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erleichtern, wobei, wohlverstanden, nichts geschehen soll, was die bürgerlichen und religiösen Rechte der in Palästina bestehenden nicht jüdischen Gemeinschaften oder die Rechte und denpolitischen Status der Juden in anderen Ländern infrage stellen könnte. Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie der Zionistischen Weltorganisation diese Erklärung zur Kenntnis bringen würden.
Ihr ergebener Arthur Balfour
November 1917
Baron Rothschild, populärer Aktivist der Zionistischen Weltorganisation, dürfte den Brief des britischen Außenministers geküsst haben.
God save the King?
God save the Zionists!
London strebt das Mandat des Völkerbunds für Palästina an, da kommt der Zionismus wie gerufen. Den Juden am Jordan eine Heimstatt zu errichten, vergoldet den schnöden Machtanspruch. Es erfolgt der Zuschlag unter der Auflage, im Mandatsgebiet alle Voraussetzungen für besagte Heimstatt zu schaffen, ihrerseits sagen die Zionistenführer dem Empire jede Unterstützung zu.
Ein Zug auf Kollisionskurs setzt sich in Bewegung.
Seite an Seite mit Briten und Franzosen haben Arabiens Herrscher die kümmerlichen Überbleibsel des Osmanischen Reichs zerschlagen, für das Versprechen ihrer Unabhängigkeit. Offiziell steht die Zusage, während ihr Land unter den Kolonialisten längst schon mit dem Tortenheber rumgereicht wird. Arabern wie Juden das gleiche Territorium zu versprechen, erscheint den Briten als cleverer Schachzug. Divide et impera. Lass sie einander an die Gurgel gehen, dann sind sie umso leichter zu beherrschen. Entsprechend liest sich die Balfour-Deklaration. Sie verspricht alles und konkretisiert nichts, was Chaim Weizmann, den Präsidenten der Zionistischen Weltorganisation, nachdenklich stimmt.
Wie werden die Araber reagieren, wenn ungehindert Juden ins Land strömen? Wie soll das funktionieren?
Er nimmt die Sache in die Hand und trifft sich mit Faisal I., Emir von Mekka, König Syriens und des Irak. Kern der Gespräche: Jedem sein Staat. Ihr akzeptiert die Deklaration, explizit die jüdische Einwanderung, wir machen uns stark für eure Unabhängigkeit und lassen uns das Ganze von den Kolonialmächten schriftlich geben.
Faisal-Weizmann-Abkommen. Händeschütteln.
Faisal lässt protokollieren: Juden und Araber stehen einander blutsmäßig sehr nahe, zwischen beiden Völkern gibt es keinen Konflikt der Charaktere. Grundsätzlich besteht zwischen uns absolutes Einvernehmen.
Absolut!, sagen auch die Briten.
Verschludern und ignorieren das Abkommen und säen –
HASS .
Äußerst undamenhaft liegt Rachel über dem pickeligen Dreizehnjährigen, der den Schuss auf das Tor abgegeben hat.
Ohne zu treffen.
Weil sie ihm in den Arm gefallen ist.
Setzt sich auf, klopft sich das Stroh aus den Kleidern. Wie ein Schwein, voller Matsch und Dung. Soll einer sagen, Frauen könnten nicht kämpfen. Mit solcher Wucht ist sie gegen den Jungen geprallt, dass sie gemeinsam in eine der Boxen geschleudert wurden, gottlob leerstehend, nachdem sie das Kalb gestern verkauft haben, aber vielleicht wäre es eine gute Idee gewesen, hinterher sauber zu machen.
Und plötzlich muss sie lachen.
Laut, gackernd.
Um sie herum löst sich die Anspannung, Frauen laufen zu ihren Männern, Szenen, als habe man sich Monate nicht gesehen, dabei waren es ganze acht Stunden. Schalom eilt herbei, zwischen Bestürzung und Erleichterung, hilft ihr auf.
Sie schmiegt sich in ihn hinein.
»Der Junge«, sagt sie, weil sie weiß, dass ihr Mann dem Bengel am liebsten eine überziehen würde, und genau das will sie nicht, was soll man von einem Kerlchen erwarten, dessen Fantasie sich an Hebron abarbeitet und der sich in diesen Sekunden davonschleicht wie ein geprügelter Hund.
Schalom hält ihn am Ärmel zurück.
Der Junge schluckt. Wagt nicht, zu ihm aufzuschauen.
»Du hast geschossen?«
Nickt.
Ein Moment der Stille.
Sehr zäh. Sehr still.
»Na, das üben wir noch mal.« Schalom lacht, zerwühlt sein Haar, und endlich gestattet sich Rachel, loszuheulen.
Die Tränen habe ich mir verdient!
Schalom nimmt sie noch fester in den Arm.
»Du bist eine Heldin«, flüstert er. »Ihr seid alle Heldinnen.«
Und Rachel denkt, danke für die Blumen, aber hättest du uns flennen gehört, würdest du sie nicht so reichhaltig verteilen.
»Was ist passiert?«, fragt sie.
»Nichts. Falscher Alarm.« Er zuckt die Achseln. »Weiß der Himmel, warum sie nicht angegriffen haben.«
(Und wenn du’s weißt, allwissender Himmel, kannst du es gern
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