Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Braut der Schatten

Braut der Schatten

Titel: Braut der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kresley Cole
Vom Netzwerk:
anerkennend – zweifellos starrte sie schon wieder den Vampir an.
    Als sich Bettina rundweg weigerte, ihn anzusehen, legte Morgana ihr eine metallene Klaue unters Kinn. »Für ihn scheinst du keine Dreingabe zu sein, liebster Sonderling. Mir scheint, für ihn bist du der Hauptgewinn.«
    Es ist getan.
Trehan hatte sich vor Tausenden glotzender Mythianer gezeigt und zwang sich damit selbst, Bettina zu gewinnen. Er war aus seinem angenehmen Schatten heraus und direkt ins Scheinwerferlicht getreten, unter die erdrückend forschenden Blicke der Menge.
    Er war nicht länger der Hüter der dakischen Gesetze. Er lebte nicht länger zwischen Büchern, um über soziale Interaktionen nur zu lesen. Er war nicht mehr nur ein Beobachter, sondern gegenwärtig und an den Geschehnissen beteiligt, mit einer unerschütterlichen Absicht:
Ich werde sie besitzen.
    Er hatte alles hinter sich gelassen, was er liebte, aber er hatte auch seine lähmende Existenz abgeschüttelt. In diesem Moment überwog die Aufregung über seine Zukunft sein Bedauern über die Vergangenheit.
    So nahe an Bettina konnte er den Hauch ihres Parfums und ihre süße Haut riechen. Er konnte ihre flachen Atemzüge hören, während sie ihn geflissentlich ignorierte.
    Ja, ich werde sie besitzen – und für dieses Privileg würde ich noch weit Schlimmeres als dies hier tun.
    Beinahe freute er sich schon darauf, um ihre Gunst zu kämpfen. Kämpfen war seine Berufung, es war alles, was er kannte. Und Caspion? Der war nichts weiter als ein Hindernis, um das er sich kümmern würde, wenn die Zeit gekommen war.
    Trehan würde einen Weg finden, sie noch einmal zu verführen.
Ich wette, dass sie wieder genauso reagieren wird.
Vielleicht sollte er dasselbe tun wie dieser verrückte Lothaire immer und einen Handel mit ihr eingehen?
    Ehe das Turnier morgen Abend beginnen sollte, würde Trehan sich vorbereiten, so viel Blut wie möglich zu sich nehmen und vielleicht endlich einmal ein, zwei Stunden schlafen. Viele der Dämonenlords würden sich heute Nacht betrinken oder waren schon betrunken. Dadurch würden sie morgen geschwächt sein, und Trehan besäße einen weiteren Vorteil.
Auch wenn ich ihn nicht brauche …
    »Aber es gibt eine kleine Überraschung«, verkündete Raum. »Die erste Runde … beginnt in fünf Minuten.«
    Überall wurden Laute des Erstaunens laut. Die betrunkenen Lords protestierten mit schweren Zungen.
    »Zweihundertachtundzwanzig Männer werden den Eisernen Ring betreten, ehe das Tor sich schließt.« Raums donnernde Stimme verdeutlichte die Endgültigkeit seiner Worte. »Ihr werdet so lange töten, bis das große Horn erklingt. Auch wenn viele der Wettstreiter es nicht mehr hören werden …«

13
    Während die Kämpfer sich in einer langen Reihe in den Ring begaben, knabberte Bettina an einem ihrer Fingernägel. Die Finger ihrer anderen Hand trommelten irgendeinen Rhythmus.
    Gleich nach Raums Bekanntgabe hatte sich Caspion zu ihr transloziert, ihr eine Flechte hinters Ohr gestrichen und sich dann tapfer in das Allerheiligste der Krieger begeben.
    Dakiano war ebenfalls davonmarschiert, trödelte jetzt aber vor dem Ring herum. Wartete er auf irgendeine Reaktion von ihr?
    »Also, Raum, was glaubst du, wer der Favorit der Wettenden sein wird?«, fragte Morgana.
    Raum nahm das Gesicht aus seinem Krug. »Keiner von uns würde gegen einen Angehörigen seines Volkes wetten.«
    Cas, mein Dämon, der gleich in diesen Käfig eingeschlossen werden wird!
Bettina kaute den nächsten Fingernagel ab.
    Morgana schlug mit der Hand auf ihre Lehne. »Ich glaube, ich werde ein paar Karat auf den Vampir mit den klaren Augen setzen.«
    Bettinas Blick huschte zu Dakiano. Seine ganze Erscheinung drückte Langeweile aus. Aber sie konnte sehen, wie sein listiger Blick die Gegner studierte. Vermutlich würde sie gleich Zeugin seiner tödlichen Kraft werden, die sie bislang lediglich gespürt hatte.
    Ob er sich wohl sofort auf Cas stürzen würde?
    Morgana wandte sich an Bettina. »Ich halte den Prinz der Schatten für besonders motiviert. Er sieht so aus, als ob er mit ganzem Herzen dabei wäre – noch dazu mit einem Herzen, das
schlägt

    Bettina erstickte einen Aufschrei. Natürlich hatte Morgana sich zusammengereimt, wer Dakianos Braut war. Doch Bettina konnte jetzt nicht darüber nachdenken.
    »Der Blutsauger wurde also bereits erweckt?«, fragte Raum und nahm einen weiteren Schluck aus seinem Krug. »Da frage ich mich doch, was seine Braut wohl dazu sagt.«
    Sie ist

Weitere Kostenlose Bücher