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Breathe - Flucht nach Sequoia: Roman (German Edition)

Breathe - Flucht nach Sequoia: Roman (German Edition)

Titel: Breathe - Flucht nach Sequoia: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Crossan
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Mädchen.
    »Ich sehe, ihr habt den Losertisch gefunden«, lacht der Mann. »Ich bin Terry.« Er hält mir die Hand hin. »Die Masken könnt ihr ablegen. Hier wird ein bisschen Luft eingeleitet, damit man bequemer essen kann.«
    »Alina.« Ich ziehe mir die Maske runter und schüttle seine Hand.
    Mir gegenüber sitzt ein Mädchen mit schmalen Brauen und eisblauen Augen, das sich als Wren vorstellt. Um den Kopf trägt sie ein eng gewickeltes schwarzes Tuch, das ihr Haar komplett verbirgt. »Das hat’s noch nie gegeben, dass eine ganze Gruppe zu uns gekommen ist. Immer nur Einzelne. Es geht das Gerücht, dass der Hain zerstört wurde. Stimmt das? Meint ihr, es kommen noch andere nach?«, fragt sie.
    Maude langt über den Tisch und schnappt sich ein Stück Kuchen von der Platte. Terry füllt zuvorkommend alle Wasserbecher.
    »Das bezweifle ich«, sagt Silas. »Sie sind alle tot.«
    »Oh.« Wren leert ihren Becher in einem Zug und hält ihn Terry zum Nachfüllen hin. »Das Ministerium will uns allesamt umbringen, oder? Wenn man mich fragt, sollten wir sie zuerst erledigen.« Wrens Blick verhakt sich mit meinem. Terry und die anderen nicken und ich falle ein. Wenn es eine Möglichkeit gäbe, das Ministerium loszuwerden, wäre ich schwer daran interessiert.
    Mit dem Erscheinen von Vanya und Maks senkt sich Schweigen über den Speisesaal und alles erhebt sich. Vanya nimmt ihren Platz in der Mitte des Podests ein, Maks an ihrer Seite. Er sucht meinen Blick durch den ganzen Raum und zwinkert mir zu. Ich übersehe ihn geflissentlich und konzentriere mich nur auf Vanya. »Auf das Leben!«, ruft sie. Unter allgemeinem Jubel werden die letzten Servierplatten verteilt.
    »Wir haben noch nicht Dank gesagt«, meint Song. Sein Teller ist unberührt. Stattdessen starrt er befremdet auf die anderen, die schon längst losgelegt haben.
    »Iss einfach«, sagt Silas.
    »Ich kann nicht zweimal am Tag, ohne Dank zu sagen… oder zumindest zu erinnern«, sagt Song.
    »Was meint er?«, fragt Wren unter freundlicher Zurschaustellung ihres kompletten Mundinhalts.
    Er meint, dass wir uns bewusst machen sollen, woher dieses Essen kommt, aber das scheint mir nicht der wahre Grund für sein Unbehagen. »Weißt du, keiner von uns hat Holly vergessen«, sage ich zu ihm. Ich lege ihm die Hand auf den Arm und streiche behutsam darüber.Nach Abels Verschwinden hat das niemand für mich getan und sie hat mir sehr gefehlt, diese kleine Geste der Verbundenheit.
    »Song hat recht«, meint Silas sanfter. »Wir sollten unsere Traditionen lebendig halten.«
    »Wir danken der Erde«, sagt Song. Ich lege mein Besteck ab und Silas und Dorian tun es mir nach. Terry und Wren schauen schweigend zu. »Wir danken dem Wasser. Wir danken den Pflanzen und den Bäumen – den Wurzeln, Blättern, Früchten und Blumen. Wir danken unseren Weggefährten. Wir danken den Geistern derjenigen, die für uns gestorben sind. Im Namen der Erde erbieten wir euch unsere Zuneigung und Hingabe. Wir grüßen euch.« Ich presse meine Handflächen auf Herzhöhe zusammen und neige den Kopf.
    »So sei es«, schließen wir im Chor.
    »Ist das Voodoo, oder was?«, lacht Wren.
    »Wir machen uns nur wieder bewusst, dass die Natur mächtiger ist als wir«, erklärt Dorian.
    Terry wischt sich den Mund mit dem Handrücken ab. »Aber die Menschheit steht im Mittelpunkt«, sagt er. »Na ja, nicht die Menschheit. Wir. Ihr.«
    »Kennt ihr schon eure Verpaarung?«, fragt Wren. Sie leckt sich die Lippen.
    »Wren«, faucht Terry in genau dem Moment, als es am anderen Ende der Tafel zu rumoren beginnt, und Vanya anfängt zu winken und zu rufen. »Miliz zu den Toren!« Keiner fühlt sich angesprochen.
    Maks hüpft vom Podest. »Miliz!«, bellt er. »Zu den Waffen!« Er prescht an unserem Tisch vorbei zur Türhinaus. An die fünfzig Mann rappeln sich mühsam auf und galoppieren ihm hinterher.
    »Was ist jetzt da los?«, fragt Silas im Aufspringen.
    »Wir scheinen noch mehr Besuch zu kriegen«, sagt Terry.

OSCAR
    Ganz langsam und vorsichtig gehe ich auf das Mädchen mit dem Messer und das hyperventilierende Kind zu, versuche, ihre Gesichter im schwindenden Licht auszumachen.
    Bea Whitcraft erkenne ich sogar hinter ihrer Atemmaske. Zwar bin ich ihr noch nie begegnet, aber seit der Pressekonferenz gab es keinen Bildschirm, auf dem das Fahndungsfoto nicht hundertmal täglich aufgepoppt wäre.
    Videoaufzeichnungen wurden natürlich nicht gezeigt. Ich musste die Sekretärin aus dem Pressebüro persönlich darum

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