Breeds: Tabers Versuchung (German Edition)
umbringen. Nicht nur der körperliche Schmerz des quälenden Verlangens in ihr, sondern der seelische Schmerz darüber, die letzte Verbindung zu ihrem inneren Frieden verloren zu haben.
»Sieh dir an, was du getan hast«, schrie sie erneut, und ihre Faust zielte auf sein Gesicht. Der Wunsch, ihn zu verletzen, war überwältigend.
»Mein Gott, Roni … « Er riss sie in seine Arme und hielt sie fest umschlungen, während sie sich wehrte, gegen ihn ankämpfte, weil es sonst niemanden und nichts mehr gab, gegen das sie kämpfen konnte. »Es tut mir so leid, Baby. Es tut mir so leid.«
Stille erfüllte den Raum. Roni kämpfte darum, auf den Beinen zu bleiben. Er hielt sie an sich gepresst, ein Fels in der Brandung, wie er es immer für sie gewesen war. Ein Trost, doch sie wusste, dass er ihr nur allzu schnell wieder genommen werden konnte.
»Lass mich los.« Aber sie versuchte nicht, sich loszumachen.
Mit der einen Hand drückte er ihren Kopf gegen seine Brust, mit der anderen umfasste er ihre Hüfte, um die wild tobende Gewalt in ihr zu dämpfen.
»Ich hatte gerade einen neuen Sessel gekauft«, flüsterte sie. Sie zitterte und wehrte sich gegen die Nachricht. Mein Gott, es war alles weg?
»Roni, es tut mir leid«, flüsterte er an ihrem Haar. »Ich hätte es dir nicht so sagen dürfen, Baby. Es tut mir leid.«
Sie zuckte zusammen und trat zurück, weg von ihm. Verzweifelt versuchte sie, dem Schmerz zu entkommen, der in ihrer Seele nachhallte. Jetzt gab es nichts mehr, was sie noch zerstören konnten. Man konnte ihr nichts mehr wegnehmen – nichts außer dem Kind, wenn sie seine Zeugung zuließ.
»Tja.« Sie atmete mühsam aus. »Verdammt.« Sie wusste nicht, was sie sagen sollte, was sie tun sollte. Sie fühlte sich zerrissen, wie benebelt von den Ereignissen, die so schnell passiert waren, dass sie kaum zu Atem gekommen war und all das nicht begreifen konnte.
Sie holte tief Luft und schob die Hände in die Taschen ihres Morgenmantels, während sie gegen die Panik ankämpfte, die in ihr aufstieg. Okay, sie konnte ihn nicht töten, ganz egal, wie verdammt gerne sie im Moment Blut vergießen würde. Sie war sicher, dass die anderen Mitglieder seiner Familie das nicht zulassen würden. Es ging ihr gut. Es war nur ein Haus. Sie hätte es ohnehin zurücklassen müssen. Sie hätte darauf vorbereitet sein sollen.
Der Versuch, sich selbst gut zuzureden, schlug fehl. Sie konnte spüren, wie etwas in ihrer Brust zerbrach bei dem Gedanken an das Heim, das sie sich mit der Zeit aufgebaut hatte. Mit ihreneigenen Händen hatte sie es liebevoll gestaltet, Blasen und Blut in Kauf genommen, um es von der Bruchbude, die es in ihrer Kindheit gewesen war, in etwas zu verwandeln, das man gerne besaß.
»Roni, du bist jetzt hier zu Hause … « Tabers Stimme feuerte ihre Wut nur weiter an. Ihr Ton war sanft, reumütig, als würde ihr Schmerz ihn treffen. Der Verlust ihres Hauses war nichts, verglichen mit den Höllenqualen, die sie durchleben musste, nachdem er sie verlassen hatte.
»Ach ja?« Sie spürte das Adrenalin in ihren Adern, das einen Streit forderte, als sie ihn mit zunehmender Wut ansah. »Bei dir, nehme ich an?«
»Bei mir.« Sein Gesichtsausdruck wurde hart, als er die Worte sagte.
»Armer Taber«, spottete sie. »Jetzt musst du dich schließlich doch mit mir zufrieden geben. Ich bin wahrlich nicht die zukünftige Gefährtin, die du dir gewünscht hast, hab ich recht?«
Er sah sie mit einem leichten Stirnrunzeln und einem deutlich sichtbaren zornigen Funkeln in den Augen an.
»In der Tat habe ich nie an jemand anderen gedacht.« Schließlich zuckte er die Schultern und verwirrte sie noch mehr, als er sagte: »Allerdings sehe ich, dass du nicht besonders begeistert bist.« Und warum machte es ihm etwas aus, dass sie nicht begeistert war?
Wo war der Mann, der beschlossen hatte, dass er eine richtige Frau brauchte und nicht sie? Sein Verhalten ergab keinen Sinn. Es sei denn, es lag an dem Hormon oder was auch immer sie gerade wahnsinnig machte. Der Gedanke, dass eine Droge, egal wie natürlich sie war, ihre einzige Verbindung darstellte, brach ihr das Herz.
»Nicht besonders begeistert ist leicht untertrieben.« Ihr Lächeln war bissig und kein bisschen warm. Zwischen ihren Schenkeln war es heiß genug, um das auszugleichen, obwohl sie nicht vorhatte, ihn das in nächster Zeit wissen zu lassen. Das Adrenalin, das sie durchströmte, schien die Erregung in ihr ins Unermessliche zu steigern. »Wo sind meine
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