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Brausepulver für den Papst

Brausepulver für den Papst

Titel: Brausepulver für den Papst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jutta Ahrens
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Grenze des Erträglichen strecken möge.
    »Ich habe auch größere«, sagte Fiona da, die unbedingt Midians strammen Arsch durchbohrt sehen wollte.
    Doch Midian konnte darauf verzichten. »Wenn du Spaß willst, zeig mir mal eine Nummer mit deiner Freundin, aber scharf muss sie sein!«, forderte er sie auf.
    Sex mit engen Freundinnen gehörte jedoch nicht in Fionas erotisches Repertoire. »Das mag Barbara bestimmt nicht«, lehnte sie ab.
    »Darin liegt ja gerade die Schärfe«, grinste Midian.
    Fiona gab auf. Sie warf Midian einen giftigen Blick zu und stiefelte in die Küche. In der Tür drehte sie sich kurz um. Justin schaute ihr nicht einmal nach. Er hatte nur noch Augen und Ohren für Midian. Der fummelte an dem Vibrator, aber der ging nicht los. »Die Batterie ist leer!«, schimpfte er. »He, Fiona, du hast doch gesagt, du hast noch größere?«
    »Such dir selber welche!«, fauchte Fiona und knallte die Tür hinter sich zu.
    Barbara hatte im Kühlschrank eine Platte mit kalten Antipasti gefunden. »Kann ich nicht ins Hotel fahren?«, fragte sie kauend. »Für mich gibt's hier doch nichts mehr zu tun.«
    Fiona hockte sich missmutig an den Küchentisch. »Es ist alles schiefgelaufen! Da habe ich die beiden tollsten Männer von ganz Rom in diesem Appartement. Nun brauchen sie uns nicht, und über den Sudan haben wir überhaupt noch nicht gesprochen.«
    Barbara zuckte die Achseln. »Morgen ist auch noch ein Tag«, sagte sie und zwinkerte Fiona aufmunternd zu. »Du siehst übrigens toll aus.«
    »Danke, aber das hätte eigentlich anderen auffallen sollen.« Fiona goss sich einen doppelten Wodka ein. Nach diesem schwachen Auftritt brauchte sie unbedingt etwas Starkes. Sie kippte den Wodka auf einen Zug hinunter und schüttelte sich. Da ließ ein polterndes Geräusch die Freundinnen hochfahren. Was war das?
    Eilig hasteten sie zurück ins rote Zimmer. Dort bot sich ihnen ein unvergessliches Bild.
    Die Streckbank war zusammengebrochen. Midian hatte keinen größeren Vibrator gefunden und Justin einfach den eigenen eingeschoben, der keine Batterie brauchte. Als er dabei war, die notwendige Reibung zu erzeugen, knackte es bereits bedenklich, aber Justin raunzte wie zehn rollige Kater, und so überhörten beide die deutlichen Warnzeichen des altersschwachen Geräts. Nun hockte Midian verblüfft auf Justins knackigem Hintern.
    »Mach mich sofort los, du Idiot!«, tobte Justin, der mit Händen und Füßen immer noch in dem Gestell hing. Er fand das Ganze nicht mehr komisch. Auch Midian war nur ungern in seinen Bewegungen unterbrochen worden. Sein bestes Teil hatte einen gehörigen Schreck bekommen und sich zurückgezogen.
    Fiona und Barbara konnten sich vor Lachen kaum halten.
Geschieht ihnen recht,
dachte Fiona schadenfroh und ließ sich entsprechend viel Zeit, bevor sie Justin von den Stricken befreite.
    »Da kann man sich ja das Genick brechen!«, fluchte Justin und richtete sich stöhnend auf.
    »Ich will jetzt ins Hotel«, nörgelte Barbara.
    »Fahr doch!«, schnaubte Midian.
    »Mein Fahrrad liegt noch im Jeep von Herrn Forsythe.«
    Justin rieb sich die roten Stellen an den Handgelenken. »Ach ja, richtig. Warten Sie, ich ziehe mich rasch an und hole es heraus.«
    Missmutig sah Midian zu, wie Justins Haut Stück für Stück unter schwarzem Leinen und grauer Seide verschwand. »Du kommst doch zurück?«, vergewisserte er sich.
    »Ja, natürlich.«
    Barbara zerrte ihre Plastiktüte unter der Bar hervor und band ihre Turnschuhe zu. »Also dann, bis morgen.«
    Als Justin nach einer guten Viertelstunde wiederkam, schlug Midian ein neues Spiel vor, das er »Doppeltes Lottchen«, nannte. Justin und Fiona kannten den Film. Midian war Regisseur und Hauptdarsteller in einem. Er band die beiden Rücken an Rücken aneinander. Während er zur Vordertür hereinkam, wurde auf der anderen Seite am Türklopfer gespielt. Die Hausbesetzung lief auf vollen Touren, da klopfte es, aber diesmal an der Wohnungstür.
    »Wer ist denn das?«, stöhnte Justin, während er sich behaglich an Fionas Rücken rieb.
    »Egal … wir machen nicht auf«, ächzte Midian.
    »Tut mir leid, ich habe meine Brille vergessen!«, tönte es von draußen. Dann öffnete sich die Tür.
    »Neiiiin!« Ein Aufschrei aus drei Kehlen gleichzeitig.
    »Ich glaube, sie liegt in der Küche. Lasst euch nicht stören.« Zwei Turnschuhe huschten über den Perser.
    Midian sah erst die Plastiktüte, dann sah er rot. Die Aufschrift flimmerte vor seinen Augen:
SPAR
 –
der Weg

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