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Brann 02 - Blaue Magie

Brann 02 - Blaue Magie

Titel: Brann 02 - Blaue Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
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Meinung von uns und allem, was mit uns zu tun hatte, anmer 7 ken ließ. Wie habe ich jenen Jüngling beneidet ...!«
    Tadar zahlte das Lehrgeld, gab Ahzurdan einen Botenjungen mit, der seine Kleidung und die Bücher trug, alles was er besaß. Das war das letzte Mal gewesen, daß er seine Familie sah. Er kehrte niemals zu ihr zurück.
    Am zwölften Tag nach der Abfahrt aus Jade-Halimm lief das Handelsschiff Jiva Mahrish in den Hafen von Kukurul ein. Einige Tage später, während Brann und ihre Begleitung auf ein Schiff warteten, das nach Bandrabahr weitersegeln würde, schlug Settsimaksimin wieder zu.

5. Silagamatys an der Südküste Cheoneas. Settsimaksimins Zitadelle.
     
    SZENE: Settsimaksimin schreitet die Zinnen ab, schaut über die Stadt aus und unterhält sich mit seinem Sekretarius und künftigen Biographen, einem unbeschreiblichen Lebewesen namens Todichi Yahzi; er redet unzusammenhängend über alles, was ihm gerade in den Sinn kommt.
     
    Gekrönt mit spitzen Minaretten aus weißem Marmor, die himmelhoch von jähen Wällen aufragten, senkrecht wie die Lotrechte von der Schulter bis zum Knie einer Tänzerin, die auf den Zehenspitzen stand, rundum geschützt durch einen mit Schartenbacken ausgestatteten Wehrgang, umfaßte Settsimaksimins Zitadelle, erbaut während eines Tags, einer Nacht und noch eines Tags mit einem ungeheuren Aufwand an Zauberkräften, nach dem Maksim vollkommen erschöpft und ausgelaugt gewesen war und seine Ansprüche bei Tausenden irdischer Elementargeister und SteinmetzDämonen aufgebraucht hatte, fünfzig Morgen mit Stein, Stahl und Glas bedeckten Lands. Schlichtheit im großen.
    Spätnachmittag an einem heißen, diesigen Tag war es; weil er der Schwüle innerhalb der Mauern sowie der Langweiligkeit seiner Verwaltungstätigkeit überdrüssig geworden war, hatte Settsimaksimin kurzerhand Todichi Yahzi befohlen, seine Notizbücher zu nehmen, und mit ihm die hohen Zinnen aufgesucht. Wellen von Hitze wallten von den erdfarbenen Bauten unterhalb der Mauern herauf, ein Dunst aus Staub und Blütenstaub überzog die Ebene, die sich üppig grün bis zu den Bergen erstreckte, deren hellblaue Umrisse sich gegen den noch helleren Himmel abzeichneten, mit einem goldgelben Schimmer, doch in der Höhe der Zinnen strich vom offenen Meer ein frischer Wind herein und kühlte Maksims schweißbedeckte Stirn. »Schreib alles auf«, sagte Maksim. »In die richtige Reihenfolge kannst du's später bringen.«
    Er wand sich den mit grauen Strähnen durchsetzten Zopf auf dem Schädel zu einem Knoten, zauberte eine Haarnadel in seine Hand und steckte den Haarknoten damit fest. Er öffnete sein Gewand, schob es vom Hals nach hinten, begann den breiten, steinernen Wehrgang entlangzustapfen, die Hände auf dem Rücken gefaltet; das leichte Leinengewand umflatterte seine nackten Füße. Er rief seine Äußerungen über die Schulter Todichi Yahzi zu, einem mageren (männlichen) Geschöpf, das ihm im Schaukelgang folgte, auf dessen Haut ein weicher Pelz wuchs, vergleichbar mit grauem Moos. Todichi hatte einen winzigen, starren Mund, er nahm nur flüssige und halbflüssige Nahrung zu sich; er sprach ein gebrummeltes, verfremdetes Cheonesisch, das nur wenige verstanden. Ferner hatte er runde, bewegliche Ohren, die Augen lagen tief in seinem Schädel, und wenn er von seinem Schreibblock aufschaute, funkelten in ihnen Farben (Violett, Schlammbraun und Dunkelrot), ehe er den Blick wieder senkte und weiter Schriftzeichen hinkritzelte, die wie Spinnenbeine aussahen und mit keiner Schrift dieser Welt irgendeine Ähnlichkeit besaßen. Settsimaksimin hatte ihn aus einer entlegenen Wirklichkeit geholt, um jemanden zu haben, mit dem er reden konnte, keinen Dämon, keinen ehrgeizigen Cheonesen, sondern jemanden, der völlig von ihm abhing, was Leben und Nahrung betraf... und vielleicht auch eine etwaige Heimkehr. Seine hauptsächliche Beschäftigung bestand aus Zuhören, während Maksim sich weitschweifig über seine Erfahrungen und Erlebnisse ausließ, und der Aufgabe, alles mitsamt seinen Bemerkungen über Leben, Liebe, Staatskunst und sonstige Bereiche schriftlich festzuhalten.
    »Die Parastes... die Parastes... Schmarotzer von Parastes, diese kleinen Flöhe wollten mich zu ihrem Köter machen, ihrem tollwütigen Hund, der das Fleisch des Landes frißt, so daß sie wiederum sich an mir mästen könnten. ..« Er schritt zügig die Zinnen ab, stemmte sich gegen den Wind wie ein massiger Stier, seine bloßen Füße klatschten

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