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Breaking News

Breaking News

Titel: Breaking News Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Schätzing
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Zeit, und wenn es nur Minuten sind.)
    Zügig klettert er weiter.
     
    Cox sieht zu, wie die Beamten das Zimmer durchwühlen.
    Klamotten, Hygieneartikel, Bücher.
    Ein Diktafon. Dies und das.
    Schließlich haben sie den Portier dann doch hochkommen und in beiden Zimmern die Tresore öffnen lassen. Leer. Trotzdem ist sie guten Mutes. Dem Augenschein nach hat Hagen noch seinen gesamten Krempel hier. Sollte er den Mördern aus der Shlomtsiyon HaMalka entronnen sein, besteht eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass er demnächst hier angeschlichen kommt.
    Wir sollten uns unsichtbar machen, denkt Cox.
    Im Funkgerät eines der Polizisten rauscht es.
    Kurzer Dialog.
    »Hagen ist in Mea Schearim gesehen worden.«
    »Wann?«
    »Keine Viertelstunde her. Es hat einen Kampf gegeben. Lärm. Anwohner sind runter auf die Straße, wo er sie mit einer Waffe bedrohte und das Weite suchte.«
    »Mit einer Waffe?«
    »Ja. Offenbar hat er jemanden getötet.«
     
    (Beeilung. Beeilung!)
    (Irgendwann werden sie ihren Irrtum bemerken. Die Gästeliste durchgehen, der Wahrheit auf die Spur kommen.)
    Er zieht sich über das verschnörkelte Eisengeländer, sieht sein Zimmer im Dunkeln liegen. Bambusgestelle trennen die Terrasse von der Björklunds, durch die Matten schimmert Licht.
    Dort sind sie schon.
    Bei ihm noch nicht.
    Oder? Im Film warten die Bösen gerne im Dunkeln.
    Mit zitternden Fingern fummelt er den Schlüssel aus seiner Jacke, leise klackend dreht er sich im Schloss.

    Lautlos schwingt die Tür auf.
    Niemand.
    Mit wenigen Schritten ist Hagen am Safe und öffnet ihn. Alles noch da. Laptop, CD s, Geld, Kreditkarten, seine privaten Schlüssel. Den Koffer kann er vergessen, packt alles in seinen Rucksack, stopft Unterwäsche mit hinein, T-Shirts, so viel reingeht. Stülpt sich die Kappe über und schleicht zurück auf die Terrasse.
    Der Polizist ist vom Balkon verschwunden.
     
    »Hagen?« Cox schüttelt ungläubig den Kopf. »Jemanden getötet?«
    »Und zwar nicht mit besagter Waffe«, erklärt der Beamte.
    »Wie dann?«
    »Im Moment sieht es so aus, als sei das Opfer erstickt.«
    »Und wer ist das Opfer?«
    »Wissen sie noch nicht.«
    Es wird immer abstruser. Hagen kämpft mit jemandem. Tötet ihn und flieht mit einer Waffe. Die er aber nicht benutzt hat. Eindeutig spart es Zeit, seinen Gegner zu erschießen, statt ihm auf schweißtreibende Weise die Luft abzuschnüren. Hat Hagen ihm die Waffe abgenommen, nachdem er ihn erdrosselt hatte?
    Ist der Tote einer der Killer?
    Vertieft in Fragen geht sie zur Tür und rasselt um ein Haar mit einem Mann zusammen. Wie angewachsen steht er plötzlich vor ihr und starrt in die verwüsteten Räumlichkeiten.
    »Und Sie sind?«, fragt Cox.
    Sein Unterkiefer bebt. Er schüttelt den Kopf, ein hilfloses Negieren des Unabänderlichen.
    »Was machen Sie in meinem Zimmer?«
    Cox starrt zurück. »Ihr Zimmer?«
    Er will an ihr vorbei. Sie hält ihn an der Schulter fest.
    » Ihr Zimmer?«
    Denn wenn das sein Zimmer ist – das Zimmer eines Mannes, den sie nie zuvor gesehen hat, auch nicht auf einem Fahndungsfoto –
    Wo ist dann Hagens Zimmer?
     
    Hagen zieht sich hoch.
    Über das Spalier. Auf die Straße.
    Verfällt in lockeren Trab.
    Irgendwohin.

Tel Aviv
    Dank fortgeschrittener Technik und Splitscreen muss sich für die hastig angesetzte Nachtkonferenz um 4:00 morgens niemand ins Büro bequemen, sondern allenfalls aus dem Bett.
    Selbst das verweigert Perlman.
    Da er physisch nirgendwo erwartet wird, wirft er einen Morgenrock über, brüht Kaffee auf und macht es sich auf der Matratze wieder bequem. Der Bildschirm an der Wand ihm gegenüber zeigt eine Galerie konsternierter Gesichter.
    »Hagen und Lukoschik hatten die Zimmer getauscht.« Cox, aus dem American Colony zugeschaltet. »Und vergessen, die Rezeption darüber zu informieren.«
    »Waren Sie zwischenzeitlich im richtigen Zimmer?«, fragt er.
    »Ja. Da hatte schon jemand rumgewühlt.«
    »Irgendeine Idee, wer?«
    »Möglicherweise Hagen selbst. Safe leer, Schränke und Schubladen offen. Kann sein, dass er Verschiedenes mitgenommen hat.«
    »Mitgenommen?«, staunt Dreyfus. »Wann denn?«
    »Keine Ahnung.« Cox bleckt aggressiv die Zähne. »Vielleicht, während wir in den falschen Zimmern suchten?«
    »Wie bitte?«
    »Bleiben Sie geschmeidig. Von Lukoschik konnten wir unmöglich wissen. Ebenso wenig von dem Zimmertausch.«
    »Und dieser Lukoschik ist Hagens Komplize?«
    »Glaub ich nicht.«
    »Sie glauben .« Dreyfus rollt die Augen. »Hör ich da

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