Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Brann 02 - Blaue Magie

Brann 02 - Blaue Magie

Titel: Brann 02 - Blaue Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
Vom Netzwerk:
deiner?«
    »Daniel Akamarino. Ich stamme von Rainbow's End.«
    »Und wo ist das?«
    »Von hier aus gesehen? Keine Ahnung.«
    »Hmm. Daniel Akamarino ... Akamarino ist ein anderes Wort für Meerblau. Blauer Dan, so könnte man dich nennen, wie?«
    »So ähnlich bin ich schon gerufen worden.« Daniel schenkte ihr sein zweitfreundlichstes Grinsen. »Und schlimmer.«
    »Was wir nun tun müssen, wird euch nicht schaden«, sagte die Frau. Daniel runzelte die Stirn. »Ich muß über euch Bescheid wissen«, fügte Brann hinzu. »Als das Stück Bronze mich erreichte, erschienen zwei Tigermenschen, die den Boten ermordeten und sich alle Mühe gaben, auch mich zu töten.« Kori keuchte auf, drängte sich an Daniel, umklammerte seinen Arm so gewaltsam, daß er spürte, wie sich ihre Fingernägel hineingruben. »Vergib mir, Kind, aber es dürfte wohl besser sein, du weißt, in was für eine Art Zwist du verwickelt bist. Wo war ich? Ja, es ist erforderlich, daß ich mehr über euch zwei weiß, bevor wir uns mit vereinten Kräften unseres gemeinsamen Freunds annehmen — ihr wißt, wen ich meine. Yaril, Jaril, schaut sie euch genau an.«
    Unversehens hatten sie die beiden Kinder in Sphären von goldgelbem Schimmer verwandelt. Achtsam begann Daniel zur Tür zurückzuweichen, aber ehe er mehr als einen Schritt getan hatte, schoß eine der Leuchtsphären auf ihn zu, verschmolz mit ihm. Hitze kribbelte in seinem Inneren, verlagerte sich hin und her, konzentrierte sich schließlich im Kopf. Einige Atemzüge später sauste das Schimmern zurück zum Bett und verwandelte sich dort wieder in einen Jungen, neben dem seine Schwester saß. »Jaril?«
    »Daniel Akamarino ist wie wir, er ist aus einer anderen Wirklichkeit geholt worden, er weiß nicht wie oder weshalb. Es handelt sich um eine Wirklichkeit, die mehr unserer Welt ähnelt, dort gibt's keine Magie und keine Götter, ihre Schiffe segeln nicht auf dem Wasser, sondern durchmessen das Nichts zwischen den Sonnen.« Plötzlich kicherte der Junge, hob die Hand und streichelte Branns Arm. »Er ist ein Seemann, Brombeer, wenigstens gewissermaßen, zwar leider kein Schiffsherr, aber ansonsten hat er auf Schiffen schon so gut wie alle Aufgaben versehen.«
    Brann schüttelte den Kopf. »Närrchen. Yaro?«
    »Es verhält sich weitgehend so, wie du's vermutet hast, Brombeer. Hinter dem Mädchen steht der Angekettete Gott, der etwas von dir will. Dieser Tre, dessen Name eben fiel, ist ihr Bruder, er ist sieben Jahre, und acht wird er wohl kaum werden, wird nicht etwas unternommen. Wenn ein Priester des Gottes stirbt, erwählt er den nächsten Priester und macht seine Wahl durch auffällige Ereignisse und außergewöhnliche Zeichen öffentlich bekannt. Vor etwas über zwei Monaten banden Krieger des Du-weißt-wen-ich-meine im Owlyner Tal den Priester des Angeketteten Gottes an einen in den Dreschboden gerammten Pfahl und entzündeten unter seinen Füßen ein Feuer, und ein paar Tage später wurde Tre offenbart, daß er der nächste Priester sein soll.« Yaril hob eine Hand, ließ sie sinken. »Kein Amt mit großartiger Zukunft.«
    Kori seufzte und setzte sich auf den Stuhl, vor dessen Benutzung Brann gewarnt hatte. »Tre verbleibt vielleicht noch eine Woche Frist, bis es mit den Zeichen anfängt.«
    Aha, aha, dachte Daniel Akamarino, das ist also die Erklärung für die Niedergeschlagenheit des Jungen. Puh! Feuertod. Ich, ich wäre nicht einfach nur besorgt, ich wäre gelähmt vor Furcht. Götter — hah! — Götter pfuschen hier herum und mischen sich ins Leben normaler Sterblicher ein. Und es gibt Magie, die mehr ist als nur Selbstbetrug. Noch vor einigen Stunden hätte ich so etwas überhaupt nicht für möglich gehalten. Da fällt mir was ein. »Heute abend bin ich einem eurer Götter oder Halbgötter begegnet. Eigentlich sogar zweien. Einer Meer Jungfer, so groß wie 'n Schiff, und einem kleinen, glatzköpfigen Zwitter, der was von Wein versteht.« Er schob sich den Traggurt des Weinschlauchs von der Schulter. »Den hat er mir überlassen. Möchtet ihr was trinken?«
    »Tungjii und Godalau.« Brann seufzte. »Der alte Glücksbringer Tungjii hat sich wieder mal meiner angenommen.«
    »Ja, so hat er sie genannt, Godalau.« Daniel spritzte sich Wein in den Mund, und bot Brann den Schlauch an. »Tungjii, so? Er bringt einem Glück?«
    Brann trank und reichte den Schlauch den Kindern. »Wie man's nimmt. Sobald Tungjii sich einmischt, geschieht etwas. Es hängt vom Betroffenen selbst ab, ob's ihm

Weitere Kostenlose Bücher