Breeds: Tabers Versuchung (German Edition)
berichtete Dawn, während die vier sich schnell in die einzige Deckung begaben, die ihnen blieb.
Das Bad war genauso groß wie Tabers, aber dennoch bot es nur wenige Möglichkeiten, Kugeln auszuweichen. Roni stellte sich instinktiv vor Merinus. Dawn und Sherra drängten sie jedoch zurück, um sie beide vor jedem zu schützen, der versuchen würde, durch die Tür zu kommen. Prioritäten, dachte Roni traurig.
Sherra und Dawn hielten sich für verzichtbar im Vergleich zu den einzigen Gefährtinnen ihrer Brüder, neben denen sie so viele Jahre gekämpft hatten. Genau wie Roni sich für verzichtbar hielt, wenn es um das Leben des Kindes ging, mit dem Merinus schwanger war. Und doch waren sie alle nur Schachfiguren, weil jemand die Schwäche der Breeds kannte und einen Weg gefunden hatte zuzuschlagen.
26
Taber hatte Roni versprochen, dass sie in Sicherheit sein würde. Er hatte ihr gesagt, sie solle die Tür abschließen und den Raum nicht verlassen. Niemand könne zu ihr durchdringen. Der ätzende Geschmack des Versagens erfüllte seinen Mund. Er hatte sich getäuscht.
Er betrat das Haus gebückt durch den Hintereingang und suchte mit dem Gewehr im Anschlag die Küche ab, um dann zur Seite zu treten und die sechs anderen Männer hereinzulassen, die ihm folgten. Sein Blut pumpte heiß durch seine Adern und verlangte von ihm, nach oben zu rennen und diese Bastarde zur Hölle zur jagen, aber er wusste, dass das Risiko für Roni dann nur noch größer war.
Kanes Männer umzingelten gerade die Balkone, um den Bastarden eine Falle zu stellen. Jetzt würden Taber und seine Männer nach oben gehen und sie von dieser Seite aus angreifen. Zorn brannte in seinem Magen, und er kämpfte darum, die Beherrschung nicht zu verlieren, um weitermachen zu können, so wie er es musste.
»Wir werden angegriffen.« Dawns Stimme war leise und ruhig, aber Taber konnte ihre Angst in jedem Wort hören. »Wir sind in Gefahr, Taber.«
Sie alle konnten Dawn hören. So leise wie die Nacht, so tödlich wie die Tiere, deren DNA mit ihrer vermischt war, liefen sie die Treppe hinauf. Sie trafen auf die ersten vier Eindringlinge vor Callans Zimmer, als diese gerade die Tür öffnen wollten. Die Angreifer hatten keine Chance.
Taber legte einem von ihnen den Arm um den Hals und riss seinen Kopf mit einer schnellen, tödlichen Bewegung zur Seite. Dabei hörte er ein leises, befriedigendes Knacken. Die anderen starben auf die gleiche Weise und wurden beiseitegestoßen, während Taber langsam die Tür öffnete.
Er ging in die Hocke und unterdrückte ein triumphierendes Gebrüll, als sie auf die anderen Angreifer trafen. Ihre Augen weiteten sich überrascht angesichts der geballten Kraft, mit der sie sich plötzlich konfrontiert sahen. Sie wollten fliehen, doch gleichzeitig betraten Kanes Männer das Zimmer über den Balkon.
»Oh, sieh nur, Callan, sie wollen spielen«, knurrte Taber, als einer seine Waffe hob. Sie wurde ihm aus der Hand geschossen, bevor er den Abzug betätigen konnte.
»Bleib mit den Frauen drinnen, Sherra.« Callans Stimme war kalt und tödlich. Er trat weiter vor ins Zimmer und lächelte das kalte Lächeln des Todes, das Taber nur selten auf seinem Gesicht gesehen hatte. »Hallo, Gentlemen. Wenn Sie geklopft hätten, dann hätten wir uns zivilisiert unterhalten können«, sagte er mit äußerst ruhiger Stimme. »Ihr Eindringen in mein Haus ist jedoch inakzeptabel.« Taber senkte seine Waffe, als Callan ihm seine gab. »Sag mir, Taber, was sollen wir mit so unhöflichen Gästen machen? Sollen wir nett sein oder uns einen Mitternachtsimbiss genehmigen?«
Taber stieß ein Furcht erregendes Knurren aus. Die ängstlichen Blicke der Angreifer waren jetzt nicht zu übersehen.
»Ich hatte kein Abendessen«, sagte Taber deutlich. »Wie wäre es mit einem Snack?«
Die vier Männer wichen erschrocken zurück, als die Breeds hungrig knurrten.
»Wartet.« Einer von ihnen ergriff nervös das Wort und streckte die Hände aus, legte seine Waffe in einer deutlich kapitulierenden Geste auf den Boden. »Es ist nichts passiert, also müsst ihr uns nicht bestrafen.«
»Nichts passiert?«, fragte Callan leise und betrachtete die Waffe auf dem Boden, bevor er den Kopf hob und den Mann wütend anstarrte. »Falsch. Ihr seid in mein Haus eingebrochen und habt meine Frau angegriffen, und ihr glaubt, ihr könntet einfach so wieder gehen?«
»Wir machen doch nur unseren Job.« Einer schüttelte verzweifelt den Kopf. »Komm schon, Lyons, du hast uns
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