Breathless 01 – Gefährliches Verlangen
und schloss sich Eleanor an, die schnell den Empfangsbereich durchquerte, um zum Gang auf der gegenüberliegenden Seite zu gelangen. An der ersten Tür blieb sie stehen und steckte den Kopf hinein.
»John? Hier ist jemand, den ich Ihnen vorstellen möchte.«
John hob den Kopf, als Eleanor und Mia eintraten. Der junge Mann – älter als sie, aber jünger als Gabe – trug eine Brille und ein Poloshirt. Als er aufstand, sah Mia, dass er mit einer Freizeithose bekleidet war. Gabe bestand offensichtlich nicht darauf, dass seine Mitarbeiter sich an einen Dresscode hielten.
»Das ist Mia Crestwell, Mr Hamiltons neue persönliche Assistentin«, erklärte Eleanor.
John schien überrascht, sagte aber nichts.
»Mia, das ist John Morgan, unser Marketingleiter.«
Er streckte den Arm vor, um Mia die Hand zu schütteln. »Sehr erfreut, Mia. Ich denke, die Arbeit hier wird Ihnen gefallen. Mr Hamilton ist ein großartiger Chef, und es ist sehr angenehm, für ihn zu arbeiten.«
»Ich freue mich auch, Sie kennenzulernen«, erwiderte Mia und lächelte.
»Wir werden bestimmt eng zusammenarbeiten, da Sie Mr Hamiltons persönliche Assistentin sind.«
Mia lächelte und nickte, weil sie nicht wusste, was sie sagen sollte. Diese Art des Plauderns fiel ihr sehr schwer.
Als würde Eleanor ihre Verlegenheit spüren, leitete sie schnell den Rückzug ein.
»Na, dann überlassen wir Sie jetzt wieder Ihrer Arbeit, John. Sie haben bestimmt viel zu tun, und ich muss Mia noch durch die Firma führen.«
»Bis demnächst«, sagte John. »Willkommen im Team.«
»Danke«, murmelte Mia.
Sie folgte Eleanor nach draußen, und das Ganze wiederholte sich mit fünf weiteren Angestellten, die allesamt Führungspositionen in der Firma bekleideten. Der Finanzchef war ein ungeduldiger, zappeliger Mensch, der geistesabwesend und verärgert über die Störung wirkte. Eleanor war kurz angebunden und zog mit Mia im Schlepptau gleich wieder ab.
Die beiden nächsten Führungskräfte, die Mia kennenlernte, waren Frauen. Die eine sah aus wie Mitte dreißig, hatte ein herzliches Lächeln und intelligente Augen. Die andere war etwas älter, vielleicht um die vierzig, und eine Vielrednerin. Eleanor brauchte mehrere Anläufe, bis sie es schaffte, sich und Mia loszueisen.
Im anderen Flügel des Gebäudes wurden Mia zig Leute vorgestellt, deren Namen sie unmöglich alle behalten konnte. Mehrere von ihnen bedachten Mia im Hinblick auf ihre Vorstellung als Gabes persönliche Assistentin mit nachdenklich-neugierigen Blicken. Eigentlich konnte sie es ihnen nicht verübeln, da Gabe jahrelang keine persönliche Assistentin gehabt hatte. Dazu kam noch der Umstand, dass sie Jace’ Schwester war. Sobald Eleanor Mia namentlich vorstellte, wurde ihr Name erkannt. Und genauso umgehend begannen sich die Rädchen in den Köpfen zu drehen.
Oh ja, sie würde eindeutig das Gesprächsthema des Tages sein. Als die Vorstellungsrunde endlich beendet war, führte Eleanor sie in den Aufenthaltsraum und zeigte ihr den Kühlschrank und die voll ausgestattete Küche. Es gab einen Essbereich mit verschiedenem Knabberzeug und Schnellgerichten, einem Schrank voller unterschiedlicher Getränke sowie einem Wasserspender.
Eleanor drehte sich um und breitete die Arme aus. »Und das war jetzt die große Runde. Ach ja, die Waschräume der Damen befinden sich zwischen dem Aufenthaltsraum und dem Großraumbüro.«
Mia schenkte ihr ein warmes Lächeln. »Danke, Eleanor. Ich weiß Ihre Freundlichkeit sehr zu schätzen. Und dass Sie sich die Zeit genommen haben, mich herumzuführen.«
»Das war doch selbstverständlich. Sie können jederzeit zu mir kommen, wenn Sie etwas brauchen. Ich werde jetzt wieder an meinen Platz gehen und Charlotte erlösen.«
Mia verließ mit ihr zusammen den Raum, begab sich dann aber zu den Waschräumen, statt direkt in Gabes Büro zurückzukehren. Sie musste auf die Toilette und wollte sich außerdem frisch machen. Sie spürte noch immer die Nachwirkungen der letzten Nacht und war sich sicher, dass sie verkatert aussah.
Sie ging bis ans Ende zur letzten Kabine und schloss die Tür hinter sich. Fast sofort hörte sie, wie eine andere Tür sich öffnete und mehr als eine Person hereinkam. Oh, sie hasste es, in Gegenwart anderer Personen zu pinkeln. Aber die anderen Frauen hatten offensichtlich nicht vor, eine der Kabinen aufzusuchen. Das Rauschen von Wasser, als der Wasserhahn aufgedreht wurde, verschaffte Mia die Gelegenheit, ihr Geschäft zu verrichten. Sie wollte
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