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Braut wider Willen

Braut wider Willen

Titel: Braut wider Willen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Milburne
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sie sein Gesicht in dem Licht, das aus dem Wohnzimmer fiel, doch wie immer war seine Miene unergründlich.
    „Hast du den Delfin gesehen?“ Es war das Erste, was Bryony in den Sinn kam.
    „Nein.“ Kane klang erleichtert. „Ich glaube, er hat es zu den anderen zurückgeschafft.“ Dann drehte er sich um und lehnte sich ans Geländer. „Was macht dein Knie?“
    „Es ist besser.“ Als sie das Bein belastete, musste sie sichzusammenreißen, um nicht das Gesicht zu verziehen. „In ein paar Tagen kann ich bestimmt wieder schmerzfrei gehen. Jedenfalls ist es normalerweise so.“
    „Ist es denn schon öfter vorgekommen?“
    Ein wenig verlegen lächelte sie. „Ja, aber nicht, weil ich einen Delfin bewegt habe.“
    „Was ist beim letzten Mal passiert?“
    „Na ja …“ Erneut blickte sie zum Abendhimmel empor. „Das war auf einer Hochzeit. Ich bin ausgewichen, als die Braut ihren Strauß geworfen hat.“
    „Oh“, meinte er interessiert und amüsiert zugleich.
    Daraufhin wandte Bryony sich wieder zu ihm um. „Leider hat es nichts genützt, denn ich bin über einen Stuhl gestolpert, und dann ist der Strauß buchstäblich auf meinem Schoß gelandet.“
    Ein Lächeln umspielte seine Lippen. Schnell sah sie weg und tat so, als würde sie die Sterne betrachten. Dabei konnte sie allerdings nur an seine dunklen Augen denken.
    „Ist das ein Satellit?“ Sie deutete auf einen Punkt, der sich schnell vorwärts bewegte.
    Kane folgte ihrem Blick. „Ja. Es gibt Hunderte davon.“
    „Die Sterne sind wunderschön …“ Schließlich gab sie es auf, krampfhaft Konversation zu machen. Leider wurde sie sich seiner Nähe mit jedem Herzschlag deutlicher bewusst.
    Nach einer Weile hörte sie, wie er sich ans Geländer lehnte. Als sie einen flüchtigen Blick in seine Richtung riskierte, stellte sie fest, dass er sie immer noch betrachtete.
    „Du wolltest nie heiraten, stimmt’s?“, fragte er.
    Bryony presste die Lippen zusammen. „Nein“, erwiderte sie dann ausdruckslos.
    „Deiner Eltern wegen?“
    „Was soll das heißen?“ Um Kane nicht ansehen zu müssen, betrachtete sie wieder den Himmel.
    „Meiner Meinung nach bleibt deine Mutter nur bei deinem Vater, weil sie Schuldgefühle hat.“
    Seine Worte irritierten sie. „Sie liebt ihn.“
    „Die Arme muss völlig blind sein.“
    Jetzt blickte sie ihn doch an. „Meine Mutter nimmt das eheliche Treuegelübde sehr ernst. Sie ist … loyal und …“
    „Sie hätte ihn schon vor Jahren verlassen sollen.“
    Obwohl es ihr Unbehagen bereitete, über die Ehe ihrer Eltern zu sprechen, wollte sie erfahren, warum Kane sich anmaßte, das Thema ihr gegenüber überhaupt anzuschneiden.
    „Ich finde, dir steht es am allerwenigsten zu, dich über die Ehe auszulassen. Schließlich hast du mich unter Druck gesetzt, damit ich dich heirate.“
    „Ich gebe ja zu, dass die Umstände etwas ungewöhnlich und zum Teil auch bedauerlich waren, aber …“
    Nun wirbelte Bryony zu ihm herum. „ Wie bitte? Kannst du auch nur annähernd nachvollziehen, wie mir zumute ist?“
    „Ich weiß, dass du es schrecklich findest, an mich gebunden zu sein. Aber es ist so, und daran wird sich auch erst mal nichts ändern.“ Sein Tonfall war nun viel härter.
    „Sobald wir nach Sydney zurückkehren, kann ich die Ehe annullieren lassen.“
    Kane warf ihr einen herausfordernden Blick zu. „Dann sollte ich vielleicht dafür sorgen, dass du keinen Grund dafür hast.“
    Bryony war sich sicher, dass er das plötzliche Verlangen in ihren Augen las. Deshalb wandte sie sich schnell ab und betrachtete das Sternbild des Orion, das Geländer krampfhaft umklammert.
    „Du solltest dankbar dafür sein, dass ich nicht das Raubein bin, für das du mich immer gehalten hast. Ich hätte dich sofort haben können, und das weißt du genauso gut wie ich“, brach er nach einer Weile das Schweigen.
    Am liebsten hätte sie es geleugnet, aber sie verspürte bereits ein erregendes Prickeln.
    „Schon damals hast du mich begehrt“, fuhr er fort. „Du hast mich nur mit dem Stein geschlagen, weil du wütend auf dich selbst warst. Mit jemandem wie mir anzubändeln war unter deiner Würde, stimmt’s, Bryony? Du warst nicht besser als ein Flittchen, weil du zugelassen hast, dass der Sohn eurerHaushälterin dich küsst und deine Brüste berührt.“
    Nun drehte sie sich doch zu ihm um. Das konnte sie nicht auf sich sitzen lassen. Sein durchdringender Blick ließ sie allerdings weiter schweigen. Tatsächlich schämte sie sich immer

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