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Brechreizend - Die fiesesten Reiseziele der Welt

Brechreizend - Die fiesesten Reiseziele der Welt

Titel: Brechreizend - Die fiesesten Reiseziele der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Price
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Verwertung, was in Ihnen aber vermutlich nicht die Sehnsucht weckt, eine solche Verwertungsanstalt zu besuchen. Nehmen wir eine tote Kuh als Beispiel. Nachdem man sie auf einen Lastwagen verladen und in die Verwertungsanstalt gebracht hat, wird sie auf einen Haufen mit anderen toten, aufgedunsenen Kadavern geworfen, auf denen schon massenhaft Maden herumkriechen. Ein Mitarbeiter schneidet eine kleine Öffnung in ihr Fell und führt einen Schlauch ein, durch den Luft zwischen Fleisch und Haut geblasen wird. Das erleichtert die Häutung des Tieres, die ein Mitarbeiter von Hand mit einem Messer durchführt, wobei er sorgfältig darauf achtet, die aufgeblähten Innereien nicht zu verletzen. Die Haut wird zu Leder verarbeitet, die gehäutete Karkasse zermahlen. Dieser Anblick könnte zum prägendsten Eindruck Ihres Besuchs werden: ein totes, gehäutetes Tier, das mit einer Kette um die Fußgelenke langsam in ein riesiges Mahlwerk abgesenkt wird wie die Leiche in dem Film Fargo – Blutiger Schnee . Hirn, Knochen und innere Organe werden lautstark zerkleinert und verlassen die Maschine am anderen Ende als schmieriges Produkt, das anschließend erhitzt wird, um die einzelnen Substanzen zu trennen.
    Neugierig geworden? Zu einer Besichtigungstour muss man sich anmelden. Ich persönlich werde nie wieder ein Hundeleckerli essen.

79. Ein Flugzeug, nachdem es acht Stunden in Warteposition gestanden hat

    D ie Bereitschaft von Menschen, eng aneinandergepresst in einer großen, zigarrenförmigen Röhre mit unbequemen Sitzen und verbrauchter Luft zu verharren, hängt von einer einfachen, aber unverhandelbaren Vereinbarung ab: Wenn man ruhig an Ort und Stelle bleibt und sich still verhält, wird man von dem Flugzeug an seinen Bestimmungsort gebracht.
    Wenn aber einmal etwas nicht klappt und das Flugzeug nicht starten kann – so geschehen am 29. Dezember 2006 beim Flug 1348 mit American Airlines von San Francisco nach Dallas/Fort Worth –, tun die Fluggesellschaften gut daran, mittels konkreter Maßnahmen eine Meuterei zu verhindern. In oben erwähntem Fall zwang ein schwerer Sturm die Maschine dazu, nach Austin auszuweichen. American Airlines entschloss sich, die Maschine bis zum Ende des Unwetters in Warteposition verharren zu lassen. Unglücklicherweise dauerte der Sturm nicht nur länger als erwartet, sondern erreichte nach einiger Zeit auch Austin, was einen Start auf unbestimmte Zeit hinaus unmöglich machte.
    Im Nachhinein betrachtet hätte American Airlines besser daran getan, das Flugzeug an einem Gate zu parken, oder zumindest Wasser und Nahrungsmittel für die gestrandeten Passagiere an Bord zu schaffen. Doch nichts dergleichen geschah. Die Airline ließ alle Passagiere an Bord verharren, wohl ausSorge, ein voll besetztes Flugzeug während des Feiertagsverkehrs nicht umleiten zu können. Mit Ablauf der Stunden wurde das Wasser knapp. Das einzig Essbare an Bord waren Salzbrezeln, und das bei einem Flug, der bereits um fünf nach sechs am Morgen gestartet war, weshalb viele Passagiere noch nicht gefrühstückt hatten. Die Toiletten des Flugzeugs liefen bald über, und obgleich ein Flughafenmitarbeiter sie nach fünf Stunden leerte, blieb der Geruch in der Kabine hängen. Eltern hatten nicht ausreichend Windeln für ihre Kinder dabei, und ein Mann beschwerte sich lautstark, weil sein Vorrat an Nikotinkaugummis auf ein einziges, winziges Exemplar geschrumpft war.
    Das Flugzeug stand für zwei, drei und schließlich vier Stunden in Warteposition. Dann – nach acht Stunden – entschuldigte sich der Pilot bei den Passagieren für das Verhalten von American Airlines , und begann, auf eigene Faust ein Gate zu suchen. Es dauerte trotzdem noch eine weitere Stunde, bis die Leute aussteigen konnten. Da hatten sie bereits fünfzehn Stunden in dem Flugzeug verbracht – und Dallas lag immer noch in weiter Ferne.

80. Das Sexmuseum in Amsterdam

    W ie reagiert man auf ein ganz und gar dem Sex gewidmetes Museum, derer es von New York bis Prag durchaus einige gibt? Eigentlich sollen sie ja anregend wirken, doch meist – wie im Falle des Sexmuseums in Amsterdam, sind sie oft sehr viel uninteressanter, als das Thema vermuten lässt.
    Zu seiner Ehrenrettung sei bemerkt, dass besagtes Museumüber eine umfangreiche Sammlung von Stein-Dildos verfügt. Trotzdem ist es schwierig, in einer der reinen Betrachtung und nicht der Berührung offenstehenden Einrichtung ein Thema wie Sexualität umfassend zu behandeln. Das trifft vor allem auf

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