Breathless 01 – Gefährliches Verlangen
sein Magen verkrampfte sich. Belastete ihre Beziehung sie zu sehr? Er konnte ihr noch nicht einmal versprechen, es ruhiger angehen zu lassen, sich mehr zurückzuhalten. Statt sich mit der Zeit immer weiter von ihr zu entfernen, wurde sie mit jedem Tag wichtiger für ihn. Die Zeit würde sein Verlangen nach ihr nur noch verstärken. Nicht mindern. Er war ein Narr gewesen zu denken, emotional nicht abhängig von ihr zu sein und es beweisen zu können; zu denken, dass es ihn nicht störte, wenn er einem anderen Mann erlaubte, sie anzufassen.
Immer noch wollte er sie jedes Mal um Verzeihung bitten, wenn er sich an jenen Abend in Paris erinnerte. Sie hatte ihm zwar längst vergeben, aber allein die Erinnerung an den Vorfall besaß die Macht, ihn auf die Knie fallen zu lassen.
Er war ihrer nicht wert. Das wusste er sehr wohl. Aber es lag nun mal nicht in seiner Macht, das Richtige zu tun und sie gehen zu lassen. Es würde ihn vernichten.
Er sah auf seine Uhr und runzelte die Stirn. Er war später als beabsichtigt nach Hause gekommen. Es war Zeit fürs Abendessen, und er fragte sich, ob sie überhaupt etwas gegessen hatte. Er ging in die Küche und sah die Antwort auf der Arbeitsplatte liegen. Sie hatte die Tüte aus dem Feinkostladen noch nicht einmal geöffnet. Er fluchte leise. Sie musste etwas essen.
Auf der Suche nach einer Dosensuppe durchwühlte er seine Schränke. Seine Haushälterin sorgte dafür, dass immer Grundnahrungsmittel im Haus waren, und freitags gab er ihr in der Regel eine Einkaufsliste mit, wenn er vorhatte, am Wochenende zu kochen, damit sie alles besorgte. Doch er war einfach zu selten zu Hause, um andere Vorräte auf Lager zu haben.
Nachdem er festgestellt hatte, dass nichts Passendes im Haus war, griff er zum Telefon und rief beim Concierge an und diktierte ihm, was er brauchte. Nachdem ihm versichert worden war, dass man sich sofort darum kümmern würde, legte Gabe auf und suchte in seinem Medizinschrank nach einem Thermometer und geeigneten Medikamenten.
Das einzige Problem dabei war nur, dass er gar nicht wusste, was sie überhaupt hatte. Es konnte eine Erkältung sein … oder eine Magenverstimmung. Woher sollte er das wissen, bevor er sie überhaupt gefragt hatte?
Er beschloss, erst einmal abzuwarten, bis sie wieder wach war – er wollte, dass sie sich so lange wie möglich ausruhte – und ging wieder ins Wohnzimmer. Mias Decke war nach unten gerutscht, sodass ihr Oberkörper nicht mehr bedeckt war. Er zog die Decke wieder hoch und steckte sie um sie herum fest. Dann küsste er Mias Stirn und überprüfte, ob sie vielleicht doch Fieber hatte.
Sie war warm, aber nicht fiebrig, und sie atmete gleichmäßig.
Er ging zum Kamin, drehte die Flamme ein bisschen höher und verschwand dann in seinem Zimmer, um sich etwas Bequemeres anzuziehen, während er darauf wartete, dass Mias Suppe geliefert wurde.
Er hatte noch viel Arbeit zu erledigen. Er war gleich nach dem Meeting gegangen und musste noch Zahlen durchgehen, um sich auf die Sitzung mit Jace und Ash vorzubereiten und die Angebote der Bauunternehmen zu besprechen, doch stattdessen nahm er sein Tablett und setzte sich zu Mia.
Sie brachte ihn zur Ruhe. Ihretwegen dachte er jetzt auch an andere Dinge als nur an die Arbeit und die Firma. Es gefiel ihm, einfach nur mit ihr zusammen zu sein, und er genoss es dann umso mehr in stiller Harmonie ein Buch zu lesen.
Sie war aufgeregt gewesen, als er ihr einen brandneuen E-Book-Reader geschenkt hatte – das neuste Modell –, zusammen mit einer Sammlung ihrer Lieblingsbücher, die bereits auf dem Gerät gespeichert waren. Sie hatte sich ihm an den Hals geworfen, ihn umarmt und so überschwänglich geküsst, dass er angefangen hatte zu lachen. Und das tat er in ihrer Gegenwart viel. Lachen.
Sie hatte etwas wirklich Unwiderstehliches an sich. Ihr Charme war ansteckend. Sie war sein … Sonnenschein. Er zuckte zusammen, weil das so kitschig klang. Er dachte und verhielt sich wie ein theatralischer Teenager. Gott sei Dank konnte niemand seine Gedanken lesen. Er würde sonst nie wieder aufrechten Hauptes in Sitzungen gehen können.
Von Männern wie ihm erwartete man, dass sie andere einschüchterten. Kalt waren. Unnahbar. Ja, sogar furchteinflößend. Wenn irgendwer auch nur andeutungsweise erfuhr, dass eine kleine Brünette mit einem Tausend-Watt-Lächeln sein Kryptonit war, würde man ihn lachend aus der Stadt vertreiben.
Sein Handy piepste und er holte es aus der Tasche. Der Concierge hatte
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