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Braut der Schatten

Braut der Schatten

Titel: Braut der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kresley Cole
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ausgebildeter Assassinen geschaffen. Viktor kontrollierte das Militär. Ihr Cousin Stelian bestimmte darüber, wer Dakien betrat oder verließ. Ihr jüngster Cousin, Mirceo, war von ihnen allen beim Volk der beliebteste und besaß in seiner kleinen Schwester Kosmina eine loyale Verbündete.
    Trehan war jedoch von allen Mitgliedern der königlichen Familie der »dakischste«, er glaubte an dieses Königreich wie an eine Religion.
    »Ah ja, die viel gepriesene dakische Logik«, höhnte Viktor. Er täuschte vor, sich nach rechts zu translozieren, um dann auf der linken Seite zuzuschlagen. Trehan reagierte mit einem zeitlich bestens abgepassten Konter, doch dann schoss Viktors Bein in die Höhe, und sein Stiefel traf Trehan in den Bauch.
    Wenn Viktor unbedingt schmutzig kämpfen wollte …
    »Vielleicht würdest du diese Eigenschaft nicht dermaßen verachten«, knurrte Trehan zwischen keuchenden Atemzügen, »wenn du nicht das unlogischste Mitglied unserer Familie wärst?« Wie der Blitz sauste er hinab und trat Viktor die Beine unter dem Leib weg.
    Kurz bevor Viktors Rücken auf den Boden aufschlug, translozierte er sich auf die Füße. »König Trehan? Nicht, so lange ich lebe.«
    Wieder standen sie einander lauernd gegenüber. »Du bist zu feindselig und leichtsinnig«, sagte Trehan. »Mirceo ist zu sehr von sich selbst eingenommen und zu hedonistisch, von seiner Jugend ganz zu schweigen. Und Stelian ist meistens schon zu betrunken, um seinen Verpflichtungen als Torwächter nachzukommen.«
    »Und du bist zu emotionslos.«
    Nicht heute Nacht. Als er in Bettinas Augen hinabgesehen hatte, wie diese vor Verlangen glitzerten, war Trehan von Emotion erfüllt gewesen. Er war auch nicht emotionslos gewesen, als er in der weichen Hand seiner Braut gekommen war.
    Erneut abgelenkt, gelang es ihm nur mit Mühe, Viktors nächstem Schlag auszuweichen.
    »Das Volk würde unter deiner erdrückenden Herrschaft eingehen, Trehan. Du
bist
das Schwert des Königreichs: eine kalte Klinge ohne Gefühle.«
    »Diese Debatte sollten wir lieber in einer anderen Nacht fortführen.«
    »So sei es. Zurück zu deiner fehlenden Braut …« Er verstummte, als sein Blick auf Trehans Schreibtisch fiel, auf die Einladung. Noch ehe Trehan das Pergament erreichen konnte, hatte Viktor es schon gepackt und die wenigen Zeilen gelesen. »Abaddon? Dort war ich schon. Hab mir früher gern die Kämpfe angesehen. Du weißt ja, unser Nebel verschmilzt so wunderbar mit den Dunstschwaden der dortigen Sümpfe. Augenblick mal, das ist sie, oder nicht? So viel zum Thema ›Herausforderungen‹. Sie ist der gottverdammte Preis in einem Turnier!«
    »Es reicht, Cousin.«
    »Noch lange nicht! Warum streiten wir uns überhaupt um diese Krone, wenn du dir einfach eine andere holen kannst?«
    »Ich habe aber keinerlei Interesse an diesem Königreich – nur an dem Mädchen.«
    »An einem Mädchen, das zufällig unter dem Schutz eines Todbringenden und der mächtigsten Sorcera steht, die jemals lebte? Hast du versucht, sie ihnen heute Nacht zu stehlen?«
    »Das habe ich«, gab Trehan zu. »Aber sie ist an diese Ebene gebunden.«
    »Moment … Sie ist eine … eine Dämonin? Ich frage dich noch einmal: Warum wälzt du dich nicht gerade mit ihr im Bett?«
    »Nur damit das klar ist: Sie ist zur Hälfte Sorcera. Und sie kennt meine Zielperson. Sie … stehen einander nahe. Sie wird mich für alle Zeit hassen, wenn ich ihn umbringe.«
    »Du hast aber gar keine Wahl.«
    »Und wieso nicht?«
    Viktor verdrehte die Augen. »Weil du ein Sklave deiner Pflicht gegenüber deiner Familie bist.«
    Im Laufe des letzten Jahrtausends hatte Trehan
alles
dem Wohlergehen Dakiens geopfert. Würde er wenigstens einmal im Leben bekommen, was
er
sich wünschte? »Und wenn ich das … nicht wäre?«
    Viktor wich zurück, unsicher, was er davon halten sollte. »Dem perfekten, selbstlosen Trehan Dakiano kommen selbstsüchtige Gedanken? Dem muss ich auf den Grund gehen. Waffenstillstand für einen Abend?«
    Trehan seufzte. »Gieß uns Met ein.« Sobald er sein Schwert vorsichtig in die Scheide geschoben hatte, folgte Viktor seinem Beispiel.
    »Erzähl mir von ihr.« Viktor translozierte sich zur Anrichte und wählte eine Kristallkaraffe voller mit Met versetztem Blut.
    »Sie ist jung. Wunderschön.«
Talentiert, kreativ, von Natur aus sinnlich. Mit der süßesten Haut, die ich mir je hätte erträumen können.
    »Wie jung?« Viktor reichte ihm ein Glas, das bis zum Rand mit der dunkelroten Flüssigkeit

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