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Braut der Nacht

Braut der Nacht

Titel: Braut der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kalayna Price
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Vampirarten habe ich noch nie etwas gelesen. Kannst du das vielleicht etwas weiter ausfüh…?«
    »Später, Gil«, stieß ich hervor. »Kennst du nun einen Zauber, der funktionieren würde, oder nicht?«
    »Ich habe von einem Zauber gelesen, der funktionieren könnte.«
    Könnte war besser als nichts. »Versuch ihn.« Ich musste in Akanes Zimmer kommen. Hier ging es um mehr als nur darum zu beweisen, dass Akane hinter den Morden steckte. Sie hatte mich angegriffen. Und Nathanial glaubt mir nicht.
    Gil nickte. »Dazu werde ich etwas vorbereiten müssen. Schaff diesen ›Jomar‹ herein. Ich bin gleich wieder zurück.« Sie verschwand.
    Ihn hereinschaffen? Ich schlich aus dem Badezimmer. Jomar stand immer noch im Gang, die Hände hinter sich verschränkt und mit dem Rücken zu den Glastüren. Wie soll ich ihn hier reinquatschen? Es war ja nicht so, als könnte ich ihn zu Tee und Kuchen einladen.
    Ich spürte ein Kribbeln von Magie in der Nähe, und gleich darauf streckte Gil den Kopf aus dem Badezimmer. Sie hielt den Daumen hoch, dann zeigte sie auf Jomar und bedeutete mir, dass ich ihn ins Badezimmer holen sollte.
    Na großartig. Nicht nur herein, nein, ich musste den fiesen Vampir auch noch in das winzige Badezimmer lotsen. Wie kann ich ihn dazu überreden … Da kam mir eine Idee. Ich sauste quer durchs Zimmer und riss die Tür auf.
    »Da ist eine Spinne!«
    Perplex sah er mich an. »Was?«
    »Eine Spinne. An der Decke. Im Bad.« Ich deutete auf die geschlossene Badezimmertür.
    »Und?«
    »Und du sollst sie… wegmachen!« Ich schraubte meine Stimme einen Ton höher, als wäre ich kurz vor einem hysterischen Anfall, hielt aber meine Lautstärke niedrig. Schließlich wollte ich nicht, dass irgendjemand sonst nachsehen kam, was hier vor sich ging. »Ich habe eine gewaltige Spinnenphobie.«
    Jomar starrte mich nur an. Nervös scharrte ich mit den Füßen. Das wird nicht funktionieren. Ich warf schnell einen Blick zum Bad und bemühte mich, meine Körpersprache verängstigt wirken zu lassen.
    Höhnisch verzog Jomar die Lippen. »Na schön.« Er packte mich am Arm und marschierte durchs Zimmer. »Nach dir«, sagte er, ohne mich loszulassen, und deutete auf die Badezimmertür.
    Bitte lass Gil bei diesem Zauber richtig zielen! Was Magie betraf, stand es mit ihrem Ruf nicht gerade zum Besten. Ich riss die Tür auf und ging hinein. Jomar folgte dicht hinter mir.
    Er blieb wie angewurzelt stehen. »Was zum…?«
    Magie zuckte durch die Luft, bevor die Tür hinter uns ins Schloss fallen konnte. Mit einem dumpfen Laut knallte er auf den Fliesenboden, und Gil grinste so breit, dass es ihr beinahe das Gesicht sprengte.
    Ich blickte auf den Vampir hinunter, der lang ausgestreckt zu unseren Füßen lag. Er atmete nicht, aber andererseits hatten Vampire das auch nicht nötig.
    »Er lebt aber noch, ja?«
    »So wie vorher. Denke ich.« Sie stieg um seinen schlaffen Körper herum.
    Ich ging neben ihm in die Hocke, um zu lauschen. Es schien lange zu dauern, bis ich Jomars Herz schlagen hörte, aber es klang kräftig. »Wie lange wird er weggetreten bleiben?«
    »Äh…« Gils Lächeln verblasste. »Das weiß ich ehrlich gesagt nicht. Das ging aus dem Buch nicht völlig klar hervor.« Sie sog die Unterlippe in den Mund und starrte den bewusstlosen Vampir an. »Wir sollten uns vermutlich beeilen.«
    Ich schlich voran aus dem Schlafzimmer und den Gang entlang. Als wir Akanes Tür erreichten, blieb ich stehen und lauschte. Alles war ruhig. Ich klopfte nicht an, sondern schob einfach die Tür auf und huschte hinein.
    Das Zimmer war dunkel. Leer. Dem Mond sei Dank.
    Gil folgte mir, und ich machte die Tür hinter ihr zu. Sie blinzelte und tastete an der Wand entlang nach einem Lichtschalter.
    Ich packte sie am Handgelenk. »Kein Licht.«
    »Aber ich kann nichts sehen.«
    Ach ja richtig, ich vergaß immer wieder, dass nicht jeder über nahezu perfekte Nachtsicht verfügte, nur weil ich es tat. »Dann benütz dein magisches Kugelding.«
    Wütend funkelte sie mich an– was ich deutlich sehen konnte, wie ihr wahrscheinlich nicht klar war. Dann erschien ein kleiner violetter Ball aus Magie auf ihrer Handfläche. Sie hielt ihn hoch wie eine Laterne und sah sich im Zimmer um. »Wonach suchen wir eigentlich?«
    »Nach Hinweisen?« Ich war mir nicht sicher. Eine Blutspur, die durchs Luftschachtsystem hinausführte, wäre gut. Oder vielleicht Akanes abgeworfene Haut, mit einem faustgroßen Loch drin, das meine Krallen hineingerissen hatten.
    Gil

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