eine neue Ausstellungskonzeption durch den Kopf, ohne dass sie bisher deswegen etwas unternommen hätte. Sie durchquerte die Eingangshalle und verließ das Museum.
    Daheim im Bett fiel ihr plötzlich etwas ein. Sie schaute auf die Uhr.
Schon eins, verdammt.
Trotzdem hob sie den Hörer ab und rief Andie an.
    Andie antwortete sofort. Sie war offensichtlich noch hellwach.
    »Es tut mir leid, dass ich so spät noch anrufe«, entschuldigte sich Diane.
    »Es ist doch noch gar nicht so spät«, sagte Andie. »Wie kann ich helfen?«
    »Sie erinnern sich doch noch an den Korb, den Sie für Juliet Price gemacht haben?«
    »Wie könnte ich den je vergessen«,

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