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Breeds: Harmonys Spiel (German Edition)

Breeds: Harmonys Spiel (German Edition)

Titel: Breeds: Harmonys Spiel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lora Leigh
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ihr fraß, und dieser Situation zu entkommen. Daraus konnte nichts Gutes entstehen. Nur der Tod. Ihr Tod.
    Aber zu fliehen bedeutete, Lance zu verlassen. In dem Moment hob sie den Kopf und atmete mit noch geschlossenen Augen seinen Duft ein. Sein Haus war von seinem Geruch durchtränkt. Stark und maskulin und erfüllt von einer tiefen Wärme, von der sie gar nicht gewusst hatte, dass sie sie brauchte.
    Aber als sie da in seiner Badewanne saß und das heiße Wasser sie umspielte, wurde ihr klar, dass genau dieses Gefühl sie an jenem Abend zu ihm hingezogen hatte. Dieses Gefühl der Wärme, seiner Körperwärme, die von seiner Hand in ihre floss, durch ihre Seele wirbelte und einen Bund besiegelte, der keinen Sinn ergab.
    Sie würde es nicht schaffen. Sie blinzelte, um ihre Tränen zurückzuhalten, als ihr klar wurde, dass die Schutzschilde, die sie benutzt hatte, um hart zu bleiben und ihre Gefühle kalt und unempfindlich zu halten, nicht mehr da waren. Sie war jetzt verwundbar, und sie hatte keine Ahnung, was sie dagegen tun konnte. Verdammt, sie wusste ja nicht einmal, wie es dazu gekommen war.
    Der Mann wusste überhaupt nicht, wer sie war. Das konnte er auch nicht. Denn sonst hätte er sie verschmäht, genau, wie Jonas es so offensichtlich tat.
    Sechs Monate. Sie seufzte matt, während sie sich zurücklehnte, an die Decke starrte und die Stirn in Falten legte. Sie musste einfach sechs Monate lang durchhalten, das war alles. Bis dahin würde dieser Paarungsrausch, was auch immer das war, sicher verfliegen. Sie konnte einen Weg finden, sich zu kontrollieren und zu verschwinden, denn das musste sie.
    Ely hatte gesagt, sie hätte ihr das Hormonpräparat gegeben, um eine Schwangerschaft zu verhindern, und dabei hatte sie nicht gelogen. Harmony konnte eine Lüge auf eine Meile Entfernung riechen. Lügen entdeckte sie immer, sogar bei Jonas. Die Ärztin hatte sie nicht getäuscht.
    Okay. Sie straffte die Schultern. Sechs Monate. Das konnte sie schaffen. Dann wäre sie frei. Frei von Jonas und von Lance.
    Sie ignorierte den stechenden Schmerz, der sie bei dem Gedanken traf, jemals frei von Lance zu sein. Aber mit Gefühlen hatte das nichts zu tun, versuchte sie sich einzureden. Es war nur der Gedanke, etwas zu verlieren, das sie niemals gehabt hatte und auf das sie immer neugierig gewesen war. Die Wärme. Die Berührung. Das war es, was sie vermissen würde.
    Nicht den Mann. Bestimmt nicht den Mann.
    Sie drehte die Wasserhähne zu, zog den Stöpsel aus der Wanne, um das Wasser ablaufen zu lassen, und stand vorsichtig auf. Sie war noch immer schwach, aber das würde bald vergehen. Es war nur der Mangel an Bewegung und Nahrung, nichts Ernstes.
    Sie zog sich das Handtuch vom Kopf, schüttelte ihre Haare aus und ging dann zu dem Schränkchen, auf dem ihr Kulturbeutel lag. Elys Stimme hatte geringschätzig geklungen, als sie von den Lotionen darin sprach. Lotionen, Haarpflegemittel, Make-up, Öle und die nötigen Utensilien, um jeden Zentimeter ihres Körpers sauber, weich und angenehm duftend zu halten.
    Nicht so, wie er in jenem ersten Jahr nach ihrer Flucht gewesen war. Ihre Haut war trocken und schuppig gewesen, der Schmutz aus den Labors hatte noch an ihr gehaftet und die Coyoten angezogen, die ausgeschickt worden waren, um nach ihr zu suchen. Damals war es leicht gewesen, ihrer Spur zu folgen. Hungrig, nervös und kaum mehr zu essen als ein paar Nahrungsreste, die sie sich zusammenstahl, war Death nahe daran gewesen, ihrem eigenen Fluch zu verfallen.
    Aber das war vorbei.
    Eine Stunde später schüttelte sie ihr trockenes Haar und fühlte, wie es über ihre seidenweiche Haut strich. Nun strahlte sie wieder vor Vitalität, während sich der feine Duft ihrer Lotionen mit dem Geruch verband, den Lance auf ihrem Körper hinterlassen hatte.
    Sie war nicht mehr das ausgezehrte, schmutzige Tier, das aus der Gosse gezogen und in die Welt der Lebenden geworfen worden war. Sie war Death, wenn sie tötete. Ein dunkler Schatten der Rache, unaufhaltsam in seiner Entschlossenheit. Als Frau war sie Harmony. Heiter. Gelassen. Und sie würde das alles überleben.
    Vielleicht.

7
    Der einzige Vorteil der Hormontherapie war, dass sie eine Schwangerschaft verhinderte, dachte Harmony, während Lance’ Haus ganz im Schatten der Nacht versank. Denn gegen die Erregung half sie kein bisschen.
    Immerhin war der Schmerz nicht mehr da. Harmony spürte, wie der Hunger in ihr wuchs, ohne dass das schmerzliche Bewusstsein ihres Verlangens sie

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