Breathless 01 – Gefährliches Verlangen
ihr zu wahren.
Als sie mit dem Essen fertig war, schob sie die Decke weg, in die sie immer noch zur Hälfte eingewickelt war. Erstaunt – und voller Freude – nahm er zur Kenntnis, dass sie zu ihm gekrabbelt kam und sich an ihn kuschelte.
Er legte den Arm um sie und beugte sich dann vor, um nach der Decke zu greifen, die heruntergerutscht war. Er deckte sie beide damit zu und rückte Mia dann so zurecht, dass sich ihr Körper weich und warm an ihn schmiegte.
Er vergrub die Nase in ihrem Haar und genoss es, dass sie so eng an ihm lag.
»Danke fürs Essen«, sagte sie. »Ich möchte jetzt nur, dass du mich hältst. Mehr brauche ich nicht, damit es mir wieder besser geht.«
Ihre Worte berührten sein Herz zutiefst, wurden sie doch mit so viel Ernsthaftigkeit vorgebracht. Wie schlicht sie es klingen ließ. Sie hatte ihn nie um irgendetwas gebeten. Sie war sehr anspruchslos. Sein Geld oder all die Dinge, die er ihr damit kaufen konnte, interessierte sie nicht. Die einzigen Dinge, um die sie ihn wirklich je gebeten hatte, waren so simpel. Sie zu halten. Berühren. Trösten.
Die Vorstellung, dass er so viel Macht über sie besaß, hätte ihn mit Zufriedenheit erfüllen müssen. Das war es doch, was er wollte, oder? Völlige Kontrolle. Sie seinem Willen beugen. Doch stattdessen brachte es ihm nur zu Bewusstsein, dass er die Macht besaß, sie zu vernichten.
»Willst du hier vor dem Kamin bleiben oder lieber ins Bett gehen?«, fragte er, während er ihr übers Haar strich.
»Mmm«, meinte sie mit verschlafener, zufriedener Stimme. »Ich glaube, ich würde gern noch ein Weilchen hier bleiben. Es ist schön, so vor dem Feuer zu liegen. Ich frage mich, ob es bereits angefangen hat zu schneien.«
Er kicherte. »Wenn ja, dann bestimmt nur ein paar Flocken. So früh haben wir noch nie viel Schnee gehabt.«
»Mein Kopf tut weh«, murmelte sie, während sie sich enger an ihn kuschelte.
Er runzelte die Stirn. »Warum hast du das nicht früher gesagt? Wie schlimm sind die Kopfschmerzen?«
Sie zuckte die Achseln. »Schlimm genug. Ich habe vorhin, als ich nach Hause kam, Ibuprofen genommen. Ich hatte gehofft, dass sie weg wären, wenn ich aufwache.«
Er schob sie sanft zur Seite und löste sich von ihr und der Decke, ehe er von der Couch stieg. Er ging in die Küche, schüttelte eine verschreibungspflichtige Tablette aus einem Fläschchen und kehrte damit zu Mia zurück.
Sie runzelte die Stirn. »Davon werde ich immer so benommen.«
»Benommen ist besser, als Schmerzen zu haben«, erklärte er geduldig. »Nimm die Tablette, ich kümmere mich dann um dich. Wir bleiben auf der Couch sitzen, bis du müde wirst, und dann gehen wir ins Bett. Wenn es dir morgen früh nicht besser geht, bleibst du zu Hause.«
»Ja, Sir«, sagte sie und ein Grübchen zeigte sich in ihrer Wange.
Er gab ihr die Tablette, reichte ihr die halbleere Flasche Traubenlimonade und sah zu, wie sie die Pille herunterschluckte. Dann lehnte er sich zurück und zog sie sofort wieder in seine Arme. Er breitete die Decke über ihren Körper, schlang beide Arme um sie und zog sie fest an sich.
Sie gab einen zufriedenen Seufzer von sich, als sie die Stirn an seinen Hals lehnte.
»Ich bin froh, mit dir zusammen zu sein, Gabe. Ich bedauere meine Entscheidung nicht einmal eine Sekunde lang.«
Sie sagte es so leise, dass er sie kaum verstand. Und als ihm klar wurde, was sie gesagt hatte, ging eine solch gewaltige Woge der Zufriedenheit durch seinen Körper, dass er nicht sofort antworten konnte. Aber irgendetwas an ihrer Bemerkung war auch seltsam. Sie klang nach dem Auftakt zu einem Abschied. Aber diese Möglichkeit wollte er noch nicht einmal in Betracht ziehen. Er würde alles tun, damit sie nirgends hinging, sondern schön bei ihm blieb.
»Ich bin auch froh, dass du hier bist, Mia«, erwiderte er leise.
35
Mia zog eine Jacke über ihre Bluse und war bereit, Gabes Wohnung zu verlassen. Er würde sich nicht besonders freuen, wenn sie in der Firma auftauchte. Er war am Morgen mit der strikten Anweisung gegangen, dass sie zu Hause im Bett bleiben und sich ausruhen sollte.
Er dachte, sie würde krank werden und ihre Symptome wären erste Hinweise auf eine Erkältung oder eine Magenverstimmung.
Fast den ganzen Tag war Mia vor Angst und Entsetzen wie gelähmt gewesen. Sie war panisch gewesen, unfähig zu überlegen, was sie tun sollte. Und ihr lief die Zeit davon. Es war Freitag, und Charles erwartete von ihr, dass sie bis Ende der Woche die Informationen
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