Breathless 01 – Gefährliches Verlangen
Gesichtsausdruck hatte Mia immer Angst gemacht, denn wenn Jace so eisig und ruhig wurde, dann war er wirklich ernsthaft geladen.
»Miss Houston«, erklärte er kurz angebunden. »Das ist meine Schwester, Mia, und Sie schulden ihr eine Entschuldigung für Ihr grobes und unhöfliches Verhalten.«
Die Wangen der Frau wurden sofort knallrot. Sie wirkte beschämt. Mia hätte fast Mitleid mit ihr gehabt, aber … nun ja, sie empfand keins.
Ash sah genauso wütend aus wie Jace. Er griff nach der Ledermappe mit der Rechnung und winkte damit der Kellnerin, wobei er an der Brünetten vorbeischaute, als wäre sie gar nicht da.
»Entschuldigung«, sagte die Frau mit heiserer Stimme. Doch sie schaute dabei nicht Mia an, sondern ihr Blick ruhte abwechselnd auf Jace und Ash. Mia hätte genauso gut gar nicht da sein können.
»Ihr habt nie zurückgerufen«, sagte sie.
Oh, das wurde ja allmählich richtig unangenehm. Mia wand sich innerlich. Am liebsten hätte sie der Frau geraten, ihren Stolz zu wahren und zu gehen.
»Es war alles gesagt, als wir auseinandergingen«, erklärte Ash, ehe Jace antworten konnte. »Wenn du uns jetzt bitte entschuldigen würdest – wir verbringen den Abend mit Mia und würden jetzt gern die Rechnung begleichen. Die Kellnerin steht hinter dir.« Mia war klar, dass dies eine der Frauen von Ashs und Jace’ flotten Dreiern sein musste. So wie Miss Houston die beiden ansah, war deutlich zu erkennen, dass man sich auch intim kannte.
Jace erhob sich mit finsterer Miene. »Hab doch ein bisschen Stil, Erica. Geh nach Hause. Mach hier keine Szene. Das wirst du morgen bereuen.«
Er griff nach Mias Hand und zog sie hoch, sodass er zwischen ihr und Erica stand.
Ein kalter Ausdruck trat auf Ericas Gesicht und sie kniff die Augen zu schmalen Schlitzen zusammen.
»Das Einzige, was ich bereue, ist, dass ich meine Zeit mit euch beiden verschwendet habe.«
Sie machte auf ihren sehr hohen Absätzen kehrt und marschierte aus dem Pub, während Jace, Mia und Ash weiter vor der Nische standen, in der sie gegessen hatten.
»Da scheint euch jemand zu stalken, oder?«, murmelte Mia. »Schon seltsam, dass sie genau in dem Restaurant in Manhattan aufkreuzt, in dem wir heute zu Abend essen.«
Keiner von beiden schien das Bedürfnis nach einer Antwort zu haben. Beide sahen vielmehr so aus, als wäre es ihnen am liebsten, das Thema würde sich in Luft auflösen. Mia hätte das lustig gefunden, wären die beiden nicht so wütend gewesen.
Sie gingen zu Jace’ Wagen zurück. Als sie eingestiegen waren, sah Jace sie im Rückspiegel an. »Tut mir leid wegen der Sache, Mia.«
Sie lächelte. »Es ist doch nichts Neues, dass euch die Frauen in Scharen hinterherlaufen. Aber he, wenn ihr mal wieder auf primitivstem Niveau unterwegs sein wollt, ruft mich an. Das Essen war köstlich. Ich hab heute Abend bestimmt zwei Kilo zugenommen, und wenn ich gleich zu Hause noch die Schokotoffees von Caroline esse, kommen noch einmal zwei dazu.«
Ash stöhnte. »So ein Mist! Das mit dem primitiven Niveau hättest du nicht unbedingt noch einmal erwähnen müssen. Was für ein Miststück. Ich fasse es nicht, dass sie dich in dieser Weise beleidigt hat.«
Mia zuckte die Achseln. »Ich glaube, es hätte auch keine Rolle gespielt, wenn ich wie aus dem Ei gepellt dagesessen hätte. Sie hätte schon einen Weg gefunden, mich herunterzumachen. Dass ich es überhaupt wage, mit euch beiden auszugehen!«
Jace verzog das Gesicht und schwieg, während er und Ash besorgte Blicke tauschten. Fast hätte sie gelacht. Ja, sie wusste über die beiden Bescheid, und es war lustig zu sehen, dass sie sich Gedanken darüber machten, wie viel sie wohl wusste.
Sie fuhren sie zu ihrer Wohnung, wo Jace sie und Ash aussteigen ließ, sodass Ash sie nach oben bringen konnte, während Jace einmal um den Block fuhr, um ihn dann wieder einzusammeln.
»Danke für das Abendessen, Ash. Es hat Spaß gemacht«, sagte sie, als sie das Gebäude betraten.
Er küsste sie auf die Wange, als die Fahrstuhltüren sich öffneten, und winkte, nachdem sie eingestiegen war.
»Wir sehen uns morgen in der Firma«, rief er.
Sie winkte zurück, dann verschwand er mit dem Schließen der Türen.
Was für ein interessanter Abend es am Ende doch geworden war. Sie dachte noch einmal über die Szene beim Abendessen nach, während sie mit dem Fahrstuhl nach oben fuhr.
Plötzlich piepste ihr Handy, und sie holte es aus ihrer Handtasche, während sie aus dem Fahrstuhl stieg und Richtung
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