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Braut wider Willen

Braut wider Willen

Titel: Braut wider Willen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Milburne
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unter dem Waschbecken, bevor er sich wieder zu Bryony umwandte. „Soll ich dich tragen, oder kannst du humpeln?“
    „Ich versuche es.“ Sie hakte sich bei ihm unter.
    Zusammen gingen sie ins Wohnzimmer, wo Kane ihr auf eines der Leinensofas half und ihr eine Fußbank hinstellte, auf die Bryony das Bein legen konnte.
    „Jetzt wäre wohl ein Drink angebracht“, meinte er. „Was möchtest du? Weißwein, Champagner oder etwas Nichtalkoholisches?“
    „Was trinkst du denn?“
    „Ich hätte Appetit auf ein kaltes Bier, aber richte dich nicht nach mir.“
    „Champagner wäre nicht schlecht. Allerdings lohnt es sich nicht, nur für mich eine Flasche zu öffnen.“
    Ein Lächeln umspielte seine Lippen. „Ich glaube, das kann ich mir noch leisten.“
    „Also gut.“ Sie erwiderte sein Lächeln.
    Nachdenklich betrachtete er sie. „Das ist schon das zweite.“
    „Was?“
    „Das zweite echte Lächeln“, erwiderte er. „Nicht schlecht, wenn man bedenkt, wie lange wir uns kennen.“
    Bryony beobachtete, wie Kane ihnen etwas zu trinken einschenkte. Sie war sich nicht sicher, ob sie ihn wirklich so gut kannte. Was war aus dem stets missmutigen Sohn ihrer Haushälterin geworden? Dem jungen Mann, der ihren Bruder immer provoziert hatte? Und der ihren Garten verwüstet und dabei den über alles geliebten Hund ihrer Nachbarn überfahren und grausam seinem Schicksal überlassen hatte?
    Kane schien jetzt ein ganz anderer Mensch zu sein. Und das bedeutete, dass sie Gefahr lief, unvorsichtig zu werden.
    Schließlich kehrte er zu ihr zurück, ein Glas Champagner in einer, eine Bierflasche in der anderen Hand.
    „Zum Wohl.“ Er prostete ihr zu. „Trinken wir auf unseren Freund, den Delfin.“
    „Auf den Delfin.“
    Kane setzte sich neben ihr aufs Sofa und legte die Füße auf den niedrigen Tisch. „Das hast du wirklich toll gemacht, Bryony.“
    „Ich … Wirklich?“ Insgeheim schalt sie sich dafür, dass sie sich so über sein Kompliment freute.
    „Klar. Statt hysterisch zu werden, hast du einen kühlen Kopf bewahrt.“
    „Er hat sehr gelitten …“
    „Ja, aber er hat Glück gehabt.“ Kane trank einen Schluck Bier. „Ich habe schon zu viele gesehen, die es nicht geschafft haben. So etwas ist kein schöner Anblick.“ Er stellte seine Flasche auf den Tisch und lehnte sich dann seufzend zurück.
    „Das ist schon öfter passiert? Auch mit Angelschnur?“
    „Nicht nur. Es waren hauptsächlich Thunfischnetze. Darin verfangen Delfine sich oft.“
    „Wie schrecklich!“
    „Es sind allerdings nicht nur die Thunfischfänger.“ Erneut griff er nach seiner Flasche. „Viele Hobbyangler werfen ihre kaputten Schnüre oder irgendwelchen Müll über Bord. Und da Delfine und vor allem Robben sehr neugierig sind, verfangen sie sich oft darin. Wie du bei unserem Freund gesehen hast, fügen gerade Schnüre ihnen böse Verletzungen zu, vor allem Jungtieren. Delfine brauchen ihre Flossen zum Steuern und sind stark eingeschränkt, wenn sie sie nicht mehr benutzen können.“
    „Was kann man dagegen machen?“
    „Zum Beispiel Aufklärungsarbeit betreiben. Aber das ist ein langwieriger Prozess.“
    Forschend betrachtete Bryony ihn. „Das Problem liegt dir sehr am Herzen, oder?“
    „Ich hasse es nun mal, unschuldige Kreaturen leiden zu sehen.“
    Sie dachte über seine Worte nach. Was er sagte, passte einfach nicht in das Bild, das sie von ihm hatte.
    Kane war ein sehr widersprüchlicher Mensch. Er hatte ein Herz, aber bisher war ihr dieser Wesenszug verborgen geblieben. Den Delfin zu retten hatte einen beinah übermenschlichen Kraftaufwand erfordert. War dies tatsächlich derselbe Mann, der sie zur Ehe gezwungen hatte?
    Während Bryony noch einen Schluck Champagner trank, versuchte sie ihre Gedanken zu ordnen. War Kane damals womöglich doch unschuldig gewesen? Er hatte ihren Garten verwüstet und dabei ein unschuldiges Tier getötet, nur um sich an ihrer Familie zu rächen. Nein, er war schuldig.
    Etwas anderes war undenkbar, denn wenn es nicht der Fall war, musste es jemand anders gewesen sein, und diese Vorstellung ertrug sie nicht.
    „Ich frage mich nur, wie deine Ansichten sich mit der Tatsache vertragen, dass du Mrs. Bromleys Cockerspaniel getötet hast.“
    Sie spürte förmlich, wie er sich daraufhin verspannte, und als sie seinem Blick begegnete, funkelten seine Augen zornig.
    „Wie oft soll ich dir eigentlich noch sagen, dass ich es nicht gewesen bin?“
    „So oft, bis ich es glaube.“
    „Du würdest es mir doch

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