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Breed: Roman (German Edition)

Breed: Roman (German Edition)

Titel: Breed: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chase Novak
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alles ganz einfach.«
    »Wollen Sie ein wenig detaillierter beschreiben, wie einige dieser Nebenwirkungen ausgesehen haben, Dr. Kiš?«
    Kiš lächelt. »Das überlasse ich anderen«, sagt er.
     
    »Tu das nicht, bitte tu das nicht«, sagt Leslie zu Alex, als er an ihr vorbeigeht, um die Temperatur des Badewassers zu überprüfen, in das sie gemeinsam steigen wollen.
    »Was soll ich nicht tun?«, fragt Alex.
    »Ich will nicht beschnuppert werden. Vor allem nicht von hinten. Nein.«
    »Das hab ich gar nicht getan.«
    »Doch, das hast du, und bitte tu es nicht.«
    »Tut mir leid.«
    Leslie wickelt sich ein Handtuch um die Hüften, wodurch Alex sich doppelt nackt fühlt.
    Als er sich über die Wanne beugt und das Wasser mit den Fingerspitzen testet, verspürt Leslie den Impuls, ihn mit dem Kopf unter Wasser zu drücken und dort festzuhalten. Sobald dieser mörderische Drang jedoch vorüber ist, folgt ihm ein Gefühl der Liebe, das in seiner Hingabe so machtvoll und so unerwartet ist, dass ihr die Knie schwach werden.
    »Erinnerst du dich an unser Leben, bevor wir Eltern geworden sind?«, fragt sie ihn.
    »Natürlich tue ich das. Wie könnte ich das je vergessen?«
    »Ich meine, erinnerst du dich
nichtig
daran.« Sie schüttelt den Kopf, wie um ihren kleinen Fehler auszuradieren. »Ich meine:
richtig.
«
    »Wir waren so reich«, sagt Alex.
    »Das war mir nie wichtig«, sagt Leslie. »Ich hab dich so sehr geliebt. Und das tue ich noch immer.«
    »Alles war nur vom Feinsten. Und jetzt … jetzt bin ich froh, dass wir warmes Wasser haben.«
    »Die Leute haben gesagt, ich wäre dein …« Wieder fällt Leslie ein Wort nicht ein, und da sie gerade erst
nichtig
statt
richtig
gesagt hat, sinkt ihre Stimmung, und sie spürt, wie eine kalte Woge der Entmutigung sie überspült.
    »Ist doch egal, was sie gesagt haben.«
    »Aber was war es? Was haben sie gesagt?«
    »Sie haben gesagt, du wärst mein Luxusweibchen.«
    »Ja, das war es«, sagt Leslie. Sie lacht, breitet die Arme aus und blickt sich an – ihre hängenden Brüste, die sich kräuselnden Muskeln ihres Bauchs, ihre raue Haut, entstanden durch viel Waxing, Peeling und zahlreiche Laserbehandlungen. Dann schaut sie Alex an. »Jetzt gibt’s keinen Luxuskörper mehr, was?«
    Statt sie mit Worten zu trösten, legt Alex die Arme um seine geliebte Frau und zieht sie zu sich heran. Er massiert ihr die Schultern, während er sie langsam umdreht, um sie von hinten zu umarmen und langsam in sie einzudringen. Dann bewegt er sich hin und her, von einer Seite zur anderen, und atmet in ihr Ohr, weil er sich selbst in der verzehrenden, angenehmen Gedankenlosigkeit dieser plötzlichen Lust daran erinnern kann, dass sie das mag. »Das ist wie ein sanfter Wind in meinen Ohren«, hat sie einmal gesagt. »So, als würden wir fliegen.«
    Ein wenig später liegen sie gemeinsam in der Badewanne, die zwar luxuriös, aber eigentlich doch nicht groß genug ist, um sie beide aufzunehmen. Deshalb liegt Alex unten und Leslie halb auf und halb neben ihm. Sie fühlen sich einander so nah. Als sie beide tief in sich hineinblicken, finden sie keine Worte, um ihre Gefühle auszudrücken.
    »Soll ich dich waschen?«, fragt Alex.
    »Keine Seife, bloß Wasser«, erwidert Leslie.
    »Was meinst du, wo sie wohl sind?«, überlegt Alex. »Meinst du, sie sind zusammen?«
    »Keine Ahnung. Vielleicht.« Mit der hohlen Hand schöpft Leslie etwas Wasser und lässt es sich übers Gesicht laufen. »Ich hoffe es. Es ist nicht gut.«
    »Was ist nicht gut?« Er versucht, jeden Anflug von Ungeduld in seinem Tonfall zu vermeiden, aber ihm ist durchaus aufgefallen, dass Leslies Ausdrucksweise immer mehr von fehlenden Wörtern, falschen Ausdrücken und allgemeiner verbaler Verwirrung geprägt ist. Ab und zu passiert ihm das zwar auch, doch seine Schwierigkeiten sind bei weitem nicht so groß wie ihre. Und wenn es die Sprache ist, die uns menschlich macht, dann wird Leslie allmählich immer weniger menschlich. Das macht ihm Kummer, aber nicht, weil er das negativ bewerten würde – denn er macht schon lange keinen großen Unterschied mehr zwischen
Mensch
und
Tier
–, sondern weil er fürchtet, Leslie zu verlieren. Und dass er sie verliert, ist ihm klar. Er kann es spüren. Sie schwindet dahin, wie geliebte Menschen es tun, wenn sie schwer krank werden oder an Alzheimer leiden – es ist immer weniger von ihnen da, bis sie eines Tages ganz verschwunden sind.
    »Du bist ein Schrubber«, sagt Leslie. Es folgt ein leises

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