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Braut der Schatten

Braut der Schatten

Titel: Braut der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kresley Cole
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kleine Närrin trug Bettina tief in ihrem Oberteil versteckt auch die Kette mit Dakianos Ehering. Ihr Beschwörungsmedaillon jedoch hatte dasselbe Schicksal ereilt wie Salems Kupferglocke und war eingeschmolzen worden. Seiner Macht war auf ewig ein Ende gesetzt worden.
    Mit gebieterisch erhobenem Kinn sagte Sabine: »Du siehst ganz passabel aus, wenn auch nicht annähernd so gut wie ich.« Bettinas große Mäzenin trug einen schwarzen Minirock, passend zu ihren schenkelhohen Stiefeln und ihrer Maske. Auf ihren feuerroten Locken saß eine blau-goldene Krone, die über und über mit Edelsteinen besetzt war – ein Geschenk von Rydstrom. Sabines goldenes Bustier sah aus, als ob es aus Drachenschuppen bestünde.
    Keine schlechte Arbeit
, dachte Bettina stolz. Na ja, abgesehen von ein, zwei kleinen Nippelblitzern.
Oder vier.
    Sabine kniff die Augen zusammen. »Auch wenn ich die Schönste bin, trägst du in der Tat die besseren Juwelen. Erscheint es dir wirklich weise, deine Gönnerin diesbezüglich in den Schatten zu stellen, Königin der Herzen?« Unter einigen Verrenkungen zog sie ihr Bustier wieder hoch. »Außerdem habt ihr beide mich über den Tisch gezogen, was dieses Teil hier anbelangt.«
    »Von wegen.« Salem nahm seine Rolle als Geschäftspartner sehr ernst. »Wir haben dir’n Spitzenpreis gemacht.«
    »Kann schon sein. Wenn man auf Nippelblitzer steht.« Sabine seufzte. »Sehen wir der Wahrheit ins Auge. Ich steh drauf.«
    »Während ihr Täubchen zankt, wer denn nun die Schönste im ganzen Land ist, will ich euch mal eins sagen: Das bin ich! Wenn ihr mich und meinen Riesenschwengel sehen könntet, würdet ihr euch in Grund und Boden schämen. Haben sich die Damen denn jetzt endlich genug aufgetakelt?«
    »Du hast Glück, dass ich dich mag«, begann Sabine feierlich. »Du preisdrückende, unflätige, sylphische Mannhure. Ach ja, diese Dinge mag ich wirklich sehr an dir.« Mit diesen Worten öffnete sie die Tür.
    Als sie eintraten, richteten sich aller Augen auf sie: zwei ehemalige Sympathisantinnen des Pravus in voller Sorceri-Aufmachung und ein unsichtbarer Sylph.
    Sämtliche Unterhaltungen brachen mitten im Satz ab. Sogar der altmodischen Jukebox gingen genau in diesem Moment die Vierteldollars aus.
    Totenstille.
    Die hochmütige Sabine stolzierte einfach weiter in das Innere der Bar. Bettina straffte die Schultern und folgte ihrem Beispiel.
    Sobald die Gespräche und die Musik wieder einsetzten, fragte Bettina: »Reagieren die hier immer so auf dich?«
    »Selbstverständlich. Das ist einer der Gründe, warum ich immer wieder herkomme«, erwiderte Sabine über die Schulter hinweg. »Ich sehe das folgendermaßen: Sie starren, weil sie mich fürchten, und sie fürchten mich, weil sie mich respektieren.«
    Bettina blickte sich um, in der Annahme, dass das Erol’s doch über einen gewissen Charme verfügen müsste. Die anderen Mythianer schienen sich jedenfalls zu amüsieren. Ganz hinten warfen vier Feyden Darts aus einer Entfernung von sicherlich zehn Metern auf eine Zielscheibe mit dem Durchmesser eines Bierkrugs.
    An der Bar kippten sich mehrere Lykae in den Zwanzigern Whiskey in die Kehlen. Ihre Kleidung war dreckig und blutverkrustet, und sie warfen einander einen schmutzigen Rubgyball zu. Ein gut aussehender, unwesentlich älterer Lykae erstickte mit warnendem Knurren jede Prügelei im Keim.
    Die Jukebox spielte nicht die Art von Musik, die Bettina normalerweise gefiel, aber zumindest war sie mal für eine Weile dem Palast entflohen, fort von allem, was sie an Dakiano erinnerte.
    So wie beispielsweise … oh, so ziemlich
alles
.
    Als sie an einem Tisch voller Nymphen vorbeikamen, erregten diese Salems Aufmerksamkeit, und Bettinas Halsband begann zu summen. »Es is’ schon so lange her, seit ich zum letzten Mal Sex hatte, dass ich vermutlich schon längst wieder Jungfrau bin«, murmelte er.
    Sie hatte bereits mehrfach versucht, dem Sylphen Einzelheiten über seine missliche Lage zu entlocken. Aus seinen seltenen flapsigen Kommentaren hatte sie gefolgert, dass er entweder dabei erwischt worden war, wie er etwas sehr Wertvolles gestohlen oder aber eine sehr mächtige Frau verschmäht hatte.
    Immer noch vibrierend sagte er: »Wenn ich nich’ gerade was Dringendes vorhätte, würde ich mich ja mal kurz ausklinken und zwischen ein Paar Schenkeln vergnügen oder in dem ein oder andern Ausschnitt abtauchen. Aber das wär nich’ richtig. Nee, das wär so was von falsch. Regelrecht verkommen. Unmoralisch

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