Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Brenda Joyce

Brenda Joyce

Titel: Brenda Joyce Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: In den Armen des Meeres
Vom Netzwerk:
Mann jetzt tot. Alles war
ihre Schuld, nicht Alexis.
    »Kannst du
stehen?«
    Sie nickte,
und er half ihr auf die Füße. Sie merkte nicht einmal, dass sie immer noch
weinte, bis er ihr mit dem Daumen über die Wangen strich, als wollte er damit
den Tränenstrom unterbrechen. »Ich möchte, dass du hier weggehst«, sagte
er heiser.
    Sie wäre am
liebsten davongelaufen und hätte sich versteckt – wenn möglich, für immer. »Wie
kann ich dich jetzt verlassen? Nach allem, was geschehen ist? Ich kann nicht
aufhören, an ihn zu denken.«
    »Mit der
Zeit wirst du es vergessen. Wir werden es beide vergessen«, sagte er, sah
ihr aber dabei nicht in die Augen.
    Sie kannte
Alexi gut genug, um zu wissen, dass keiner von ihnen das jemals vergessen
würde – er belog sie, damit sie sich besser fühlte. »Ja. Denn das war ein
Unfall.«
    Abrupt sah
er ihr ins Gesicht, und sie dachte daran, dass die Männer Schiffskameraden und
Freunde gewesen waren – und dass der Navigator Alexi das Leben gerettet hatte.
Schuldbewusst sah sie zur Seite.
    »Ich muss
nachdenken, Elysse.« Alexis Stimme klang heiser. »Montgomery ist tot – und
draußen liegt sein Leichnam.«
    Und plötzlich
vermochte sie wieder klar zu denken. Konnte man Alexi einen Mord vorwerfen?
Könnte er ins Gefängnis kommen? Ganz plötzlich sah sie ihre Zukunft vor sich.
Ein spektakulärer Mordprozess, ihr Ruf ruiniert. Alexi hinter Gittern.
    »Bleib
hier, rühr dich nicht von der Stelle. Ich meine es ernst.« Er fuhr herum
und lief zur Tür.
    Nervös
folgte ihm Elysse. »Wohin gehst du?«
    »Ich gehe
meinen Vater holen – und deinen auch.«
    Sie hielt
ihn am Arm fest. »Mein Vater darf davon nichts wissen!«
    Er sah sie
an und sagte: »Devlin muss es wissen.«
    Elysse
unterdrückte einen Aufschrei, als Alexi die Bibliothek verließ. Dann schloss
sie hinter ihm die Tür und lehnte sich schwer atmend dagegen. Was sollten sie
nur tun? Alexi durfte nicht wegen Mordes angeklagt werden! Es war doch ein
Unfall gewesen!
    Aber sie
war als einzige Zeugin bei dem Kampf gewesen. Jeder wusste, wie nahe Alexi und
Elysse sich standen, und wie eng ihre Familien befreundet waren. Vielleicht
glaubte man ihr nicht. Wie war das passiert? Sie hatte William Montgomery
gemocht. Sie dachte an seinen aufdringlichen Kuss, die abscheulichen Berührungen.
Hatte er nicht gewusst, dass er aufhören sollte? Wieder kamen ihr die Tränen.
Nie hätte sie hinausgehen dürfen, nicht allein, nicht mit ihm.
    »Elysse!«,
rief ihr Vater, als er eintrat. »Alexi sagte, es gäbe ein Problem.« Als er
sie sah, wurde er blass.
    Ihre
Mutter, Cliff und Alexi waren bei ihm. Alexi schob die Tür zu und schloss ab.
    Irgendwie
gelang es ihr, sich aufzurichten. Sie presste eine Hand auf ihren schmerzenden
Magen und spürte, dass ihr wieder die Tränen über das Gesicht liefen. Es war
ihr unmöglich zu sprechen.
    Ihre Mutter
lief zu ihr, umarmte sie, und Elysse ließ sich gegen sie sinken. Devlin
schluckte. Entsetzt betrachtete er ihr Haar, ihr Gesicht, ihr Kleid. »Wer hat
das getan? Wer? Warte.« Er war wütend und drehte sich zu Alexi um. »Wo
ist Montgomery?«, stieß er hervor.
    »Er ist
draußen«, erwiderte Alexi schroff. »Und er ist tot.« Virginia stieß
einen Schrei aus. Cliff trat vor und packte Alexis Schultern. »Was zum Teufel
ist passiert?«
    »Es war ein
Unfall!«, rief Elysse, ehe Alexi etwas sagen konnte. »Es war mein Fehler.
Ich habe ihn ermutigt. Ich habe ihn die ganze Woche über ermutigt. Alexi hat
uns gefunden, als wir – als wir uns küssten.« Sie errötete. »Sie haben
gekämpft.« Sie sah ihren Vater an, flehentlich jetzt. »Es war ein Unfall,
Vater. Sie haben gekämpft, sie sind gestürzt, und er hat sich den Kopf
angeschlagen. Bitte, du musst Alexi beschützen.«
    »Was hat er
mit dir gemacht?«, fragte Devlin.
    »Mir ist
nichts passiert!«, rief Elysse.
    »Nicht
jetzt«, sagte Virginia zu ihrem ungläubigen Ehemann. Zu Elysse sagte sie:
»Darling, wir fahren jetzt nach Hause. Wir nehmen den Hinterausgang. Und du
musst dir um Alexi keine Sorgen machen.« Sie lächelte ihr beruhigend zu.
    »Ich fahre
nicht nach Hause. Nicht ehe das alles geklärt ist! Er ist tot, Mutter, und
...« Sie hielt inne. »Es war meine Schuld, nicht Alexis.«
    »Wenn Alexi
mit Montgomery gekämpft hat, dann hat er dir wehgetan!«, brüllte Devlin.
»Ich will jetzt wissen, was passiert ist!«
    »Es war nur
ein Kuss, ein schrecklicher, abscheulicher Kuss!«, rief sie zurück.
    Dann wurde
es still. Virginia zog sie

Weitere Kostenlose Bücher