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Bratt, Berte - 01 - Das Herz auf dem rechten Fleck

Bratt, Berte - 01 - Das Herz auf dem rechten Fleck

Titel: Bratt, Berte - 01 - Das Herz auf dem rechten Fleck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Berte Bratt
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stimmt. Das mußt du ja wissen als mein Skriptgirl!“
    „Ja, paß mal auf: Du weißt, ich wurde einmal auf dem Rücken des alten Bruno hinuntergeschafft, als ich mir den Fuß verstaucht hatte. Wie wäre es, wenn wir den ganzen Unfall rekonstruierten? Ich könnte stürzen wie damals und verbunden werden; dann kommt Franz mit den Maultieren und hebt mich auf Brunos Rücken - wäre das nicht eine nette Einlage?“
    „Du hast wohl Blut geleckt und möchtest noch mehr vor der Kamera stehen?“ neckte Asbjörn. „Weißt du, das hört sich alles ganz einfach an, aber du hast keine Ahnung, wieviel Arbeit eine solche Szene kostet, und noch eins: es ist fast unmöglich, Amateurschauspieler dazu zu bringen, sich natürlich zu benehmen. Darin habe ich schon bittere Erfahrungen gemacht.“
    „Ich kann es, das versichere ich dir. Und Franz ist es so sehr gewöhnt, fotografiert und gefilmt zu werden, er wird den ganzen Sommer über von allen Seiten geknipst. Ich glaube, das könnte sehr gut werden!“
    Ich war so eifrig und begeisterte mich im Reden immer mehr für die Sache. Ich sah das Ganze deutlich vor mir. „Tja“, sagte Asbjörn. „Möglich. Wenn ich Zeit dafür finde. Aber offen gesagt, bin ich ziemlich skeptisch!“
    Da schwieg ich und schluckte. Schluß damit! Kein Vorschlag von meiner Seite mehr! Nicht eine Bitte mehr um irgend etwas! Eine kleine goldene Freude war zerschlagen. Ein kleiner glänzender Marienkäfer von einer Schuhsohle zertreten.
    Warum hatte er nicht sagen können: „Eine gute Idee, Bernadette, wir wollen versuchen, sie zusammen auszuarbeiten.“ Warum konnte
    er nicht ein ganz klein wenig Interesse zeigen? Ich schwieg.
    „Bist du müde, Bernadette? Dein Gesicht sieht ganz klein und schmal aus!“
    „Ja, ich bin müde.“
    „Das ist diese glühende Sonne. Wir waren auch schon so früh auf. Kannst du nicht ein wenig beim Fahren schlafen?“
    „Ja, vielleicht.“ Da war er wieder der gute, freundliche, rührende Junge. Er schob mir ein Kissen unter den Kopf, ließ den Sitz ein Stück zurückgleiten, so daß ich die Beine ausstrecken konnte, und streichelte mir zum Schluß die Wange. Dieses Mal wurde kein Tierchen zertreten. Ich schloß die Augen. Schlafen konnte ich nicht, aber Asbjörn glaubte, ich schliefe. Und ich war froh. Im Augenblick war mir nicht nach Reden zumute.

Ein Dutzend Weinbergschnecken
    Die Zeit heilt alle Wunden. Die kleinen Wunden schließen sich sogar sehr schnell. Die meinen waren natürlich winzig klein. Was war es? Eine etwas schroffe, ungeduldige Stimme, als ich versuchte, in der rauhen Luft Asbjörns Rücken mit einem Pullover zuzudecken; ein kleiner Mangel an Verständnis, als ich mit der Schwebebahn gern einen kurzen Ausflug gemacht hätte; ein wenig kühle Sachlichkeit, die einer Filmidee allen Glanz nahm - alles nur Kleinigkeiten - , dumm, überhaupt an so etwas zu denken!
    Zu Haus gab es so vieles andere zu überlegen.
    Als erstes traf eine freundliche Karte von Frau Elsbeth von Krohn ein. Sie freue sich, mich kennenzulernen. Sie sei immer zu Hause. Kränkliche alte Dame, dachte ich. Sonst wäre sie nicht immer zu Hause.
    Die Karte unterschlug ich der übrigen Familie gegenüber.
    Ich half Asbjörn, sich in der Wohnung Nummer fünf einzurichten, nachdem er feierlich gelobt hatte, weder Bettwäsche noch Küchengeschirr zu stehlen. Grand’mere rückte mit den feinsten Leinenlaken des Hauses heraus, die sonst nur privaten Gästen vorbehalten waren, und sie begab sich auch persönlich ins Geschäft der „Heimindustrie Villeverte“, um dort ein neues Tischtuch für den Küchentisch zu besorgen. Grand’mere war eben ganz einfach in Asbjörn verliebt.
    Dann machten wir uns auf nach Frankfurt.
    Wir würden etwa eine Woche wegbleiben, in der einen oder anderen Jugendherberge übernachten und am nächsten Tag in Frankfurt einrollen. Und dort hatte Asbjörn auch eine Freundin - sie ist über siebzig, beruhigte er mich. Es war eine Dame, die Zimmer an Studenten vermietete. Asbjörn hatte schon früher bei ihr gewohnt, und nun hielt sie auch für mich ein Zimmer bereit, denn ihre Studenten waren noch in den Ferien.
    Der Film mit den Hunden war bereits nach Frankfurt abgesandt. Unserer Abreise stand nichts mehr im Weg.
    Es war meine erste längere Reise mit dem Auto. Ich freute mich wie ein Kind darauf. Ich fahre zu gern Auto, und noch dazu mit Asbjörn! Und dann eine solche Fahrt durch dieses wunderbar schöne Land, von dem ich bisher viel zuwenig gesehen hatte!
    Die

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