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Breaking News

Breaking News

Titel: Breaking News Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Schätzing
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ist ein innerstädtischer Friedhof, dessen Frieden gerade empfindlich gestört wird. Hagens Laufapparat scheint sich vom Rest des Körpers abgekoppelt zu haben, Herz und Lunge drohen mit Generalstreik. Er keucht wie eine Dampflok. Wie lange ist es her, dass sie Mansours Haus überstürzt verlassen haben. Minuten? Eine Ewigkeit? Skalpelle bohren sich in seine Seiten, lange wird er Yaels Tempo nicht durchhalten. In Gazellensprüngen setzt sie zwischen den dicht gestaffelten Grabsteinen hindurch, Totenruhe sieht anders aus.
    Jemand stellt sich ihm in den Weg.
    Hagen stößt ihn beiseite.
    Long way to Tipperary , wie lange noch bis zur Altstadt? Groß kann der Friedhof nicht sein, andernfalls wäre er ihm von der Spritztour in Erinnerung geblieben.
    Er schaut im Laufen hinter sich.
    Gestalten nähern sich, schnelles Stakkato. Vier Männer.
    Das sind keine aufgebrachten Friedhofbesucher, so viel steht fest. Es knallt wie von Platzpatronen, schießen die etwa auf sie? Er riskiert einen weiteren Blick und sieht das Motorrad, das in wildem Slalom zwischen den aufgebrachten Grabgängern hindurchkurvt.
    Jetzt haben sie auch noch den Biker am Hals.
    Dann tut der Biker etwas, das Hagen nicht versteht.
    Er attackiert die Verfolger.
    Einen der Männer erwischt es in vollem Lauf, wie ein Lumpen segelter zwischen die Gräber. Der Weg gabelt sich. Yael überspringt ein Gitter, läuft weiter zwischen den verwitterten Steinen hindurch, gute Idee! Kein Terrain für Motorradfahrer, und da ist der Friedhof auch schon zu Ende, sie sind auf der Straße, eine Front Fahrzeuge in Lauerstellung, von der Ampel in Schach gehalten, gegenüber Mauern, ausgetretene Stufen, die zu einem Plateau führen.
    Der Beginn der Altstadt.
    Kreischend wie eine Harpyie schießt ein Auto von der anderen Seite heran, und Hagen erhascht einen Blick auf den Fahrer.
     
    Ja, schaut nur!
    Adler lacht triumphierend. Hat sie direkt vor dem Kühler und gleich obendrauf. Tritt das Pedal durch, sein Lachen mischt sich mit dem Jaulen des Getriebes, lahme Kröten, zählt schon mal rückwärts! Ihr seid zu nah, ich bin zu schnell, Ende der Fahnenstange, noch mal kommt ihr mir nicht davon!
    Hält auf die beiden zu –
    Jemand kracht ihm in die Seite.
     
    Noy schiebt Adlers Wagen quer über die Straße.
     
    Cox fegt aus dem Friedhofstor.
    Stellt die Maschine quer, Rundumblick. Auch hier Karambolage, Hagen und Kahn auf der Treppe zur Altstadt.
    Nur zu, denkt sie.
    Mein Motorrad hat Beine.
     
    Noy lacht seinerseits, und auch nicht schlecht. Sieht mit grimmiger Befriedigung, wie Adler in der Fahrerkabine planlos herumfuchtelt, setzt zurück, gibt Vollgas.
    Rumms!
    Adlers Beifahrertür zerknittert unter dem Aufprall.
    Und noch mal.
    Das macht ihm richtiggehend Spaß. Wieder und wieder donnert er in den ramponierten Ford, schiebt ihn genüsslich auf eine Reihe parkender Fahrzeuge zu –
     
    Und Adler denkt, noch zwei, drei solcher Küsse, und ich bin hoffnungslos eingeklemmt.
    Ich muss hier raus!

    Ein noch heftigerer Stoß schleudert ihn gegen die Tür, schmerzhaft knallt sein Kopf ans Seitenfenster, dann endlich bekommt er seine Waffe zu fassen, richtet sie über den Beifahrersitz auf die Windschutzscheibe des Angreifers und drückt ab.
     
    Noy zuckt, als habe ihn eine glühende Eisenstange getroffen. Eine rote Fontäne spritzt auf seine Jacke, auf die Armaturen.
    Er fingert nach dem Automatikknüppel.
     
    Adler reißt die Fahrertür auf, springt nach draußen. Mit wenigen Schritten ist er bei dem anderen, der halb tot im Sitz hängt und ihn mit angstgeweiteten Augen ansieht.
    Halb tot?
    Arschloch!
    Keine halben Sachen.
    Schießt ihm zweimal in den Kopf, während von der Kreuzung der Helikopter heranwummert.
     
    Platanen und Ruinen, ein Palast, eine Kaserne? Sind sie in der Welt Vespasians unterwegs, der Kreuzritter, Saladins? Bis hierher hat sie Mansour nicht geführt auf dem gestrigen Sightseeing-Trip.
    Eine Mauer grenzt das Plateau nach hinten ab.
    Durchbrochen, wo eine Treppe abwärtsführt.
    Das dumpfe Hämmern von Rotoren lässt den Himmel widerhallen, hinein mischt sich vertrautes Dröhnen –
    Der Biker.
    Keine Atempause.
     
    Adler sieht Cox die Treppe hochfahren, im Moment, als der Hubschrauber über dem Park auftaucht, so dicht, dass sich die Baumwipfel nach allen Seiten sträuben.
    Wo bleiben bloß seine Männer?
    Wie als Antwort tauchen sie im Friedhofstor auf, und da springen auch schon die Ampeln auf Grün, und die Blechherde kommt herangeprescht, um sich an

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