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Brann 02 - Blaue Magie

Brann 02 - Blaue Magie

Titel: Brann 02 - Blaue Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
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überall in der Umgebung seine Männer. Die Vorstellung, daß der Kerl ihn sich vorknöpfte, war ihm so unangenehm wie der Gedanke, die Kinder könnten ihm das Gehirn >ausräumen<. Während er mit Kori zur Taverne unterwegs gewesen war, hatte er keine Beobachter bemerkt, doch das konnte am Wein gelegen haben — er war noch immer nicht völlig nüchtern —, oder an seiner Sorge um Kori und sein Grübeln darüber, was sie für Absichten hatte; doch er sah keine Veranlassung, um der Lagebeurteilung der Kinder, was die Gefährlichkeit der Situation betraf, zu widersprechen. Mensch, was für eine Welt! Gestaltumformer, Kontakt-Telepathen ... Und was nicht noch alles. Er öffnete den Reißverschluß der Tasche und holte den Stunner heraus. »Hört mal kurz zu, Leute«, sagte er. »Ich glaube, ich habe das Problem verstanden. Brann, du und die Kinder, ihr müßt jemanden körperlich berühren, um ihn außer Gefecht zu setzen, habe ich recht?« Mit einer ruckhaften Kopfbewegung nickte Brann. »Und draußen sind zu viele Greifer, als daß man genug auf einen Schlag wegputzen könnte, oder? Wenn ihr also zehn oder zwölf auf einmal für 'ne Stunde schlafenlegen könntet, und zwar aus Dachhöhe oder so — während sie ja auf der Straße stehen —, ohne in ihre Nähe zu müssen, würde das nicht eure schlimmsten Schwierigkeiten beheben?«
    »Jedenfalls im wesentlichen.« Brann beugte sich vor und schenkte ihm ihre volle Aufmerksamkeit, wobei ihre großen, grünen Augen schimmerten. »Was hast du da, Blauer Dan?«
    »Weil ich die Angewohnheit habe, irgendwie in Situationen zu geraten, wo alle Gutwilligkeit nutzlos ist, obwohl ich ein friedlicher Mensch bin, trage ich das hier immer bei mir.« Er hielt den Stunner hoch. Die Waffe sah nicht allzu beeindruckend aus, sie bestand nur aus einem schwarzen Kästchen mit abgerundeten Ecken, einem mit schwarzem Glas bedeckten Schlitz am vorderen Ende sowie einem Schieber, unter dem sich in einer flachen Einbuchtung für den Daumen der Sensorabzug verbarg.
    Jaril setzte sich kerzengerade hin, seine kristallartigen Augen glitzerten. »Ein Stunner?«
    Daniel Akamarino zog die Brauen hoch, dann fiel ihm wieder ein, daß sie, genau wie er, von anderswo stammten. »Stimmt. Ein Neural-Scrambler für den Nahbereich.«
    »Darf ich ihn mir anschauen?«
    »Warum nicht?« Mit einem Blick überzeugte sich Daniel davon, daß der Schieber fest geschlossen war, dann warf er dem Jungen den Stunner zu.
    Jaril fing ihn auf, legte ihn aufs Bett, nahm seine energetische Form an und schwebte einen Moment lag über der Waffe, wie eine brütende Henne auf dem Ei. Danach wurde er wieder zum Jungen. »Das Ding wird uns nützlich sein. Dürfen Yaril und ich es benutzen?«
    »Könnt ihr's aus der Luft einsetzen?«
    Der Junge grinste. »Oooh ja.«
    »Von mir aus. Soll ich euch die Bedienung erklären?«
    »Nee. Wenn's erforderlich ist, erforschen wir Gegenstände subatomar.«
    »Sehr vorteilhaft. Klappt das auch bei dem, was man hier so an Tricks hat?«
    »Du meinst die Magie?«
    »Bei dieser Konzeption ist mir nicht besonders wohl zumute.«
    »Du solltest dich lieber damit abfinden, es ist nämlich unwahrscheinlich, daß du bald zurück nach Hause kannst.«
    »Wie lange seid ihr schon hier?«
    »Bis jetzt zwei Jahrhunderte.«
    »Verwendet ihr Geriatrika?«
    »Damit haben wir uns nie befaßt. Die natürliche Lebensspanne unserer Rasse beträgt neun Jahrhunderte.«
    »Hmm.«
    »Seid ihr fertig?« Gute Laune kam in Branns Stimme zum Ausdruck. »Gut. Würdet ihr weiter so munter drauflosplaudern, wäre die Nacht herum, ehe wir's uns versehen. Kori, hast du mir noch irgend etwas anderes zu sagen?«
    Kori blickte von ihren Händen auf, mit denen sie unablässig den dicken Stoff ihres langen, schwarzen Rocks gefältelt hatte. »Nein. Ich wüßte nichts.«
    »Jay, Yaro, nach allem, was ich von eurer Unterhaltung mit Daniel verstanden habe, ist es möglich, uns den Weg freizumachen. Wie lange werdet ihr brauchen?«
    Für einige Augenblicke schauten die Gestaltwandler sich an. Daniel Akamarino verspürte in seinem Kopf ein Kribbeln, das sich auf dem Höhepunkt zu einem heftigen Jucken steigerte und schlagartig verschwand, als Jaril den Blickkontakt mit seiner Schwester abbrach. »Wir werden im Zickzack fliegen, jeder übernimmt einen Ring, fliegt jeweils zum nächsten weiter. Ich glaube, es empfiehlt sich, jeden Ring wenigstens zur Hälfte zu beseitigen, vielleicht etwas mehr. Yaril?«
    »Was die zeitliche Abstimmung

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