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Breaking News

Breaking News

Titel: Breaking News Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Schätzing
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durchzogene, prähistorisch wirkende Landschaft schließt sich an, eiszeitliche Ablagerungen überwuchert von ruppiger Vegetation, hier und da Waldflicken. Weiß wie bloß liegender Knochen schimmert der Fels durch. Bis in die Ebene soll Gath sich erstreckt haben, eine der fünf Philisterstädte, in welche die Bundeslade verschleppt wurde. Auch dort sind Sicherheitskräfte unterwegs, aber ihr Hauptaugenmerk richtet sich auf den Hügel.
    Und gerade fragt sich Cox, warum eigentlich.
    Warum sollte Samael einen von Archäologen und Wandergruppen heimgesuchten Hügel auswählen, wenn es nebenan hübsch einsam und unübersichtlich ist.
    Fünf Minuten später ist sie unten.
Tel Aviv
    Und Perlman sieht die Puzzlesteine ineinandergreifen.
    Alles ergibt plötzlich Sinn, und es verschlägt ihm den Atem.
    Der für heute angesetzte Start –
    Palmachim!
    Die Basis ist ein Luftwaffenstützpunkt: Helikopterstaffeln, Kampfjets – das meiste dessen, was fliegt, erfordert Piloten, die mitfliegen, andere Maschinen kannst du starten, selbst wenn dich die Höhenangst davon abhält, auf einen Stuhl zu steigen.
    UAV s, unbemannte Fluggeräte.

    Drohnen.
    Da sitzt der Pilot nicht im Cockpit, er wärmt sich gemütlich den Hintern am Boden, und zwar in einem –
Tel Tzafit
    »Container!«
    Cox fährt am Grund einer kleinen Verwerfung hangaufwärts. Steine und Grün glänzen vor Feuchtigkeit, immer wieder rutscht die BMW weg. Selten hat sie Perlman so aufgeregt erlebt.
    »Palmachim! Es geht um einen militärischen Start, Shana, irgendwo in Tel Tzafit muss das Ding stehen.«
    »Ein Cockpit-Container?«
    »Samt Antenne. Sie wissen ja, wie so was aussieht.«
    Weiß sie. Mehr als einmal war sie im Drohneneinsatz dabei. UAV s, Unmanned Aerial Vehicles , starten und landen vollautomatisch, kommuniziert wird via Sichtverbindung oder Satellit. Oft hunderte Kilometer entfernt sitzt das Personal in einer Bodenstation, besagtem Container. Eine Kiste, vollgestopft mit Computern, Monitoren und Sitzen und gekoppelt an eine Antennenschüssel. Rechts der AVO , Air Vehicle Operator, dem weder Steuerknüppel noch Sidesticks zur Verfügung stehen, er gibt die Koordinaten per Mausklick ein. Der Monitor zeigt ihm das Operationsgebiet, klick, flieg hierhin, klick, dorthin, und die Drohne führt das Manöver selbstständig durch. Aus purem Interesse hat Cox das Bedienhandbuch gelesen, kinderleicht. Jedes Nintendo stellt dich vor größere Herausforderungen. Der in der Mitte überwacht den Luftraum per Radar, damit es nicht zu Kollisionen kommt. Dem PO , dem Payload Operator, ist die Sensorik anvertraut, Bordkameras, Zielerfassungssystem, der rote Knopf.
    Der PO bringt den Tod.
    Ein Container, kaum größer als eine Pkw-Garage.
    Eine Antenne mit einem Durchmesser von wenigen Metern.
    Inmitten wilder, unüberschaubarer Natur.
    »Haben Sie schon mit Palmachim gesprochen?«
    »Wir stellen den Kontakt her. Absalon ist mit erheblicher Befehlsgewalt ausgestattet, aber da sind andere auf Augenhöhe und über ihm. Er kann einen Start anberaumen, ganz sicher wird er nicht die komplette Crew manipulieren können. Es muss also einen Spiegelcontainer im Naturschutzgebiet geben, von dem aus sie sich reinhacken.«

    »Sie meinen –«
    Die BMW schießt aus der kleinen Kluft auf eine steinige Ebene, gesäumt von Pinienhainen.
    »Ja«, stößt Perlman hervor. »Die wollen das Ding kapern. Das ist der Plan, Shana! Die wollen eine gottverdammte Drohne entführen!«
Kiryat Arba
    15, 20 Minuten.
    Länger kann die Fahrt kaum gedauert haben – eine Höllenfahrt, während derer die Entführer ihnen zwar nichts mehr getan haben (sieht man davon ab, dass es nicht nichts ist, wenn dir einer eine Maschinenpistole an den Kopf hält), nur dürfte die Hölle noch vor ihnen liegen.
    Der Wagen rumpelt eine Schräge hinauf, auf ebenes Gelände.
    Stoppt. Der Motor erstirbt.
    Die Seitentür wird aufgerissen.
    Noch mehr Männer, sehr junge darunter. Fast alle mit Vollbart und Kippa, ein bitteres Indiz, dass sie es nicht mit Cox’ Leuten zu tun haben. Starke Arme zerren Hagen nach draußen. Eine überdachte Zufahrt. Daran entlang verlaufend die Straße, über die sie gekommen sind, ziegelrote Bürgersteige, geschwungene Anhöhen in der Ferne. Offenbar sind sie auf einem Hügel. Jenseits hoch stehenden Buschwerks ragt eine schneeweiße, terrassierte Wohnburg auf.
    Er stöhnt. Nase, Kiefer, Wangenknochen, alles schmerzt von den Schlägen, ihm ist übel als Folge der Tritte.
    Sie holen Yael aus dem

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