Breite Schultern, heiße Kuesse
überglücklich sein, ihren ersten Enkel zu sehen. Und ich möchte meinen Sohn so oft wie möglich um mich haben. Also, Amanda, was ist?"
„Gut, wir kommen mit."
„Wunderbar. Ich werde allerdings nicht die ganze Zeit neben euch sitzen können, da ich selbst auch an dem Rodeo teilnehme. Ist das schlimm?"
„Das ist kein Problem. Kevin wird vor Freude aus dem Häus chen sein. Für mich ist es übrigens das erste Rodeo, das ich mir anschaue."
„Dieses Rodeo ist eher ein Volksfest als ein Wettkampf. Es wird viel Spaß dabei geben."
Erneut blickte er Amanda durchdringend an. „Ich habe noch etwas auf dem Herzen, was ich unbedingt mit dir besprechen muss. Für die Zeit, wenn du arbeitest, hast du für Kevin ein Kindermädchen engagiert. Ich könnte diese Aufgabe gut übernehmen. Ich würde ihn morge ns holen und abends, wenn du zu Hause bist, wieder zurückbringen. Du würdest ebenso viel Zeit mit Kevin verbringen wie sonst, und ich hätte meinen Sohn tagsüber. Du kannst nicht im Ernst etwas dagegen haben, wenn ich als Vater die Stunden des Kindermädchens übernehme."
Amanda zog ihre Hand zurück, ihr war plötzlich eiskalt. „Ich kenne dich doch noch gar nicht, Jeb. Gib mir etwas mehr Zeit. Ich hatte keinen Detektiv, der mich umfassend über dich informieren konnte. Ich möchte meinen Sohn nicht so viele Stunden einem Unbekannten überlassen."
„Wenn ich vor Gericht ziehe, wird dir gar nichts anderes übrig bleiben. Ich würde meine Rechte durchsetzen. Das wäre nur eine Frage von ein paar Wochen. Im Übrigen ist Kevin alt genug, um dir zu sagen, wenn es ihm hier bei mir nicht gefällt."
„Du weißt genauso gut wie ich, dass ein Erwachsener ein kleines Kind leicht unter Druck setzen kann."
„Ich würde einem Kind nie Angst einjagen, um es manipulieren zu können. Du vertraust mir nicht. Nun, es steht dir doch frei, dich bei meinen Brüdern zu erkundigen, ob man mir ein Kind anvertrauen kann", antwortete Jeb ruhig.
„Ich bezweifle, ob das viel aussagen würde."
„Also gut, dann soll das Kindermädchen auch mitkommen."
Amanda musste plötzlich lachen.
„Was ist daran so lustig?"
„Der Gedanke, dass Caitlin den ganzen Tag hinter einem Cowboy herrennt, um auf Kevin aufzupassen, ist einfach zu komisch. Aber da Caitlin hinter allen Männern her ist, wird sie das wahr scheinlich herrlich finden."
„Ich werde dein Kindermädchen nicht verführen, das sollte also kein Problem sein."
„Für dich wahrscheinlich nicht. Okay, ich werde darüber nachdenken." Grübelnd schaute sie ihn an. „Es gibt sicher nur wenige Männer, die sich so für ihren Sohn einsetzen würden, den sie bis gestern nicht einmal kannten. Deine Haltung überrascht mich, weil du gar nicht so aussiehst, als könntest du mit kleinen Kindern etwas anfangen."
„Er ist doch schließlich mein Sohn. Die Familie ist uns Stuarts immer sehr wichtig gewesen, ganz besonders, weil unser Vater so früh starb. Ich war erst achtzehn und der Älteste. Meine Mutter hat die Familie zusammengehalten und dafür gesorgt, dass wir einen engen Kontakt zu unseren Onkeln, Tanten, Cousins und Cousinen pflegten. Wir hängen alle sehr aneinander und würden uns gegenseitig immer helfen. Für uns war und ist die Familie ein sicherer Hafen, in dem wir immer Schutz vor den Stürmen des Lebens finden." Erneut begann Jeb, ihre Hand zu streicheln.
„Jeb ..."
„Ist Streicheln verboten, Amanda?"
„Das nicht, Jeb. Aber ich bin davon überzeugt, dass wir das besser lassen sollten. Alles ist sowieso schon schwierig genug."
„Ein paar Küsse und ein kleiner Flirt können uns doch nicht schaden", antwortete er verführerisch.
Himmel, dieser Mann wurde ihr immer gefährlicher, und da wollte er auch noch, dass sie mit Kevin bei ihm einzog. „Jeb, lass uns doch vernünftig sein. Ich habe eine geplatzte Verlobung hinter mir, du eine gescheiterte Ehe. Ich möchte so einen Liebeskummer nicht noch einmal erleben."
„Hast du vielleicht Angst, dass du dich in mich verlieben könntest?" neckte er sie.
Halb lächelnd, halb stöhnend schüttelte sie den Kopf. „Du flirtest ja schon wieder. Bring uns jetzt besser nach Hause."
„Ihr Wunsch ist mir Befehl, Lady." Er stand auf. „Ich hole Kevin." Damit ging Jeb zur Tür.
Amanda schaute ihm träumerisch hinterher. Sein Charme war natürlich und sehr bezwingend. Aber er hatte auch eine andere Seite - er konnte hart und willensstark sein, das hatte sie bereits mehrfach erfahren. Amanda war ziemlich erschöpft von den
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