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Brandzeichen

Brandzeichen

Titel: Brandzeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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Und dann sagte er es noch einmal, weil sie jung und voll Leben gewesen war und deshalb für ihn nützlicher. In Sorge, noch jemand würde aus der Küche kommen oder jemand vielleicht an dem Restaurant vorbeigehen, einen Blick hereinwerfen und die Kellnerin auf dem Boden liegen sehen, trat Vince schnell an seine Nische, schnappte sich seine Strandtasche und stopfte die Uzi-Pistole unter das Handtuch. Er setzte sich seine undurchsichtige Sonnenbrille auf und ging hinaus.
    Wegen Fingerabdrücken machte er sich keine Sorgen. Er hatte seine Fingerspitzen mit Klebstoff bestrichen. Die Sorte, die er benutzte, trocknete und war dann fast durchsichtig, fiel also nur dann auf, wenn er die Handflächen nach oben drehte und die Leute darauf aufmerksam machte. Die Klebstoffschicht war dick genug, um die winzigen Linien in der Haut auszufüllen, so daß die Fingerspitzen glatt waren. Draußen ging er bis ans Ende des Blocks, bog um die Ecke und stieg in sein Wohnmobil, das am Randstein parkte. Soweit er feststellen konnte, würdigte ihn niemand eines Blicks. Er fuhr ans Meer, freute sich auf ein wenig Sonne und ein erfrischendes Bad. Nach Redondo Beach zu fahren, das nur zwei Straßen entfernt war, schien ihm etwas riskant, also fuhr er auf der Küstenstraße in südlicher Richtung nach Bolsa Chica, ein Stück nördlich von seinem Haus in Huntington Beach gelegen.
    Während der Fahrt dachte er über den Hund nach. Er bezahlte Johnny den Draht immer noch, damit er Tierheime, Polizeireviere und alle anderen Leute im Auge behielte, die vielleicht in die Suchaktion nach dem Retriever hineingezogen wurden. Er wußte über das Rundschreiben der National Security Agency an Tierärzte und Tierheime in drei Staaten Bescheid und außerdem, daß die NSA bisher keinen Erfolg gehabt hatte.
    Vielleicht war der Hund überfahren worden, vielleicht hatte ihn die Kreatur, die Hudston den >Outsider< genannt hatte, getötet oder auch ein Rudel Kojoten in den Bergen. Aber Vince wollte nicht glauben, daß er tot war. Denn das hätte das Ende seines Traums bedeutet, mit dem Hund das große Geld zu verdienen - entweder indem er die Behörden erpreßte, ihn von ihm zurückzukaufen, oder indem er ihn an irgendeinen reichen Typen aus dem Showbusiness verkaufte, der eine Nummer mit ihm einstudieren konnte, oder indem er selbst sich etwas einfallen ließ, die geheime Intelligenz des Tieres für irgendwelche lukrative Tricks zu nützen. Er zog es vor, zu glauben, jemand habe den Hund gefunden und ihn als Haustier mitgenommen. Wenn er die Leute ausfindig machte, die den Hund hatten, konnte er ihn ihnen abkaufen - oder sie umlegen und sich den Köter einfach nehmen. Aber wo, zum Teufel, sollte er suchen? Wie sollte er sie finden? Wenn sie auffindbar waren, würde die NSA sie sicherlich vor ihm finden. Falls der Hund nicht bereits tot war, war die beste Methode, an ihn heranzukommen, höchstwahrscheinlich die, zuerst den Outsider zu finden und sich dann von der Bestie zu dem Hund führen zu lassen, wie Hudston das als möglich angenommen hatte. Aber auch das war nicht einfach. Johnny der Draht belieferte ihn außerdem immer noch mit Informationen darüber, wo Menschen oder Tiere in Südkalifornien auf ganz besonders gewalttätige Weise getötet worden waren. Vince wußte über das Blutbad in dem kleinen Zoo von Irvine Park Bescheid, über den Mord an Wes Dalberg und den zwei Männern in Bordeaux Ridge. Johnny hatte auch die vorschnellen Veröffentlichungen über verstümmelte Haustiere in Diamond Bar aufgetan, und Vince selbst hatte im Fernsehen den Bericht über das junge Paar gesehen, das sich einbildete, unterhalb von Johnstone Peak einem >Außerirdischen< begegnet zu sein. Vor drei Wochen hatte man im Angeles National Forest zwei schrecklich verstümmelte Wanderer gefunden. Johnny hatte die Computer der NSA angezapft und bestätigte, daß die NSA auch in diesem Fall die Zuständigkeit an sich gezogen hatte, was darauf hindeutete, daß auch dies das Werk des Outsiders war. Seitdem -nichts.
    Vince war nicht bereit aufzugeben. Noch lange nicht. Er war ein geduldiger Mann. Geduld war Teil seines Berufs. Er würde warten, aufpassen, Johnny den Draht weiterarbeiten lassen und über kurz oder lang das bekommen, hinter dem er her war, dessen war er sicher. Er hatte für sich entschieden, der Hund sei ebenso wie die Unsterblichkeit Teil des ihm persönlich Bestimmten.
    Am öffentlichen Strand von Bolsa Chica stand er eine Weile da und ließ die Brandung gegen seine

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