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Braut wider Willen

Braut wider Willen

Titel: Braut wider Willen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Milburne
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Kopf und schloss die Augen. Dabei atmete er tief den Duft ihres Haars und ihrer Haut ein. Genauso wie ihre Berührung war es Balsam für seine verletzte Seele …

10. KAPITEL
    Bryony wurde von dem Rauschen der Brandung geweckt. Als sie aufstand und aus dem Fenster sah, stellte sie fest, dass eine steife Brise wehte und die Wellen höher waren als sonst und Schaumkronen hatten.
    Dann wurde die Schlafzimmertür geöffnet, und Kane kam herein. Sie wandte sich um. Dabei raffte sie unwillkürlich ihren Bademantel zusammen.
    „Wie hast du geschlafen?“, fragte er.
    Es fiel ihr schwer, seinen Blick zu erwidern, denn sie musste an ihre leidenschaftlichen Begegnungen mit ihm denken. Bei Tageslicht erschien ihr Verhalten ihr völlig untypisch und unverständlich. Immerhin hatte sie beschlossen, auf Abstand zu ihm zu gehen. Sie war entsetzt darüber, dass sie sich ihm so bereitwillig hingegeben und ihm praktisch ihre Liebe gestanden hatte, während er sich zweifellos beglückwünschte, weil er endlich sein Ziel erreicht hatte.
    Sicher triumphierte er geradezu. Er hatte ihren Eltern alles weggenommen, und obendrein hatte sie ihm ihre Unschuld geschenkt.
    Besitzergreifend musterte Kane sie von oben bis unten, und der selbstzufriedene Ausdruck in seinen Augen ließ sie vor Wut kochen.
    „Du hast die Situation gestern Abend ausgenutzt“, fuhr Bryony ihn an. „Du weißt genau, dass ich dazu noch nicht bereit war. Es war barbarisch von dir.“
    Prompt spannten seine Züge sich an, und er kniff leicht dieAugen zusammen. „Ich habe mir nur genommen, was du angeboten hast, agape mou“ , antwortete er lässig. „Und was deine Behauptung betrifft, du seist noch nicht so weit gewesen …“ Langsam ließ er den Blick tiefer schweifen, bevor er sie wieder ansah. „Dein Körper hat eine ganz andere Sprache gesprochen …“
    „Nein!“ Verzweifelt hielt sie sich die Ohren zu. „Das ist nicht wahr! Ich wollte dich nicht. Ich hasse dich.“
    Kane betrachtete sie ungerührt. „Wir sind verheiratet, Bryony, und jetzt sind wir auch ein Liebespaar. Es gibt kein Zurück mehr.“
    „Such dir eine andere Bettgespielin“, konterte sie. „Von mir aus kannst du so viele Affären haben, wie du willst.“
    „Du bist deiner Mutter viel ähnlicher, als dir klar ist“, erklärte er nach einer kurzen Pause.
    Etwas an seinem Tonfall beunruhigte sie. „Warum … sagst du das?“
    „Deine Mutter hat jahrelang so getan, als wüsste sie nicht, dass dein Vater sie betrügt.“
    Entgeistert sah Bryony ihn an. Es dauerte einen Moment, bis sie die Sprache wiederfand. „Wie bitte?“
    Er warf ihr einen vernichtenden Blick zu. „Du willst mir doch hoffentlich nicht weismachen, dass du keine Ahnung hattest.“
    Mühsam schluckte sie. „Nein, wirklich nicht.“
    „Komm schon, Bryony“, sagte er ungeduldig, „übertreibst du jetzt nicht ein bisschen mit deiner Loyalität?“
    „Ich weiß, dass mein Vater nicht perfekt ist …“
    „Er ist alles andere als das. Ich würde ihn eher pervers nennen.“
    Nun wich sie einen Schritt zurück. „Das ist nicht dein Ernst.“
    „Inzwischen müsstest du mich gut genug kennen, um zu wissen, dass ich meine, was ich sage. Warum musst du ihn eigentlich immer verteidigen?“
    „Er ist mein Vater …“
    „Das heißt also, du wirst immer Partei für ihn ergreifen, auch wenn die Beweise gegen ihn sprechen und dein Bauchgefühl dir etwas anderes sagt?“
    „Du hast keine Ahnung, was ich empfinde.“
    „Mir ist klar, dass du deine Mutter liebst, und zumindest das haben wir gemeinsam“, erklärte Kane. „Ich habe meine Mutter auch geliebt, obwohl ich nicht nachvollziehen konnte, dass sie all das erduldet hat.“
    „Meine Mutter liebt meinen Vater …“, begann Bryony, nur um überhaupt etwas zu antworten, denn schließlich hatte sie selbst nie verstanden, warum ihre Mutter ihrem Vater immer die Treue gehalten hatte.
    Kane betrachtete sie forschend. „Und sie ist nicht die Einzige.“
    Wie gebannt erwiderte sie seinen Blick. Sie hatte das Gefühl, dass er ihr gleich etwas enthüllen wollte, was ihr Leben für immer verändern würde.
    „Wovon redest du? Von seinen Affären?“
    „Ich denke da an eine bestimmte.“
    „Und welche?“
    Er schwieg einen Moment. „An die mit meiner Mutter“, sagte er dann.
    Seine Worte verfehlten ihre Wirkung nicht. Bryony musste sich an der Kommode hinter ihr festhalten, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Sie wusste, dass er aller Wahrscheinlichkeit nach die Wahrheit

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