Breeds: Dashs Bestimmung (German Edition)
geboren. Sie sieht aus wie ich.«
Ihr Baby. Elizabeth kämpfte gegen Dash, kämpfte gegen die plötzlich aufkeimende widerliche Erkenntnis, dass er recht haben könnte. Sie hatte immer gewusst, dass ihre Tochter etwas ganz Besonderes war, in vielerlei Hinsicht einzigartig und begabt. Sie hatte sich immer wieder eingeredet, es könnte nur der Stolz einer Mutter sein, der sie Cassidy so sehen ließ.
»Sie ist immer noch dein Kind, Elizabeth.« Er trat einen Schritt auf sie, blieb aber stehen, als sie voller Panik zurückwich. Sie könnte es nicht ertragen, wenn er sie jetzt berührte. Falls er es tat, würde sie zusammenbrechen. Sie würde in so viele Teile zerspringen, dass es unmöglich sein würde, sie jemals wieder zusammenzusetzen. »Ich wittere eure Verbindung. Sie ist unverkennbar. Aber Dane Colder ist nicht ihr Vater.«
Elizabeth hatte das Gefühl, jeden Moment in Ohnmacht zu fallen. Sie kämpfte dagegen an. Er konnte es wittern ? Nein. Mutter zu sein, hatte keinen spezifischen Geruch. Oder doch? Cassie war ein Teil ihres Körpers gewesen. Sie zitterte heftig. Wie konnte es sein, dass er das roch?
»Doch, das ist er.« Verzweifelt schüttelte sie den Kopf, als sie sich daran erinnerte, wie eindringlich Dane sie zu überzeugen versucht hatte, gleich im ersten Jahr ein Kind zu bekommen. »Er wollte unbedingt ein Kind. Wir waren zusammen beim Arzt.«
Elizabeth verleugnete, was Dash ihr sagte, sie konnte es nicht akzeptieren. Mit aller Macht suchte sie einen Ausweg aus dieser entsetzlichen Situation, die sie völlig überrumpelte. Sie starrte Dash an, flehte schweigend darum, dass er seine Behauptungen zurücknehmen möge, dass er den kleinsten Zweifel hegte, dass er sich vielleicht irrte. Denn wenn er das tat, würde sie sich selbst davon überzeugen können, dass dies alles nicht der Wahrheit entsprach. Doch stattdessen lieferte er ihr einen unwiderlegbaren Beweis.
»Martaine war ein hohes Tier im Genetics Council, einer der führenden Wissenschaftler«, gab er kühl sein Wissen preis. Natürlich, er muss es ja wissen , dachte sie. Er war ein Breed. Er kannte die Monster, die in diesen Labors gearbeitet hatten. »Er beschäftigte sich mit der Anfangsphase der Zucht und hat versucht, die genetische Codierung rückgängig zu machen, die verhinderte, dass die Männchen ihre Weibchen erfolgreich befruchteten.« Ein leises, qualvolles Wimmern war alles, was sie dem entgegensetzen konnte. »Als ihm das misslang, tötete man ihn nicht, sondern versetzte ihn stillschweigend in den Ruhestand für den Fall, dass man ihn später noch einmal brauchen sollte«, fuhr Dash fort. »Er ließ sich daraufhin als Facharzt für künstliche Befruchtung nieder und führte ganz offensichtlich seine Experimente fort. Irgendwie muss es ihm gelungen sein, eine Eizelle mit dem Breed-Spermium zu befruchten. Denn ich schwöre dir, Elizabeth: Cassie ist ein Wolf-Breed-Kind. Deswegen lässt Grange euch nicht in Ruhe. Deswegen hat er ihren Vater getötet. Und das ist auch der Grund, warum Dane das Kind abgelehnt hat. Er hat es gewusst.«
»Nein.« Verzweifelt schüttelte sie den Kopf. »Das hätte er niemals getan. So war er einfach nicht.«
»Er hat es getan, Elizabeth « , knurrte Dash, und die harte Erwiderung fuhr wie ein Geschoss in ihren Körper. »Hör mir genau zu, verdammt noch mal, denn Cassies Leben ist in viel größerer Gefahr, als du es dir überhaupt vorstellen kannst. Sie ist die Erste. Hast du mich verstanden?« Elizabeth zuckte heftig zusammen. »Sie ist das erste Breed-Kind, das außerhalb eines Labors gezeugt worden ist, ohne zunächst die Eizelle zu verändern, damit sie die spezifische DNS nicht abstößt. Hast du mich verstanden, Elizabeth? Cassie ist einzigartig. Ein Bindeglied zwischen Menschen und Breeds, und dann auch noch weiblich. Sie kann für die Zucht verwendet werden, Elizabeth. Grange weiß das, und genau deshalb will er sie haben. Und falls er sie nicht bekommt, wird er als Nächstes versuchen, diese Information an die Bastarde zu verkaufen, die uns geschaffen haben.«
Für die Zucht? Sie war noch ein Baby. Man züchtete keine Babys. Man liebte sie und sorgte dafür, dass sie glücklich und frei aufwuchsen und einen ebenso liebten. Für Elizabeth ergab nichts mehr einen Sinn. Sie konnte all diese Informationen, die da auf sie einstürmten, nicht begreifen.
»Sie ist noch ein Kind. Mit einem Kind kann man doch so etwas nicht machen.«
»Elizabeth.« Er stöhnte gequält. »Hör mir jetzt gut zu,
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