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Braut der Schatten

Braut der Schatten

Titel: Braut der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kresley Cole
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diesem Mädchen geworden, diesem Feigling, der Angst vor seinem eigenen Schatten hat?
    Sie wusste, dass ihre Angst irrational war. Es war noch nie ein Vrekener in Abaddon gewesen. Und selbst wenn es einem gelingen sollte, diese Ebene zu betreten, würden die Abaddonae es in den geschäftigen Straßen niemals zulassen, dass ihrer Prinzessin auch nur ein Haar gekrümmt würde.
    Die Dämonen würden sich auf der Stelle in die Luft translozieren und angreifen und erst später Fragen stellen. Das wusste sie.
    Warum hörte ihr Körper nur nicht auf ihren Verstand?
    »Bettina!«
    Caspion? Er hatte seine Bewunderinnen ihretwegen stehen lassen?
    »Ich habe nach dir gesucht!« Er kam auf sie zugelaufen, nach wie vor blutbesudelt vom Kampf. Er blickte sich um und senkte die Stimme. »Bist du allein hier? Hast du denn keine Angst?«
    Salem und Cas waren die Einzigen, die von ihrer Phobie wussten. »Heute Abend ist es nicht ganz so schlimm.« Das war keine Lüge. Immerhin hatte sie bisher noch keine ausgewachsene Attacke erlitten.
    Er wirkte nicht so, als ob er ihr glaubte. »Ich werde dich nach Hause begleiten.« Mit gerunzelter Stirn nahm er ihr die Tasche ab – er wusste, dass sie nicht der Typ für Schnickschnack war – und bot ihr seinen Arm. Als sie sich gemeinsam auf den Weg zur Burg machten, durchströmte sie ein Gefühl der Erleichterung. Die Umrisse der Gebäude erschienen ihr gleich wieder in ihrer normalen Größe, die Gassen auf einmal so breit wie die Autobahnen der Sterblichen.
    »Du hast heute wirklich gut gekämpft, Cas. Ich war so stolz.«
    »Hast du gesehen, was Dakiano getan hat?« Ehe sie antworten konnte, fuhr er schon fort: »Dieser Mistkerl hat sich einfach in meinen Kampf eingemischt, nur um sich die Chance zu wahren, mich persönlich umzubringen. Ich war gerade dabei, mich aus eigener Kraft von dieser Peitsche zu befreien, auch ganz ohne seine Hilfe.«
    Das entsprach nicht der Wahrheit – und Bettina war beinahe froh, dass dem nicht so war.
Denn sonst hätte ich fünf Gefälligkeiten für nichts und wieder nichts versprochen.
    »Der Vampir ist also doch deinetwegen zurückgekommen.«
    Sie nickte kurz. »Ich konnte es kaum fassen.«
    »Ich war ja nur kurz in Dakien, aber soweit ich das mitgekriegt habe, ist der Kerl eine Art Musterdakier. Er liebt sein Königreich mehr als jeder andere. Ihr beide müsst echt eine, ähm, tolle Nacht miteinander verbracht haben.« Er schien sie mit ganz neuen Augen zu sehen, und das verwirrte sie.
    »Was machst du eigentlich hier, Cas? Ich dachte, du würdest bestimmt eine weitere Frau« – oder auch zwei oder drei – »mit zu dir nach Hause nehmen. Machen Männer das nicht gern so nach einem Kampf?«
    Er straffte die Schultern. »Für mich gibt es keine anderen mehr, Tina«, sagte er bestimmt.
    »Wirklich?«, murmelte sie mit einem zittrigen Lächeln.
    »Die Leute würden reden. Ich würde dich niemals auf diese Art demütigen.«
    Ihr Lächeln verblasste. »Ich weiß deine Rücksicht zu schätzen.« Die Leute redeten sowieso schon. Sie wurde ständig bemitleidet, weil sie der komische Halbling war, der sich hoffnungslos in diesen bärenstarken Dämon verliebt hatte.
    »Nachdem ich jetzt am Turnier teilnehme, ist alles anders.«
    »Inwiefern?«
    »Ich werde einen Weg finden, Dakiano zu schlagen. Irgendwie. Und ich werde dich gewinnen. Wir werden zusammen regieren, und wir werden unsere Sache gut machen. Ich werde mich bemühen, dir immer treu zu sein. Ich betrachte uns jetzt schon als Verlobte. Seit der Sekunde, in der ich meinen Namen unter diesen Vertrag gesetzt habe.«
    »Du wirst dich
bemühen
?«, fragte sie sanft. »Wird es dir denn so schwerfallen?«
    »Es liegt nicht unbedingt in meiner Natur, und du bist nicht meine Gefährtin.« Er schob sich einige blonde Locken aus der Stirn. »Ich hab dich ja gewarnt, Tina. Du wirst schon Geduld mit mir haben müssen.«
    Sie seufzte. Er bemühte sich wirklich. »Ich weiß. Und ich weiß es auch zu schätzen, was du alles für mich tust. Aber warum bist du so sicher, dass du den Vampir schlagen wirst? Dakiano hat sich im Ring als überaus eindrucksvoll« –
unüberwindbar
– »präsentiert.«
    »Ich werde ihn studieren, seine Schwächen herausfinden.«
    Wenn das nur so einfach wäre. »Und was ist mit Goürlav?«
    »Ich werde schon mit allem fertig. Mach dir wegen mir nur keine Sorgen.«
    Aber natürlich machte sie sich seinetwegen Sorgen. Das tat sie schließlich schon fast zehn Jahre lang.
    Cas begleitete sie bis zu

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