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Braut wider Willen

Braut wider Willen

Titel: Braut wider Willen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Milburne
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ihre Freundin mit einer theatralischen Geste hinzu. „Und diese Narbe! Hat er dir erzählt, woher er sie hat? Ist sie nicht faszinierend?“
    Prompt wurde Bryony übel.
    „Er ist so toll!“, fuhr Pauline fort. „Kein Wunder, dass du dich sofort in ihn verliebt hast! Mann, ich wäre sofort mit ihm ins Bett gesprungen, selbst wenn Haie darin gewesen wären!“
    Nun musste Bryony lachen. „Du bist völlig übergeschnappt, weißt du das?“
    „Er ist verrückt nach dir.“ Pauline verschränkte die Arme vor der Brust. „Das ist genauso offenkundig wie seine Narbe.“
    Verzweifelt wünschte Bryony, ihre Freundin würde nicht ständig dieses Merkmal erwähnen.
    „Er hat sie sich bei einer Prügelei zugezogen“, sagte sie, in der Hoffnung, Paulines Begeisterung über Kane damit ein wenigzu dämpfen. Leider hatte sie sich zu früh gefreut.
    „Das habe ich mir gedacht“, erwiderte ihre Freundin mit unverhohlener Bewunderung. „Was hat er gemacht? Die Ehre eines Mädchens verteidigt?“
    „Ich … Die Einzelheiten kenne ich nicht …“
    Verträumt seufzte Pauline. „Wenn ich doch auch einen Mann finden könnte, der mich beschützt …“
    „Frauen können sehr gut auf sich selbst aufpassen“, informierte Bryony sie entnervt. „Außerdem sind körperliche Auseinandersetzungen so … primitiv.“
    „Also, mir ist ein primitiver Mann tausend Mal lieber als einer dieser sogenannten Metrosexuellen, die es als Todsünde empfinden, wenn du dir mal ihren Rasierer leihst.“
    Bryony antwortete nicht. Im Geiste sah sie vor sich, wie Kanes Rasierer über ihre Wade und höher glitt …
    An diesem Abend rief ihre Mutter an. Sie klang so fröhlich wie schon seit Jahren nicht mehr.
    „Das muss ich dir einfach erzählen, mein Schatz“, sagte sie ein wenig atemlos. „Kane hat alle Schulden deines Vaters beglichen. Er hat vor ein paar Minuten angerufen. Ist das nicht nett?“
    Nett? Das war wirklich nicht das passende Wort für einen Mann, der sie zu einer Heirat zwang.
    „Ja“, antwortete Bryony jedoch, während sie insgeheim kochte. „Das ist er wirklich.“
    „Es freut mich, dass du so denkst“, erklärte ihre Mutter. „Ich meine … ich hatte gehofft, dass du ihm dankbar für das bist, was er für uns getan hat.“
    „Glaub mir, Mum, das bin ich.“ Bryony bemühte sich, nicht sarkastisch zu klingen.
    „Darüber bin ich wirklich erleichtert, mein Schatz. Sonst hätte ich die Vorstellung, dass du ihn heiratest, nicht ertragen.“ Nach einer Kunstpause fügte Glenys Mercer hinzu: „Du hasst ihn doch nicht mehr, oder?“
    Es fiel Bryony schwer, ehrlich darauf zu antworten. Einerseitsverabscheute sie Kane, andererseits …
    „Ich weiß nicht, was ich für ihn empfinde“, wich sie deshalb aus.
    „Er ist ein guter Mensch“, befand ihre Mutter. „So etwas merkt man.“
    Daraufhin krauste Bryony die Stirn. Wenn ihre Mutter Kane für einen Engel hielt, warum hatte sie ihn dann vor zehn Jahren zusammen mit ihrem Vater hinter Gitter gebracht? Das ergab keinen Sinn. Verschwiegen die beiden ihr etwas?
    „Stimmt“, bestätigte sie entgegen ihrer Überzeugung.
    Am Tag der Hochzeit schien die Sonne. Doch die dunklen Wolken, die am Himmel aufzogen, kündigten ein Unwetter an.
    Während Bryony letzte Hand an ihre Frisur und ihr Make-up legte, wünschte sie, es würde in Strömen regnen, als wäre die Atmosphäre dadurch weniger spannungsgeladen.
    „Du bist wunderschön.“ Ihre Mutter schniefte, als sie einige Schritte zurückwich, um sie zu betrachten. „Wie eine strahlende Braut.“
    Eine Braut, die vor Wut kocht, dachte Bryony, als sie ihren Schleier hinunterzog.
    „Ich bin so weit“, log sie, bevor sie sich zur Tür wandte.
    „Ich bin ja so stolz auf dich.“ Glenys Mercer schluckte und hob ihren Schleier hoch.
    Plötzlich kämpfte Bryony mit den Tränen. Sie hasste Kane umso mehr, weil er ihr all das hier zumutete.
    Er wartete am Ende der von Blauregen berankten Pergola auf sie und betrachtete sie unverwandt, während sie auf ihn zuging. Dabei bewegte sie sich ganz bewusst nicht im Takt zu der Musik des Streichquartetts.
    Aber was kümmerte es sie? Schließlich heiratete Kane sie nicht aus Liebe. Und sie würde keine unterwürfige, pflichtbewusste Ehefrau sein, egal, wie großzügig er sich gab.
    Sie begegnete seinem unergründlichen Blick, als sie neben ihm stehen blieb, und hob leicht das Kinn, sobald der Zelebrant die Gäste ansprach.
    „Wir sind hier zusammengekommen, um …“
    Um eine Frau zu zwingen,

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