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Braut der Schatten

Braut der Schatten

Titel: Braut der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kresley Cole
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standzuhalten. »Wie könnte das sein? Ich kenne ihn ja kaum.«
    »Weil du eine Sorcera bist, die ihren Mann spüren kann.«
    »
Meinen
Mann?« In ihrem Pavillon hatte Dakiano gesagt, Bettina habe nach ihm gerufen – weil er der Ihre sei. »Aber wir haben doch keine vom Schicksal bestimmten Gefährten.«
    »Vielleicht keine mystischen Gefährten. Aber vielleicht gibt es in unser aller Leben diese eine einzige perfekte Verbindung?«
    »Ich weiß nicht, wer du bist und was du mit Morgana gemacht hast …«
    »Ich meine es ernst. Wenn Sorceri heiraten, dann gilt das ein Leben lang. Wir suchen uns unsere Gefährten selbst aus. Aber womöglich hilft uns irgendetwas bei der Wahl. Wie könnten wir uns sonst auf eine derart lang andauernde Verbindung einlassen? Bettina, wir Sorceri halten fest …« Morgana verstummte, als einer ihrer Inferi mit eindringlichen Gesten auf sich aufmerksam machte und ihr eine Nachricht übergab.
    Bettina musterte die durch einen Zauber gleichmütige Miene ihrer Patin, die ganz und gar nicht zu deren fliegenden Flechten passte. »Was ist los?«
    »Es gibt weitere Berichte darüber, dass La Dorada sich erhoben hat, aber niemand kann die Gerüchte bestätigen.«
    »Musst du fort?«
    »Nein. Es ist unumgänglich, dass ich heute Abend hierbleibe.«
    »Wieso?«
    »Ich werde dazu nichts weiter sagen, aber diesmal weiß ich auch nicht mehr.«
    Was auch immer sie damit meinte …
    Bettina ließ den Blick über die Zuschauer schweifen, die sich nach und nach einfanden. Sie war nicht die Einzige, die die Kinder des Schreckens fürchtete. Die Menge, die sich für den heutigen Kampf eingefunden hatte, war nicht so groß wie zuvor. Zumindest auf den Tribünen. Allerdings drängten sich Hunderte von Dämonen auf den umgebenden Dächern und stritten um die besten Plätze. Diejenigen, die nicht imstande waren, sich zu translozieren, standen dicht gedrängt auf den obersten Rängen der Tribünen.
    Mit Ausnahme dieser seltsamen schwarzhaarigen Frau. Sie saß ganz allein in der ersten Reihe und starrte Bettina mit ihren unheimlichen goldenen Augen an. Dann winkte sie ihr plötzlich zu – ein fröhlicher Gruß.
    »Morgana, wer ist diese schwarzhaarige Dame?«, fragte Bettina leise aus dem Mundwinkel.
    Die Frau hatte inzwischen die Hände ineinander verschlungen, hielt sie über ihre Brust und ahmte pantomimisch Herzklopfen nach.
    »Ich kenne sie nicht«, fügte Bettina hinzu, »aber wie es scheint, weiß sie ziemlich genau, wer ich bin.«
    »Das ist der Grund, warum ich auf gar keinen Fall hellseherische Kräfte haben möchte«, erwiderte Morgana. »Das ist Nïx, eine Walküre und Wahrsagerin. Sie hofft, dass die Sorceri sich während dieser Akzession der Vertas anschließen werden.« Bei diesem Gedanken stieß Morgana ein Schnauben aus.
    In der unmittelbar bevorstehenden Akzession würden alle Fraktionen der Unsterblichen gegeneinander kämpfen, und schon jetzt bildeten sich die ersten Kampflinien. Pravus gegen Vertas …
    In diesem Moment gesellten sich Raum und Cas wieder zu ihnen. Beide wirkten verärgert.
    »Es ist an der Zeit«, murmelte Raum. Er nahm noch einen großen Schluck aus seinem Krug und hob dann beide Hände, um die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. »Heute Abend findet der Kampf statt, auf den ihr alle gewartet habt! Das Halbfinale, der Todeskampf ohnegleichen, ein Ereignis, das in die Geschichte eingehen wird.«
    Vereinzelt erklang Jubel.
    »Da haben wir zunächst Goürlav, den Vater allen Schreckens, den König unzähliger Höllenebenen.«
    Goürlav trat aus dem Allerheiligsten und stapfte schweren Schrittes in den Ring. Die Menge flüsterte ängstlich. Mehr als eine Familie suchte sich einen neuen Platz, der ein, zwei Reihen höher lag.
    Der Primordial hatte sich zu diesem Anlass alle sechs seiner übergroßen Hörner schärfen lassen, die jetzt spitz und scharf von seinem Kopf, seinen Schultern und seinen Ellbogen abstanden. Wieder hatte er sich Ketten kreuz und quer über den Brustkorb geschlungen, mächtige metallene Glieder auf seiner rauen, krötenartigen Haut. Seine gelben Augen blickten völlig emotionslos, und die Stoßzähne an seinem Kinn wirkten wie ein schmutziger, fossilienartiger Bart.
    Den soll ich also heiraten, wenn es nach Morgana und Raum geht.
    »Ihm gegenüber steht der Prinz der Schatten, der unbekannten Landen entstammt«, fuhr Raum fort.
    Dakiano betrat den Ring mit ausgreifenden, selbstsicheren Schritten. Er wirkte eiskalt, zeigte weder Nerven noch Gefühle.
    Eine

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