Breite Schultern, heiße Kuesse
lange her, dass ich mich nicht mehr daran erinnern kann." Dieses Gespräch war gefährlich, sie sollte es besser beenden. Aber sie unternahm nichts.
„Bei mir ist es auch lange her", antwortete Jeb ernst. Sie glaubte ihm das nicht. „Lüg mich nicht an, Jeb", sagte sie leise.
Den Blick auf ihre Lippen gerichtet, beugte er sich zu ihr hinunter. Die Knie wurden ihr weich; sie hatte Angst zu fallen.
Flüchtig berührte er ihren Mund. Sie schloss die Augen, während es sie immer mehr erregte, von seinen starken Armen gehalten zu werden. Ihr Körper erwachte zu neuem Leben, und sie wünschte sich, dass dieser Moment ewig dauern würde. Aber vielleicht waren Jebs Liebkosungen ja nur ein billiger Trick, um sie für seine Pläne zu gewinnen.
Verführerisch langsam berührte er immer wieder ihre Lippen. Am liebsten würde sie die Arme um seinen Nacken schlingen, sich an ihn pressen und seine Küsse erwidern.
„Wir sollten das nicht tun", flüsterte sie. Aber ihr Widerstand war nur noch schwach.
„Genieß es doch einfach."
Mit seinen heißen Küssen entfachte Jeb eine Leidenschaft in ihr, die sie alle Bedenken vergessen ließ, so dass sie seine Küsse wild erwiderte. Ihr Verlangen riss sie immer weiter mit, bis Amandas Gewissen sich regte. Da schob sie Jeb von sich weg.
Jeb schaute sie so glühend an, als wollte er sie am liebsten weiterküssen, ließ sie aber dennoch los.
„Wir sollten uns nicht küssen. Sex macht unsere schwierige Situation nur noch komplizierter", sagte Amanda.
„Das war doch kein Sex", erwiderte Jeb. „Wir haben uns nur geküsst, und schließlich sind wir beide alt genug, um das ohne schlechtes Gewissen zu tun."
Aber für Amanda war es mehr als nur ein Kuss gewesen. Sie war völlig aufgewühlt und drehte sich nun ein wenig zur Seite, weil Jeb nicht merken sollte, welch ein Sturm in ihr tobte.
So etwas hatte sie noch nie erlebt - nicht einmal bei ihrem Verlobten.
Sie zwang sich, an ihre Pflichten zu denken. Doch Amanda klang etwas unsicher, als sie sagte: „Wir sollten jetzt nach Hause fahren."
„Nein, komm her, setz dich wieder und lass uns miteinander reden."
Eigensinnig wiederholte sie: „Wir werden hier niemals einziehen, basta."
„Okay, was schlägst du denn vor? Sollen wir die Regelung unseren Anwälten überlassen und sehen, was dabei herauskommt?"
„Das passt mir schon überhaupt nicht."
„Mir auch nicht. Und nun setz dich wieder, Amanda", forderte Jeb sie nochmals auf. „Lass uns in Ruhe überlegen, was wir tun können."
Endlich gab Amanda nach. Sie streifte ihre Sandaletten ab, zog die Beine hoch und machte es sich auf dem Sofa bequem. Dabei spürte sie, dass Jeb ihren Bewegungen genau folgte.
„Wie regelt man so etwas denn bei Scheidungen? Ich habe eigentlich keine Ahnung. Ich kenne nur einen Fall, da besuchen die Kinder an zwei Wochenenden im Monat ihren Vater."
„Ich will Kevin häufiger als zwei Mal im Monat sehen." Jeb setzte sich zu ihr aufs Sofa.
Schon wieder war er viel zu nah. Sofort begann ihr Puls zu rasen.
„Ich möchte Kevin aufwachsen sehen und mit ihm so viel Zeit wie möglich verbringen, so wie zum Beispiel heute Abend."
„Wenn deine Ehe mit Cherie nicht gescheitert wäre, hättest du ihn auch nicht öfter gesehen, denn du warst ja in der Armee", entgegnete Amanda spitz.
„Ich bin weggerannt, weil ich unsere Ehe nicht mehr aushielt. Ich war gekränkt und verletzt. Wenn ich das mit dem Kind gewusst hätte, hätte ich mich damals sicher anders entschieden. Heute bin ich reifer und renne vor Problemen nicht mehr davon. Ich habe einen Platz, wo ich hingehöre, und da soll mein Sohn auch sein."
Amanda hatte das Gefühl, dass sie wahrscheinlich doch noch vor Gericht landen würden.
Der Gedanke war ihr unerträglich. „Ich will mich nicht mit dir vor Gericht streiten."
„Ja, ich finde auch, das sollten wir möglichst vermeiden." Jeb nahm ihre Hand und strich behutsam über ihre schlanken Finger. „Mir ist aufgefallen, dass du kaum Schmuck trägst", sagte er verwundert.
Sie zuckte nur die Schultern und hoffte, er merkte nicht, dass ihr bei seiner zärtlichen Berührung ein Schauer über die Haut lief.
„Ich möchte, dass Kevin so bald wie möglich meine Mutter kennen lernt. Freitagabend findet hier ein Rodeo statt, das wäre eine günstige Gelegenheit. Wir könnten alle gemeinsam hingehen. Würde dir das passen?"
„Du setzt mich ganz schön unter Zeitdruck, Jeb."
„Wozu lange warten? Dazu ist das Leben viel zu kurz. Meine Mutter wird
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