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Breaking News

Breaking News

Titel: Breaking News Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Schätzing
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eigentlich.
    Container: Deutet auf Fracht hin.
    Start: Wenn nicht gerade von Raumschiffen, Fesselballons oder Blimps die Rede ist, kommt nur ein Flugzeug in Betracht. Oder Start im übertragenen Sinne? Etwas startet, jemand geht an den Start. Sportliche Umschreibung für, lässt was steigen, legt los, kommt in die Gänge.
    Auch Computer kann man starten.
    Start. Restart.
    Absalon, Container, David, Start, sollten sie vielleicht nach einer Frachtmaschine Ausschau halten? Bringt sie den Container? Fliegt sie ihn aus? Analysten stürzen sich auf den Ben Gurion International Airport, schlagen sich die Nacht mit Flugplänen, Fracht- und Passagierlisten um die Ohren (Zwischenmeldung: Kein Weiterkommen in Nablus), hinter den fünf Samaritern –
    Ganz was Vertracktes.
    Bis auf die Landkarte scheint es der ominöse Ort nicht gebracht zu haben, auch das Internet kennt ihn nicht.
    Und wer sagt überhaupt, er läge in Israel?
    Jüdischer Untergrund –
     

    Als sie das Nest in den Achtzigern aushoben, rechtfertigten die Aktivisten ihr Vorgehen damit, sich für den Terror der Gegenseite revanchiert zu haben, außerdem sei jeder zu bekämpfen, der Eretz Israel infrage stelle und biblisches Land mit heidnischen Bauwerken entweihe.
    Letzteres lohnte genaues Hinhören.
    Heidnische Bauwerke –
    Konnte etwas heidnischer sein als der Felsendom und die al-Aqsa-Moschee, errichtet über dem Westwall des jüdischen Tempels? Wie sollte je ein dritter Tempel entstehen, solange die beiden Blasphemien dort auf dem Plateau prangten?
    Kein Tempel, keine Erlösung –
    Gleich nach dem Sechstagekrieg hatten die Messianisten in Fantasien zu schwelgen begonnen, die unliebsamen Kuppelbauten durch eine Synagoge zu ersetzen, doch die meisten fantasierten friedlich vor sich hin. Andere hingegen entwickelten Pläne. Vorerst kam nicht mehr dabei rum, als betende Muslime anzugreifen, bis ein Wächter der Waqf, als er seinen turnusmäßigen Rundgang über das Plateau machte, unter sich Wühlmäuse auszumachen glaubte. Er lauschte und gelangte zu dem Schluss, dass die Tiere, um solch ein Spektakel zu veranstalten, zwei Meter groß sein müssten, womit er gar nicht so verkehrt lag. Bewehrt mit Schaufeln und Schießprügeln, hatte sich eine Abordnung Glaubensfanatiker von der Seite in den Tempelberg hineingearbeitet, um ihn sozusagen aus dem Untergrund zu entern. Als die Sicherheitskräfte einschritten, wurden in den Gewölben schon eifrig Gottesdienste abgehalten, und wieder führte die Spur nach Kiryat Arba. Die Talmudschüler und Soldaten, die da buddelten, operierten vom Haus eines Rabbis aus, der solchen Umtrieben allzu bereitwillig seinen Segen gab. Prompt meldete sich Gusch-Emunim-Prominenz zu Wort, Mosche Levinger, Hanat Porat, Eleazar Waldman, die den Modus Operandi der Wühlmäuse zwar abkanzelten, ansonsten aber versicherten, solcherlei frommen Vorhaben (auch weiterhin) jede Unterstützung angedeihen zu lassen.
    Mit schönen Grüßen vom Jüdischen Untergrund.
     
    Was habt ihr bloß vor?, denkt Perlman.
    WAS ?

Nablus
    »Wollen Bier?«
    Hagen, damit befasst, Sesamsäcken mithilfe von Decken und Kissen in ein Bett umzufunktionieren, schaut Mansours Bruder an.
    »Was denn, Alkohol?«, fragt er mit gehobenen Brauen. »Hat der Prophet nicht verboten –«
    Der Bruder zuckt die Achseln.
    »Ich guter Mensch. Alle meine Familie guter Mensch.« Zeigt mit unbewegter Miene zur Decke, soll heißen, hinauf zu den Stockwerken des Ewigen. »Haben Kredit. Verstehst du?«
    Einen ganzen Kühlschrank voller Kredit, wie sich herausstellt.
    »Auch eines?«, fragt Hagen zwischen zwei Schlucken.
    Bruderherz lächelt bedauernd. »Kredit überzogen.«
    »Warte mal.« Hagen zeigt auf den Computer. »Ist es okay, wenn ich im Internet surfe?«
    »Okay, okay!«
    Solange er nicht seine E-Mail-Adresse eingibt, ist gegen ein bisschen Surfen nichts einzuwenden, also lässt Hagen die Suchmaschine auf Reisen gehen.
    Andreas Müller.
    Die Verbindung ist langsam, aber er hat ja Zeit.
    Etliche Müllers. Kein Andreas Müller.
    »Wusst ich’s doch«, murmelt er, und im selben Moment offeriert ihm das System eine Alternative:
    Andreas Möller, 1988   –   99, Borussia Dortmund, Eintracht Frankfurt, Juventus Turin. 85 Spiele für den DFB , 29 Tore.
    »Hol mich der Teufel!«
    Mansour und seine abenteuerliche Aussprache.

2005
Jerusalem
    Arik – Lily wartet auf dich!
    Er dreht den Aufkleber einmal um, entdeckt nichts Neues und lässt ihn achtlos über den Schreibtisch segeln. Seit

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