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Breathe - Flucht nach Sequoia: Roman (German Edition)

Breathe - Flucht nach Sequoia: Roman (German Edition)

Titel: Breathe - Flucht nach Sequoia: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Crossan
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Arbeitsfläche, die sie sich über Mund und Nase zieht. Es ist keine Atemmaske, sondern reiner Schutz vor Krankheitserregern, in meinem Interesse und vor allem in ihrem.
    Sie setzt sich auf einen Hocker und zupft an zwei in den Tisch eingelassenen Laschen. »Steck da die Füße durch und leg dich auf den Rücken.«
    »Wofür ist das?«, frage ich. »Ich meine, die Blutprobe verrät Ihnen doch ohnehin alles, was Sie wissen müssen.Ich bin kein Krankheitsträger, wenn Sie das meinen. Ich komme aus der Kuppel, wissen Sie. Da gibt es ständig vorgeschriebene Gesundheitschecks. Ich bin sauber.«
    Die Krankenschwester schneidet eine Grimasse. »Sauber würde ich dich nicht gerade nennen. Jetzt leg dich hin.«
    Ich bleibe sitzen. »Wofür ist das?«
    Sie schnalzt missbilligend mit der Zunge. »Soll ich Vanya holen, damit sie’s für dich ausbuchstabiert? Oder lieber Maks?«
    Ich schüttle den Kopf. Womöglich wollen die dann noch bei der Untersuchung zuschauen. Nein danke.
    Ich lege mich hin. »Schieb den Po bis runter zur Kante«, sagt die Schwester. Sie hebt die Decke und reißt mir die Knie auseinander. »Das wird jetzt etwas drücken«, sagt sie, aber Druck ist das nicht, das ist – Schmerz, als würde man mich aufschneiden. Ich klammere mich an die Tischkante und summe vor mich hin. Alles okay , beruhige ich mich. Das bringt dich auch nicht um.
    Ein paar Augenblicke später zieht sie die Decke zurück über meine Beine und befreit mich von den Laschen. »Du kannst aufstehen.«
    Auf wackligen Beinen schlinge ich mir die Decke als eine Art Schurz um die Hüften und stütze mich auf die Arbeitsfläche, den Kopf zwischen die Ellbogen geklemmt. Ein sonderbares Gefühl, diese Hilflosigkeit, und ein nicht gerade schönes obendrein.
    »Abschlussfrage: Beginn der letzten Regel?« Sie pult sich die Latexhandschuhe von den Händen und wirft sie in den Müll, während ich mir eilig die Unterhose hochziehe.Ich bin schwer versucht, ihr irgendwas aufzutischen, weil es sie null Komma null angeht, doch ich kann diese Untersuchungen ebenso wenig einschätzen wie die Konsequenzen, die sie aus den Ergebnissen ziehen wollen. Und so sage ich die Wahrheit. »Vor neun Tagen.« Ich schlüpfe wieder in Hose und Stiefel.
    Sie nickt. »Und wie viele Blutungstage?«
    »Sechs«, sage ich.
    Sie notiert sich die Daten auf einem Uraltpad und öffnet die Tür. »Geh zu Zimmer 28. Den Flur runter, erste links und dann die vierte Tür rechts.« Gähnend stellt sie ihr kaum mehr vorhandenes Gebiss zur Schau. »Brauchst du ein Tuch fürs Blut?«
    »Ach, lass mich doch in Ruhe.« Damit schlage ich die Labortür hinter mir zu und mache, dass ich davonkomme. Als ich nach links abbiege, renne ich beinahe in Maks rein. Er schaut auf mich herab, die Arme vor der Brust verschränkt, um mit seinen Muskeln anzugeben. »Fertig mit der Untersuchung?«
    Ich werde rot. »Ja.«
    Er lächelt mit zusammengepressten Lippen und schiebt mir eine lose Strähne hinters Ohr. Ich zucke zusammen und hasse mich dann selbst dafür, wie leicht ich mich von ihm in die Enge treiben lasse.
    »Also, dann hast du den schlimmsten Teil schon hinter dir. Bravo fürs Durchhalten.« Ist das jetzt Sarkasmus oder nicht? Er streichelt mein Kinn, lächelt und marschiert davon. In seinem Hosenbund steckt eine Pistole.
    Und wir haben unsere Waffen abgegeben.
    Ich spähe durch das runde Fenster von Zimmer 28.Drinnen stehen Schreibtische und dahinter Silas, Dorian und Song. Ich husche hinein und alles dreht sich zu mir. »Was macht ihr hier?«, frage ich.
    »Irgendeine schriftliche Prüfung«, sagt Silas.
    »Immerhin besser als noch eine Untersuchung«, meint Dorian gleichmütig.
    »Ich hab Angst, dass wir abgehört werden«, sagt Silas.
    Song steht auf und untersucht die Wände, Sockelleisten und jeden einzelnen Schreibtisch. »Schwer zu sagen.«
    »Geht’s dir gut?«, fragt Silas.
    Ich knete meine Hände. »Alles klar.«
    »Hast du überall mitgespielt?«, fragt Silas.
    »Ja. Bis aufs Tablettenschlucken.« Ich klopfe mir auf die Tasche und blicke zu Boden.
    »Egal, wie war’s bei euch?«
    Silas, Dorian und Song wechseln Blicke. »Ich weiß nicht, was die hier so treiben, aber mit dem Hain hat das nicht viel zu tun«, sagt Silas. Song sucht immer noch unter jedem Stuhl und fummelt an den Steckdosen und der Oxybox herum. »Die wollen Proben von uns«, fährt Silas fort. Mir klappt die Kinnlade runter. Er braucht gar nicht weiter ins Detail zu gehen: Was für Proben das sein sollen, kann man sich

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