Breathless 01 – Gefährliches Verlangen
wichtig. Der wichtigste Teil jeder Vereinbarung, auf die wir uns einigen.«
Er lehnte sich leicht zurück und musterte sie mit wachsamem Blick. »Das klingt so, als wäre es etwas, weshalb du den ganzen Vertrag platzen lassen würdest.«
Sie nickte. »Das ist es.«
»Ich höre.«
»Wenn wir das machen … darf Jace es nie erfahren. Die Wahrheit, meine ich.«
Sie sprach schnell weiter, weil ihr der Ausdruck auf Gabes Gesicht nicht gefiel. »Es ist nicht das, was du denkst. Ich schäme mich nicht, weder deinetwegen noch wegen sonst irgendetwas. Aber wenn Jace das wüsste, würde er es nie akzeptieren. Du hast sicher auch darüber nachgedacht, Gabe. Du kannst diesen Vorschlag nicht gemacht haben, ohne über die Auswirkungen nicht nur auf eure Freundschaft, sondern auch auf eure Geschäftsbeziehung nachzudenken. Jace würde es nie verstehen. Für ihn bin ich immer noch seine kleine Schwester, um die er sich oberfürsorglich kümmert. Meine Güte, er überprüft immer noch alle, mit denen ich mich verabrede.«
»Das will ich auch schwer hoffen«, knurrte Gabe.
»Kannst du dir vorstellen, wie er reagiert, wenn er etwas über die Art der Beziehung erfährt, die du vorschlägst?«
»Ich hatte nicht die Absicht, ihn in die intimen Einzelheiten unserer Affäre einzuweihen«, erwiderte Gabe mit ruhiger Stimme. »Er braucht nur zu wissen, dass du für mich arbeitest. Wenn ich etwas bin, dann diskret. Ich habe keinerlei Verlangen danach, dass mein Privatleben wie damals während der Scheidung von Lisa in der Presse breitgetreten wird. Die Leute können meinetwegen Vermutungen anstellen, aber ich werde keinesfalls Fakten nach außen dringen lassen.«
»Jace wird auf Vermutungen nicht gut zu sprechen sein«, sagte sie leise. »Und ich will ihn nicht anlügen.«
»Du wirst nur lügen, indem du manche Dinge nicht erzählst. Und wenn wir diskret vorgehen, wird es nur Vermutungen darüber geben, ob wir eine Affäre haben oder nicht. Jace kennt solches Gerede. Er wird wissen, dass du für mich arbeitest, und das wird Gerüchten Vorschub leisten. Solange wir ihm keinen Anlass geben, etwas anderes zu vermuten, wird er nur ärgerlich darüber sein, dass überhaupt Gerüchte die Runde machen, und er wird schnell dafür sorgen, dass das aufhört.«
»Ich verstehe. Aber es wird nicht funktionieren, wenn ich meine gesamte Zeit mit dir verbringen soll. Ich habe eine eigene Wohnung. Ich habe Freunde …« Sie verstummte, als sie merkte, dass sie bereits in der Defensive war, ehe sie sich überhaupt auf die Affäre eingelassen hatte. Sie hasste dieses Wort. Sie wünschte, Gabe hätte es nicht benutzt. Es klang so … schäbig. Als wäre er verheiratet und sie seine Geliebte. Als wäre sie sein schmutziges Geheimnis, aber sie argwöhnte, dass es vielleicht genau umgekehrt war. Er war ihr schmutziges kleines Geheimnis.
»Du musst dich entscheiden, Mia«, sagte er und seine Stimme klang jetzt härter. »Ich zwinge dich nicht, auf meinen Vorschlag einzugehen. Aber wenn du es tust, erwarte ich die Erfüllung des Vertrages. Mit Problemen werden wir fertig werden. Ich sage nicht, dass du keine Zeit mehr für andere Interessen haben wirst; nur, dass meine Interessen immer an erster Stelle zu stehen haben.«
Seine Arroganz hätte sie eigentlich wütend machen, sie in Rage versetzen müssen, aber sie fand sie verführerisch und so unwiderstehlich, dass sie plötzlich Schmetterlinge im Bauch hatte.
»Du erwartest also nicht von mir, dass ich bei dir einziehe …?«
»Nein. Ich verstehe, dass du den Anschein aufrechterhalten musst, du hättest eine eigene Wohnung, wenn Jace nicht erfahren soll, dass wir zusammen sind. Aber du wirst viel Zeit mit mir an Orten meiner Wahl verbringen. Caroline kann Jace gegenüber doch sicher den Schein wahren, oder?«
Sie musterte ihn wachsam. »Woher weißt du von Caroline?«
Da lächelte er und seine Augen funkelten wieder draufgängerisch. »Es gibt nicht viel, was ich nicht über dich weiß, Mia.«
Bestürzt biss sie sich von innen auf die Wange. Sie wäre nie auf die Idee gekommen, dass Gabe ihr überhaupt viel Beachtung schenkte. Sicher, zu besonderen Anlässen hatte er ihr Geschenke gemacht. Er war bei beiden Abschlussfeiern gewesen. Aber sie hätte nie gedacht, dass er Einzelheiten aus ihrem Privatleben kannte. Warum sollte ihn das interessieren? Sie war doch nur die kleine Schwester seines besten Freundes. Eine flüchtige Bekanntschaft, die allein durch Jace Bestand hatte. In ihr reifte die
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