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Brans Reise

Titel: Brans Reise Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Bull-Hansen
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Zaumzeug geschnitten und versuchte jetzt, Gwen auf den Hengst zu setzen. Bran rannte nach vorn und hielt das Tier fest.
    »Folge Kragg«, sagte Dielan und schob Gwen nach oben. »Reite zur Küste!«
    Vater gab ihm einen Speer. Dielan fuhr mit dem Ende des Speeres über den Schenkel des Pferdes, das voller Furcht davonstob. Bran warf einen Blick auf den Führungsschlitten. Die Männer hatten die Pferde gelöst und halfen Kindern und Frauen beim Aufsitzen. Die Tiere trampelten zwischen Schneehaufen und Schafen hindurch, bis sie schließlich im Osten aus der Kluft hinausgaloppierten. Bran drehte sich zu den Vokkern um. Die Riesen füllten die ganze Breite zwischen den Bergwänden aus. Sie fletschten die Zähne und schlugen mit ihren Keulen auf die Bergwände ein. Sie wissen, dass wir nicht vor ihnen fliehen können, dachte er. Sie haben gesehen, wie die herabstürzende Schneewechte unsere Schlitten gestoppt hat. Jetzt haben sie nichts mehr zu befürchten.
    Vater gab ihm den dritten Speer. Bran packte ihn mit beiden Händen und trat in die Kette, die die Männer quer durch die Kluft bildeten. Nur Turvi hielt sich im Hintergrund. Der Einbeinige versuchte das Pferd zu beruhigen, auf dem er saß.
    »Richtet eure Speere auf sie!«, sagte Noj. »Dann begreifen sie, dass es kein leichter Kampf für sie wird.«
    Bran tat, was der Häuptling gesagt hatte. Der alte Graubart ging auf die Riesen zu und blieb auf halbem Weg zwischen ihnen und seinen eigenen Männern stehen.
    »Was tut er?«, flüsterte Dielan.
    »Er versucht, ihnen Angst einzujagen«, sagte Vater. »Niemand hat so viele Vokker getötet wie Noj.«
    Bran schob die Hände in die Halteschlaufen des Speeres. Der schmale Rücken des Häuptlings krümmte sich wie der einer Katze.
    »Ihr Krettervasallen! Es gibt hier nichts für euch zu holen. Kehrt um!« Noj stieß mit dem Speer in ihre Richtung, was die Vokker mit einem Fauchen beantworteten. Einige von ihnen schwankten auf ihn zu und hoben ihre Keulen.
    »Komm zurück«, rief Vater. »Sie werden angreifen!«
    Bran sah zur Seite. Die Männer umklammerten ihre Speere noch fester und traten in den Schnee. Einige riefen nach Noj. Bran sah wieder zu den Riesen hinüber. Sie schlichen wie eine Wand pelzgekleideter Schultern und dicker Arme langsam auf Noj zu. Jetzt waren sie nur noch ein paar Körperlängen von ihm entfernt.
    Doch Noj wich nicht zurück. Erneut rief Vater seinen Namen.
    Da griffen sie an. Die Riesen sprangen vor und waren mit einem Satz über Noj. Er duckte sich, um einem Schlag auszuweichen, und stieß seinen Speer in den Hals des nächsten Vokkers, bevor er zwischen den riesigen Körpern verschwand. Bran konnte nichts mehr sehen. Er stieß das Ende seines Speeres in den Schnee und trat es mit dem Fuß fest. Ein Vokker sprang ihm direkt in die Speerspitze. Bran bog den Schaft zur Seite und ließ den Riesen fallen, bevor er den Speer aus dem Schnee riss und einem anderen Angreifer in den Nacken stieß. Dann sah er einen Arm und warf sich zur Seite, als die Keule auf ihn herabsauste. Er landete mit einem vor Schmerzen brennenden Schädel im Schnee, griff nach dem Speer und war schon wieder aufgesprungen. Die Riesen waren überall. Viele der Männer lagen leblos in dem blutbespritzten Schnee. Er sah Dielan neben dem Schlitten und rannte auf ihn zu.
    »Wir müssen fliehen!« Der Bruder packte ihn am Arm. »Sie werden uns töten!«
    Bran sah sich um. Noj stand breitbeinig auf einem Vokker und bohrte seinen Speer in den zuckenden Körper.
    »Noj!«, rief Dielan. »Wir schaffen es nicht!«
    Noj blickte auf. Er hatte Blut in seinem Bart. Er trat zurück und die Erregtheit in seinen Augen wich blanker Angst, als er all die Toten wahrnahm. Dann warf sich der nächste Riese auf ihn und schlug mit seiner Keule auf Nojs Kopf. Bran sprang vor und fing den Häuptling auf, noch ehe er zu Boden stürzen konnte, während Dielan seinen Speer auf den Vokker schleuderte.
    »Flieht!« Turvis Stimme übertönte den Lärm des Kampfes. »Folgt mir!«
    Bran legte Noj über seine Schulter und wankte auf die Schlitten zu. Er ging dicht an die Felswand heran, wo der Schnee nicht so hoch lag, und begann zu laufen. Dielan war direkt hinter ihm. Die anderen kämpften sich über den Schneewall, einige hatten die Verwundeten zwischen sich genommen. So hasteten sie durch die Kluft, während die Vokker über den Toten standen und bellten.
     
    Sie rannten über die Ebene, bis die Kluft nicht mehr zu sehen war – und dann noch viele

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