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Braut wider Willen

Braut wider Willen

Titel: Braut wider Willen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Milburne
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sagte.
    „ Deine … Mutter?“ , brachte sie schließlich hervor. „ Mein Vater hatte eine Affäre mit deiner Mutter?“
    Ein hasserfüllter Ausdruck trat in seine Augen, doch sie spürte, dass er nicht ihr galt. „Dein Vater wollte eine Gegenleistung für sein Geld, und die hat er auch eingefordert.“
    Plötzlich war ihr die Kehle wie zugeschnürt. „Was soll das heißen?“
    „Was glaubst du, warum er mir angeboten hat, die Ausbildung auf derselben Privatschule zu finanzieren, auf die auch dein Bruder gegangen ist?“
    Bryony war so schockiert, dass sie den Boden unter den Füßen zu verlieren glaubte. Und sie brachte kein Wort über die Lippen.
    „Er hat meiner Mutter ein Geschäft vorgeschlagen“, fuhr Kane grimmig fort. „Er hat ihr angeboten, das Schulgeld für mich zu bezahlen, wenn sie ihm gefügig sei. Und sie hat sich darauf eingelassen, weil sie mich geliebt hat und mir nichts bieten konnte. Schließlich hat ihre Familie sie im Stich gelassen, weil sie ein uneheliches Kind hatte. Außerdem dachte sie, Owen würde sie aufrichtig lieben. Das war natürlich ihr größter Fehler.“
    „Wie … wie lange waren sie …?“, begann Bryony stockend.
    „Einige Jahre. Ich hatte keine Ahnung bis zu dem Tag, an dem du mich vor dem Arbeitszimmer deines Vaters getroffen hast. Ich wollte erfahren, ob an den Gerüchten etwas dran war.“
    Allmählich wurde ihr einiges klar. „Deshalb hast du unseren Garten verwüstet, stimmt’s?“
    „Am liebsten wäre ich mit dem verdammten Trecker auch noch durchs Haus gefahren, aber du warst da, und …“ Kane räusperte sich, bevor er noch schroffer fortfuhr: „Dein Vater war immer besonders stolz auf den Garten. Ich war außer mir vor Zorn, und es war wohl das Erste, was mir in den Sinn kam. Der Garten sollte so schmutzig sein, wie ich mich fühlte, weil ich davon profitiert habe, dass meine Mutter sich an deinen Vater verkauft hatte.“
    „Ich … ich weiß nicht, was ich sagen soll …“ Bryony kämpfte mit den Tränen. „Ich schäme mich so …“
    „Das brauchst du nicht“, beruhigte er sie. „Ich habe mich an deinem Vater gerächt.“
    „Der … Freitod deiner Mutter …“ Sie atmete tief durch, bevor sie weitersprach. „Sie hat sich seinetwegen das Leben genommen, oder?“
    Kane nickte. „Als die Polizei mich abgeführt hat, hat sie ihn angefleht, die Kaution zu stellen, damit ich nicht ins Gefängnis müsse. Natürlich hat er sich geweigert und sie dannfristlos entlassen. Einige Monate danach hat sie sich das Leben genommen, bevor ich ihr dabei helfen konnte, die Schamund Schuldgefühle zu verarbeiten. Ich habe ihr Tagebuch gefunden und ihren Aufzeichnungen entnommen, was ich noch nicht wusste. Sie war am Boden zerstört, weil er die Affäre beendet hatte, und hat sich zutiefst geschämt, weil ich hinter Gittern saß. Und da sie kein Geld für einen guten Anwalt hatte, um mich herauszubekommen, ist ihr schließlich alles zu viel geworden.“
    Bryony brauchte einen Moment, um all das zu verarbeiten. „Ich glaube, jetzt verstehe ich, warum du mich heiraten wolltest“, sagte sie dann. „Damit konntest du meinem Vater den Dolchstoß verpassen.“
    Er antwortete nicht, was sie zutiefst frustrierte.
    „Deswegen hast du es getan, stimmt’s, Kane? Du wolltest ihm vor Augen führen, dass der uneheliche Sohn seiner Geliebten letztendlich doch alles bekommt, einschließlich seiner Tochter. Du hast dich nicht damit begnügt, ihn seines Vermögens zu berauben, sondern musstest mich als Geisel nehmen.“
    „Zu dem Zeitpunkt erschien es mir angemessen“, erwiderte er.
    „Wie bitte?“ Entgeistert sah sie ihn an. „Du wolltest Gleiches mit Gleichem vergelten? Du hast dich an meinem Vater und an meiner Mutter gerächt, obwohl ich nicht verstehe, was sie dir getan haben soll. Was meinen Bruder betrifft … Sicher, ihr beide konntet euch nicht ausstehen. Und ich …“ Obwohl sie sich dagegen wehrte, konnte sie nicht anders, als den Blick zu seiner Narbe schweifen zu lassen. „Ich … ich wünschte, du hättest mich verschont.“
    Nun umfasste Kane ihre Schultern und zwang sie, ihm in die Augen zu sehen. „Das hätte ich nie gekonnt. Du warst von Anfang an darin verwickelt.“
    Sie spürte, wie ihr die Tränen übers Gesicht rannen, während sie seinen Blick erwiderte, aber es war ihr egal.
    „Das klingt, als wäre ich irgendein Gegenstand, den duschon immer kaufen wolltest. Hast du eine Ahnung, wie ich mir vorkomme?“
    „Hättest du dich denn auf eine

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