Breeds: Harmonys Spiel (German Edition)
anstatt sie weiter auszufragen. »Jonas schickt ihm den Heli-Jet.«
»Lance, ich konnte das Hormon nicht so stark dosieren, wie es im Labor möglich gewesen wäre. Sie braucht eine genauere Dosierung, die ich nicht zusammenstellen kann, solange Jonas sein Spielchen spielt. Was ich ihr gegeben habe, wird helfen, aber es wird noch immer heftig sein. Es tut mir leid.«
»Das dringendste Problem hast du gelöst.« Er seufzte. »Sie wird nicht schwanger werden. Und ich lasse nicht zu, dass jemand anderes als sie selbst darüber entscheidet.«
»Und ich bin selbstverständlich deiner Meinung.« Sie schüttelte müde den Kopf. »Ich gehe jetzt. Sorge dafür, dass sie viel Flüssigkeit bekommt, aber ohne Koffein. Und natürlich Ruhe. Im Moment braucht sie die mehr als alles andere.«
Himmel, würde er es ertragen können, wenn sie noch einmal in einen derart tiefen Schlaf fiel? Sie hatte im Traum geweint. Ihre Tränen waren in Strömen geflossen, während sie Jonas, das Alphatier, angefleht hatte, ihr zu helfen, sie zu retten, und ihn gleichzeitig um Vergebung gebeten hatte.
Sie hatte vierundzwanzig Stunden geschlafen. Hin- und hergerissen zwischen lautlosen Tränen und Albträumen hatte Harmony sich Dämonen stellen müssen, die Lance nicht an ihrer Stelle besiegen konnte. Ihm blieb nur, sie in den Armen zu halten und zu beruhigen. Manchmal schien ihr das ein wenig zu helfen, dann wieder schien es ihr nur noch mehr Angst einzujagen.
Nachdem Ely das Haus verlassen hatte, begab Lance sich in sein Schlafzimmer und ging schnell zu dem kleinen Safe, der ganz hinten in seinem Schrank versteckt war. Er nahm den elektronischen Wanzendetektor heraus, den Braden ihm am Morgen vorbeigebracht hatte.
Zwanzig Minuten später hatte er zwei Abhörgeräte in seinem Schlafzimmer und drei weitere im Rest des Hauses gefunden. Er starrte auf die winzigen Wanzen und schüttelte resigniert den Kopf. Bei all ihrer Hilfe hatte Ely offensichtlich auch ihre eigenen Zwecke verfolgt, vielleicht sogar Jonas’ Zwecke. Er legte die Wanzen zusammen mit dem Detektor in den Safe, ließ die Tür einrasten und ging zum Bad.
»Harmony?« Er klopfte und öffnete dann vorsichtig die Tür.
Sie lag ausgestreckt in der großen Badewanne, das Haar in ein Handtuch gewickelt und einen seligen Ausdruck im Gesicht, während sich der Schaum um sie herum auftürmte.
»Fühlst du dich wohl?« Er lächelte, als sie die Augen einen Spalt öffnete.
»Verschwinde, wenn dir dein Leben lieb ist«, gab sie träge zurück.
»Auf dem Herd steht eine frische Suppe. Du kannst sie essen, wenn du hier fertig bist.« Er machte eine Pause. »Und wann bist du hier fertig?«
Sie rollte mit den Augen. »Dann, wenn du mich in die Küche kommen siehst. Und jetzt verschwinde. Ich muss mich erholen.« Sie schloss die Augen wieder und lehnte den Kopf zurück.
»Und ich dachte, Katzen wären wasserscheu«, kommentierte er und konnte seine Belustigung dabei nicht verbergen.
»Diese Katze nicht. Verschwinde jetzt.« Sie machte sich nicht einmal die Mühe, ihn anzusehen.
Lance lachte, dann verließ er das Bad und ging wieder in die Küche. Sobald sie sich erholt hatte, würde die Wildkatze ihm wieder aus der Hand fressen, daran hatte er keine Zweifel. Aber bis dahin würde er ihre Schwäche zu seinem Vorteil nutzen. Ihm blieb nur noch sehr wenig Zeit, um Harmony Lancaster, alias Death, dazu zu bewegen, sich in ihn zu verlieben.
Was hatte sie getan?
Nachdem Lance gegangen war, setzte Harmony sich auf, zog die Knie so weit an, dass sie die Stirn darauf legen konnte, und kämpfte darum, ihren Körper unter Kontrolle zu bekommen.
Sie hatte vierundzwanzig Stunden geschlafen, so tief, dass sie nicht einmal gemerkt hatte, dass sie untersucht worden war. Sie war fest davon überzeugt, dass sie geträumt hatte. Aber was hatte sie geträumt?
Sie schloss die Augen und schluckte die Galle hinunter, die in ihr aufzusteigen drohte. Sie wusste, was sie tat, wenn sie so tief schlief, wenn die Erschöpfung sie schließlich überwältigte und ihr Körper die Kontrolle übernahm. Sie weinte und flehte. Entsetzen erfüllte dann ihre Stimme. Das wusste sie, weil sie früher immer davon aufgewacht war, voll der Erinnerungen an die Albträume, die sie immer wieder heimsuchten.
Sie konnte nur beten, dass sie ihre Geheimnisse nicht verraten hatte.
Gott, sie musste einen Ausweg aus diesem Teufelskreis finden. Es musste eine Möglichkeit geben, dieses Verlangen zu besiegen, den Hunger zu stillen, der an
Weitere Kostenlose Bücher