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Brann 02 - Blaue Magie

Brann 02 - Blaue Magie

Titel: Brann 02 - Blaue Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
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zum Guten oder zum Nachteil gedeiht.« Sie wandte sich Kori zu. »Hat dir der Angekettete Gott mitgeteilt, wo ich bin, oder habt ihr euch drunten erkundigt?«
    »Daniel hat das Schankmädchen gefragt.«
    »Hmm. Unser gemeinsamer Freund läßt das Haus durch Schnüffler beobachten. Dan ...« Belustigung funkelte in Branns Augen, während sie sich wieder so hinsetzte, daß sie sowohl Kori als auch Daniel Akamarino sehen konnte. »Ich meine unseren Blauen Dan hier, er will zwei Schnüffler mit Botenvögeln bemerkt haben, als er letztesmal unten in der Schankstube gewesen ist. Folglich dürfte er mittlerweile wissen, daß du mich gefunden hast. Das sollte uns ein Grund zum Nachdenken sein, was?«
    Daniel Akamarino lehnte die Schultern an die Wand und verschränkte die Arme; er schaute Ahzurdan nicht an, deshalb fiel ihm nicht auf, wie stark er mit dieser Haltung den anderen Mann nachahmte, doch er spürte die heftigen emotionalen Wallungen zwischen ihnen; der Zauberer, der eine Version seines Namens trug, sah ihm nicht ähnlich, also lag kein Fall eines physischen Doppels in einer anderen Realität vor, doch bestand zwischen ihnen beiden irgendeine Affinität. Nein, Affinität war nicht die richtige Bezeichnung, es fühlte sich eher an, als wären sie zwei gleiche Pole zweipoliger Magneten, die sich automatisch mit Nachdruck abstießen. Er räusperte sich. »Wäre ich dieser ... hmm ... Wie heißt er doch wieder? Jedenfalls würde ich mich nicht mit Spitzeln zufriedengeben, sondern einen Trupp Soldaten schicken und alle festnehmen lassen. Drei Erwachsene und drei Kinder können dagegen wohl nicht viel ausrichten.«
    Brann lächelte. »Er weiß es besser, Seemann. Ahzurdan ist dazu imstande, ein Dutzend Krieger zu vernichten, ohne daß er sich anstrengen müßte. Yaril und Jaril könnten noch ein Dutzend bezwingen, und ich ... ich bin die Seelentrinkerin. Wir verschwenden Zeit. Kori, du mußt zu den Deinen zurück, ehe deine Abwesenheit bemerkt wird. So. Ich bin deiner Bitte gefolgt, mich mit dir zu treffen, und zur Gegnerin des Wie-heißt-er-doch-wieder« — sie lächelte Daniel flüchtig zu — »geworden. Was soll ich gegen ihn tun, und wenn nichts gegen ihn, was dann?«
    »Du bist doch die Seelentrinkerin.«
    »So einfach ist das nicht, mein Kind. O ja, ich nenne dich Kind, und du wirst damit zufrieden sein. Ich müßte ihn anfassen, und es ist vollkommen ausgeschlossen, daß er mich jemals so nah an sich heranlassen wird.« Brann runzelte die Stirn. »Ist das dein ganzer Plan? Du hast behauptet, du hättest einen Plan.«
    »Es ist eigentlich nicht mein Plan. Der Angekettete Gott hat zu Tre gesagt, du solltest ihn aufsuchen und ihn von den Ketten befreien, dann würde er dich begleiten und mit dir gemeinsam ihm den Talisman entreißen, und von da an würde Amortis nicht mehr auf ihn hören, wir brauchten uns von den Amortisdienern nichts mehr sagen zu lassen, und falls sie Krieger zu uns in die Täler schicken, könnten wir sie in die Ebene zurücktreiben. Und dann wird Tre nicht verbrannt.«
    »Das ist der Plan?«
    Kori besah sich ihre Hände. »Ja.«
    Ungläubig schüttelte Brann den Kopf. »Elende, gedankenlose, jämmerliche Götter! Bei allen Höllen, wie soll ich einen Gott von seinen Ketten befreien, der selbst dazu nicht fähig ist? Wie soll ich überhaupt zu ihm gelangen?«
    Den Blick auf die ineinandergeklammerten Finger geheftet, schüttelte auch Kori den Kopf. »Ich weiß nicht. Ich weiß nur, was Tre gesagt hat. Er hat gesagt, daß es einen Weg zum Angeketteten Gott gibt. Der Gott, sagte er, wollte ihn ihm aber nicht genau verraten. Er wollte vermeiden, sagte Tre, daß er ihn erfährt. Er sagte, du müßtest zu dem Berg Isspyrivo. Sobald du dort bist, hieß es, würde der Angekettete Gott dich irgendwie zu sich bringen.«
    »Isspyrivo? Wo ist das?«
    »Du willst es tun? Du wirst es tatsächlich tun?«
    »Wenn du der Ansicht bist, darauf sei noch eine Antwort erforderlich, hast du mir bisher nicht zugehört. Also, wo liegt dieser blöde Berg?«
    »Am Ende des Forkker-Fünffingertals, man kann ihn von der Havener Bucht aus sehen, wenigstens wird das gesagt, wenn die Leute denken, die Kinder hören weg. Haven ist 'n Schmugglerkaff, sie möchten nicht, daß wir davon was wissen, aber natürlich kriegen wir's mit. Bei Feiern betrinken sich die Männer manchmal, und dann erzählen sie den Kindern alle möglichen Geschichten über Schmuggler zu See und zu Land, und eine davon spielt zu der Zeit, als der

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