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Braut der Schatten

Braut der Schatten

Titel: Braut der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kresley Cole
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Abaddon anzugreifen?
    Dieser hier: Trehan Dakiano. Ein professioneller Mörder.
    Das alles passiert gar nicht.
Warum war er nur zurückgekommen? Und warum wollte er am Turnier teilnehmen? Warum wartete er nicht bis nach dem Turnier, um seine Mission zu erfüllen?
    Ihr Blick wanderte zu Caspion, der mit offenem Mund außerhalb des Rings stand.
    Dann erst fiel es ihr ein: Nachdem er einmal gesehen worden war, konnte Dakiano nie wieder in seine Heimat zurückkehren.
    Kein Wunder, dass Cas fassungslos war.
    Der Vampir gönnte ihm nicht einen einzigen Blick; seine Aufmerksamkeit galt allein Bettina. Anfangs waren die Augen des Dakiers dunkelgrün gewesen, doch je länger sein Blick an ihr festhielt, desto tiefer verfärbten sie sich in ein undurchdringliches Schwarz.
    Genauso wie in der letzten Nacht.
    Mit jedem Schritt, den er näher trat, intensivierten sich ihre Sinneseindrücke: die Hitze der Flammen, der Duft ihres Weinkelches, die Art, wie sich die feuchte Nachtluft auf ihre nackten Arme legte.
    Sie konnte immer nur eines denken:
Dieser Vampir war in meinem Bett und hat mich auf eine Weise berührt wie niemand je zuvor.
    Während er auf sie zukam, fühlte sie sich zunehmend schwach und atemlos, als ob sie sich ein Blitzfieber zugezogen hätte.
    Wie konnte es sein, dass sie auf den bloßen Anblick einer Person körperlich reagierte? Ein Wort erhob sich in ihrem Bewusstsein:
Dalit
. Auf Dämonisch bedeutete das so viel wie Blitz – zusätzlich zu einer weiteren hübschen, eher altmodischen Bedeutung.
    »Wer ist dieser umwerfende Mann?«, fragte Morgana.
    Bettina hatte nie zuvor erlebt, dass sie auf einen Fremden derartig interessiert reagiert hätte.
    Bettina erschien der Vampir nicht unbedingt umwerfend, aber er war durchaus … eindrucksvoll.
    »Oh mein Gold, ist er etwa ein Deviant?«, fragte Morgana.
    Mit seinen klaren Augen sah Dakiano jedenfalls wie einer aus. Niemand würde je auf den Gedanken kommen, dass er dem sagenumwobenen Reich von Blut und Nebel entstammte.
    Als er sich dem unteren Teil der Haupttribüne näherte, schüttelte Bettina fast unmerklich den Kopf, um ihn zu vertreiben, doch er zögerte keine Sekunde.
    Als sich Caspion vorhin dem Schreibpult genähert hatte, hatte die Menge einem der ihren zugejubelt. Nun trat der Vampir näher, und Stille breitete sich aus.
    Grillen zirpten. In der Ferne bellte ein Hund. Ein Dämonenjunges stieß einen Schrei aus.
    »Dein Name?«, fragte ein verwirrter Raum.
    »Ich werde Prinz der Schatten genannt«, verkündete Dakiano in seiner wohlklingenden Stimme.
    »Woher stammst du? Wo ist deine Standarte?«
    »Ich stamme aus keinem Ort, den du kennst.« Der Vampir zog ein wunderschönes antikes Banner in Rot und Grau unter seinem Mantel hervor und reichte es Raum. »Dies ist meine Flagge. Ich nehme an dem Turnier teil, um Bettinas Hand zu gewinnen.«
    Er kann nicht lügen. Dann ist er nicht nur aus dem einen Grund hier, um Cas zu töten? Er will mich heiraten?
Sie konnte sich gerade noch beherrschen, sich nicht Luft ins Gesicht zu fächeln.
    Warum bekomme ich auf einmal keine Luft mehr?
    Ihr Pate warf ihr einen prüfenden Blick zu. Raum konnte dem Vampir die Teilnahme nicht versagen, doch er würde sicherlich noch weitere Informationen verlangen.
    Stattdessen untersuchte Raum nur die Standarte, gab sie zurück und reichte Dakiano dann Klinge und Feder. »Nun denn, Prinz von Nirgendwo. Setze deinen Namen unter den Vertrag.«
    Der Vampir schaute Bettina auch dann noch in die Augen, als er die Klinge über seine Handfläche zog, sodass Blut herausquoll. Ohne zu zögern und ohne den Vertrag auch nur anzusehen, unterschrieb er. Nicht ein einziges Mal ließen seine durchdringenden Augen ihren Blick los.
    Bettina merkte, dass Morgana zwischen ihr und dem Vampir hin- und hersah, doch sie reagierte nicht auf die Neugier ihrer Patin.
    Sobald Dakiano seine Unterschrift geleistet hatte, verkündete Raum: »Die Liste ist geschlossen! Das Turnier hat offiziell begonnen.«
    Die Zuschauer brachen in Jubel aus, bis Raum sie noch einmal zum Schweigen brachte. »Heute, in der ersten Nacht des Turniers, steht der Nahkampf auf dem Programm. Sämtliche Teilnehmer werden die Arena unbewaffnet betreten, sich im Wettlauf zu den Waffen begeben, die an strategisch ausgewählten Orten platziert wurden, und nach Belieben töten.«
    »Oh, ich liebe feurige Nahkämpfe!«, rief Morgana, als spräche sie über eine Runde Sackhüpfen. Dann wanderte ihr Blick an Bettina vorbei. Ihre Augen leuchteten

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